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DOI: 10.1055/s-0030-1267336
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Präventive Zahnheilkunde – Häusliche Prophylaxe - Was empfehlen Experten?
Publication History
Publication Date:
22 September 2010 (online)
Der 18. blend-a-med-Kongress fand dieses Jahr am 9. Juli in Ludwigsburg statt. Er wurde gemeinsam mit der Sommerakademie des Zahnmedizinischen Fortbildungszentrums Stuttgart ausgerichtet.
Die Pressekonferenz anlässlich des Kongresses stand ganz im Zeichen der häuslichen Prophylaxe und was Experten empfehlen. Nach der Begrüßung durch Jens Starke-Wuschko, P & G Professional Oral Health, Schwalbach, und Dr. Anja Rist, P&G Professional Oral Health, Schwalbach, gab Prof. Johannes Einwag, Stuttgart, einen Überblick über die verschiedene Meinungen und Empfehlungen von Zahnärzten. "Was empfehlen wir?", fragte er die Anwesenden.
Beispielsweise gibt es beim Zähne putzen unterschiedliche Empfehlungen über: Dauer des Putzens oder Anzahl des Putzens. Auch bei der Zahnseide sind sich die Experten nicht einig: gewachst, ungewachst oder mit Fluorid?
Prof. Christian Dörfer, Kiel, informierte die Zuhörer in seinem Vortrag, wie man seine Zähne wie ein Profi putzt. Dabei ging er auf die verschiedenen Handzahnbürsten ein und hob hervor, dass nicht der Bürsttechnik das Augenmerk gelten sollte, sondern der Bürstdauer. Diese wird von den Anwendern häufig unterschätzt. Ratschläge wie "länger putzen" oder "besser putzen" sind laut Dörfer nicht hilfreich für den Patienten. Vielmehr sollte eine bestimmte Bürstsystematik trainiert werden, sodass auch alle Oberflächen aller Zähne geputzt werden und nicht wie so oft ein Bereich zu wenig oder gar nicht gereinigt wird. Weiterhin ging Dörfer auf die Effektivität von elektrischen Zahnbürsten ein. Laut Dörfer können elektrische Zahnbürsten als sicher eingestuft werden können. So wären sie ähnlich zu beurteilen wie Handzahnbürsten im Hinblick auf die Förderung gingivaler Rezessionen.
Der letzte Referent Prof. Stefan Zimmer, Witten/Herdecke, referierte über den Nutzen von Zahnpasten. Eine der wichtigsten Wirkungen einer Zahnpasta ist der Schutz vor Karies und parodontalen Erkrankungen. Laut Zimmer haben 70 klinischen Studien in einer Metaanalyse ergeben, dass die Karieshemmung mithilfe einer fluoridhaltigen Zahncreme gegenüber einer fluoridfreien 24 % beträgt. Auch spielt eine Rolle, ob man sich nur 1- oder 2-mal täglich die Zähne damit putzt. Die Wirksamkeit ist abhängig von der Fluoridkonzentration und von der Fluoridverbindung, so Zimmer weiter. Zinnfluorid zeigt eine besonders gute Wirksamkeit wegen seiner antibakteriellen Aktivität. Diese führt zu einer Plaquereduzierung, was wiederum in einer besseren Karies- und Gingivitisprophylaxe resultiert, so Zimmer.
Silke Karl, Stuttgart