physiopraxis 2010; 8(10): 19
DOI: 10.1055/s-0030-1268206
physiowissenschaft

Lagerungsschwindel – Egal ob Epley oder Semont – Hauptsache Reposition

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Publication Date:
25 October 2010 (online)

 
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    Patienten mit einem benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel kann man mithilfe von sogenannten Partikelrepositionsmanövern („Umlagerungen”) helfen.

    Janet Helminski und ein Team von verschiedenen US-amerikanischen Universitäten führten eine systematische Übersichtsarbeit durch. Ihr Ziel war es, die Effektivität solcher Repositionsmanöver bei Patienten mit einem Lagerungsschwindel einzuschätzen. In den Datenbanken Medline, Embase und Cinahl suchten die Autoren nach randomisierten und quasi-randomisierten kontrollierten Studien, welche die Effektivität der Repositionsmanöver nach Epley und nach Semont bei Patienten mit benignem paroxysmalen Lagerungsschwindel des posterioren Kanals untersuchten. Als Messmethode sollten die Studien den Dix-Hallpike-Test beinhalten, der die Auslösung des Schwindels und eines Nystagmus bei Lagewechseln untersucht. Die Forscher schlossen zehn Studien in die qualitative Auswertung ein.

    Helminski und ihre Kollegen fanden heraus, dass beide Repositionsmanöver deutlich effektiver waren als eine Kontrollbehandlung. Führten die Patienten die Behandlung selbst durch und nicht ein Therapeut, profitierten sie mehr vom Manöver nach Epley. Am effektivsten war jedoch eine Kombination aus Eigenbehandlung und der Behandlung durch einen Therapeuten. Die Autoren merken jedoch an, dass die Aussage ihrer Übersichtsarbeit durch die geringe methodische Qualität der Studien limitiert ist.

    hoth

    Phys Ther 2010; 90: 663–678