RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0030-1262379
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Stabile Angina pectoris – Ranolazin bessert Belastbarkeit und Anfallshäufigkeit
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
12. Juli 2010 (online)
"22 % der Patienten mit stabiler Angina pectoris unterziehen sich im ersten Jahr ihrer Erkrankung einer perkutanen Intervention, einer PCI." Dies rechnete Prof. Dr. Peter Baumgart, Internist aus Münster, vor. "Doch mehr als ein Viertel von ihnen leidet spätestens nach 5 Jahren wieder unter pectanginösen Beschwerden." Zudem sei die Prognose von Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit (KHK) und stabiler Angina pectoris hinsichtlich "harter Endpunkte" mit Medikamenten allein genauso gut wie mit Medikamenten plus PCI: "Das haben die Daten der COURAGE- und BARI-2D-Studie gezeigt [1], [2].
#Option für austherapierte Patienten oder bei Unverträglichkeiten
Prof. Dr. Matthias Leschke, Esslingen, gab jedoch zu bedenken, dass selbst bei optimaler medikamentöser Therapie nicht jeder Anginapatient symptomfrei wird. Seit etwa einem Jahr können diese Patienten zusätzlich zu Betablockern, Kalziumantagonisten oder Nitraten auch Ranolazin (Ranexa®) erhalten. Der erste selektive Inhibitor des späten Natriumeinstroms kann zudem bei Patienten eingesetzt werden, die austherapiert sind, oder bei denen Kontraindikationen oder Unverträglichkeiten gegenüber konventionellen Antianginosa bestehen.
"Ranolazin wirkt antiischämisch und antianginös, ohne Blutdruck oder Herzfrequenz zu beeinflussen. Es kann daher mit allen gängigen Antianginosa kombiniert werden, die über diese hämodynamischen Parameter wirken", betonte Prof. Dr. Günter Linß, Hennigsdorf/Oranienburg. Zur Wirksamkeit von Ranolazin präsentierte er Daten der CARISA (Combination Assessment of Ranolazine in Stable Angina)-Studie: "Hier führte die Zusatztherapie mit Ranolazin zu einer signifikanten Verbesserung der Belastungsdauer", so Linß (p = 0,03). "Gleichzeitig wurden die Zahl der Angina-pectoris-Episoden und der Verbrauch von Nitrogylzerin reduziert." [3]. In der Studie hatten 823 Patienten 50 mg/d Atenolol, 180 mg/d Diltiazem oder 5 mg/d Amlodipin erhalten. Dazu bekamen sie entweder Placebo, zweimal täglich 1000 mg Ranolazin oder zweimal täglich 750 mg Ranolazin. Letzteres ist die derzeit in Deutschland zugelassene Höchstdosis.
Simone Reisdorf, Erfurt-Linderbach
Quelle: Satellitensymposium "Der ,vergessene Patient' - Patienten mit wiederkehrenden Ischämien.", am 11. April 2010 in Wiesbaden im Rahmen des 116. DGIM-Kongresses. Veranstalter: BERLIN-CHEMIE AG, Berlin Die Autorin ist freie Journalistin |