ergopraxis 2008; 01(7/08): 15
DOI: 10.1055/s-0030-1261253
wissenschaft

Occupational Adaptation Model – Geeignet für therapeutische Arbeit in der Psychiatrie

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. Juli 2010 (online)

 
Inhaltsübersicht

    Menschen mit chronischen psychischen Erkrankungen profitieren vom amerikanischen „Model of Occupational Adaptation in Practice” der Ergotherapeutinnen Sally Schulz und Jeanette Schkade. Das Modell geht davon aus, dass Betätigung besser funktioniert, wenn sich der Mensch an diese anpasst. Der Ergotherapeut Thomas Clausnitzer von der Hogeschool Zuyd in Heerlen, Niederlande, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Modell dahingehend zu überprüfen. Hierfür interviewte er vier Probanden, die in teilstationären Wohngruppen eines gemeindepsychiatrischen Verbundes lebten. Sie hatten das Bedürfnis geäußert, sich in Bezug auf ihre Teilhabe am öffentlichen Leben zu verändern. Sie entschieden sich jeweils für ein Handlungsproblem, an dem sie arbeiten wollten. Daraufhin führte Clausnitzer das Modell drei Monate lang mit ihnen durch. Der Forscher beobachtete die Probanden in den einzelnen Tätigkeitsbereichen und bewertete diese gemeinsam mit ihnen. Anschließend erarbeiteten sie Strategien, die den Probanden das Anpassen an die Anforderungen der Betätigung erleichtern sollten. Für einen Teilnehmer war eine Veränderung der Betätigungsstruktur nicht zu erreichen. Ein anderer profitierte vom Planen seiner Aktivitäten. Beide fanden es hilfreich, sich über die bisherigen Betätigungsstrukturen bewusst zu werden. Die beiden anderen Probanden konnten eine Betätigungsanpassung bzw. eine Veränderung im Reaktionsverhalten erlangen. Laut Clausnitzer ist das Modell somit ein wichtiger Leitfaden, um den Prozess der Betätigungsanpassung zu erfassen und therapeutische Interventionsmöglichkeiten zu entwickeln.

    dawo

    ergoscience 2008; 3: 100–111