Psychiatr Prax 2010; 37(5): 252-254
DOI: 10.1055/s-0030-1262359
Szene

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Jetzt helfen wir uns selbst! – Evaluation eines Schulungsprojektes der Familienselbsthilfe Psychiatrie

Hermann Elgeti1 , Beate Lisowsky2
  • 1Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover
  • 2Familienselbsthilfe Psychiatrie – Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker e.V.
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Publication History

Publication Date:
05 July 2010 (online)

 

Zielsetzung des Projekts

Der Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker (BApK) e.V. (Familienselbsthilfe Psychiatrie) bzw. seine Landesverbände bemühen sich seit vielen Jahren und in ganz verschiedenen Zusammenhängen um eine Minderung der Belastung der Angehörigen psychisch Kranker und um eine Stärkung ihrer Selbsthilfekräfte. Das Schulungsprojekt des BApK, über das wir hier berichten, hatte das Ziel, eine partnerschaftliche Begegnung der Teilnehmer mit ihren schizophren erkrankten Angehörigen zu fördern, die Ressourcen für die betroffenen Familien zu erhöhen und ihre Belastungen zu vermindern. Man ging davon aus, dies könne umso eher gelingen, je besser die Angehörigen informiert und je geschulter sie im Umgang mit den erkrankten Familienmitgliedern sind. So könnten die therapeutische Kooperation des erkrankten Familienmitgliedes verbessert, familiäre Krisen entschärft, Rezidive der Krankheit abgefangen und Klinikaufenthalte verhindert bzw. verkürzt werden, um zu einem günstigeren Krankheitsverlauf beizutragen.

Das Projekt wurde von November 2005 bis Juni 2007 mit finanzieller Hilfe der Bristol-Myers Squibb Foundation durchgeführt. Unter dem Motto "Information – Austausch – Entlastung" fanden an 4 Orten (in Rheinsberg, Bielefeld, Leipzig und Karlsruhe) in halbjährlichem Abstand psychoedukative Schulungsseminare für jeweils etwa 20 Angehörige statt. Die Anmeldung erfolgte in der Regel über die entsprechenden Landesverbände des BApK. In den Seminaren wurde auch dafür geworben, das Erlernte in den Herkunftsregionen an andere Angehörige schizophren Erkrankter weiterzureichen. Wer daran Interesse hatte, konnte einen der beiden Trainings-Workshops (in Zeuthen bzw. Eisenach) besuchen, um sich dafür das nötige Know-how anzueignen. Ziel der Trainings-Workshops war es, ein flächendeckendes Netzwerk von gut informierten und geschulten Angehörigen zu befördern.

Dr. Hermann Elgeti

Medizinische Hochschule Hannover

Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie

Sozialpsychiatrische Poliklinik List

Podbielskistraße 158

30177 Hannover

Email: elgeti.hermann@mh-hannover.de