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DOI: 10.1055/s-0030-1254386
Erworbene Hirnschädigung – Bedeutungsvolle Betätigungen erleichtern Akzeptanz
Publication History
Publication Date:
21 May 2010 (online)
Nach einer erworbenen Hirnschädigung müssen sich Klienten an ihre veränderten Betätigungsmöglichkeiten anpassen (engl.: occupational adaptation). Leben sie in ländlichen Gebieten, stehen ihnen dafür selten professionelle Dienste zur Verfügung. Diese Thematik erforschten die Ergotherapeuten Lia Parsons und Mandy Stanley an der University of South Carolina, USA.
Sie führten eine qualitative Studie durch, in der sie zwei männliche Teilnehmer (30 und 45 Jahre alt) mit erworbener Hirnschädigung nach einem Autounfall anhand von halbstrukturierten Interviews befragten. Die Forscher transkribierten die Interviews und fassten die Angaben nach der Methode von Colaizzi zu Kategorien zusammen. Die Ergebnisse legten sie den beiden Teilnehmern nochmals vor, damit diese deren Gültigkeit bestätigen konnten. Die Forscher fanden somit heraus, dass eine erworbene Hirnschädigung einen tiefgreifenden Einschnitt im Leben darstellt und alle Lebensumstände verändert. Betroffene müssen sich intensiv mit der Erkrankung beschäftigen und die neue Situation akzeptieren. Als stabilisierende Faktoren nannten die Teilnehmer das familiäre Umfeld, aber auch den engen Zusammenhalt in ländlichen Gegenden. Sie betonten darüber hinaus, dass bedeutungsvolle, relevante und angenehme Betätigungen grundlegend für das Akzeptieren der neuen Situation seien.
Die Wissenschaftler möchten mit ihren Ergebnissen Ergotherapeuten darin bestärken, Klienten bei der Anpassung an ihre veränderten Möglichkeiten zu begleiten und ihnen bedeutungsvolle Betätigungen innerhalb der Therapie anzubieten.
anmü