Der Klinikarzt 2010; 39(12): 574
DOI: 10.1055/s-0030-1271896
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Typ-2-Diabetes – Metabolisches Gedächtnis bei der Behandlung beachten

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Publikationsdatum:
10. Januar 2011 (online)

 
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Je früher nach der Diagnose eines Typ-2-Diabetes wieder eine normale Stoffwechseleinstellung gewährleistet ist, umso günstiger ist das im Hinblick auf das kardiovaskuläre Risiko des Patienten. "Die antidiabetische Therapie darf deshalb keinesfalls zaghaft begonnen werden", forderte Prof. Werner Kern, Ulm, auf der Herbsttagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft in Berlin.

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Rasche Therapieeskalation wichtig

Gefragt ist vielmehr eine schnelle Therapieeskalation, wenn sich mit den üblichen oralen Antidiabetika der HbA1c-Zielwert nicht rasch einstellt. Denn Daten dokumentieren eine Reduktion der Rate an Myokardinfarkten von 17 % bei Senkung des HbA1c um 0,9 Prozentpunkte, wobei die Patienten am meisten profitieren, bei denen bereits von Beginn an eine strikte Blutzuckersenkung erfolgte. "Dann ist die kardiovaskuläre Ereignisrate langfristig am niedrigsten", so Kern. Die anfängliche Konsequenz lohnt sich folglich auf lange Sicht sogar, wenn sich später die Glukoseeinstellung etwas verschlechtern sollte. "Der Körper besitzt offenbar ein metabolisches Gedächtnis", betonte Kern. Ein Dilemma der modernen Diabetestherapie liegt nach seinen Worten aber darin, dass die Blutzuckereinstellung weder eine Gewichtszunahme noch Hypoglykämien induzieren darf, da dies das kardiovaskuläre Risiko des Patienten wieder steigern würde.

Hier setzt die Behandlung mit dem humanen GLP-1-Analogon Liraglutid (Victoza®) an, das seine hohe antidiabetische Effektivität im LEAD-Studienprogramm (Liraglutid Effect and Action in Diabetes) unter Beweis gestellt hat. Dabei hat sich gezeigt, dass Liraglutid in Kombination mit OADs eine rasche HbA1c-Kontrolle bewirkt. Hierbei wurden außer in Kombination mit Sulfonylharnstoffen nur sehr wenige Hypoglykämien beobachtet. Das GLP-1-Analogon bessert zugleich die Betazellfunktion und bewirkt eine moderate Gewichtsreduktion sowie eine Senkung des systolischen Blutdrucks.

Pressemitteilung Novo Nordisk