Assistancemedizin – Globale Fürsorgepflicht des Arbeitgebers

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Der Arbeitgeber ist in der Verantwortung, seine Mitarbeiter auch an Arbeitsplätzen im entfernt gelegenen Ausland vor gesundheitlichen Gefährdungen zu schützen. Die Risiken für beruflich Reisende in Länder mit einer schlechten medizinischen Infrastruktur unterschätzen häufig sowohl die Mitarbeiter als auch die Firmenleitung. So haben etwa 43 % der Firmen kein Risiko-Management-System.

Dienstleister können Assistanceleistungen übernehmen

Wirtschaftswissenschaftler empfehlen, sich die Fürsorgepflicht bewusst zu machen und ein Risiko-Management-System zu entwickeln, das ganz in die Firmenkultur eingebettet ist. Es ist möglich, die medizinische Versorgung und Assistanceleistungen im Ausland an Dienstleister (z. B. International SOS) auszulagern. So bauen diese im Bedarfsfall etwa ganze medizinische Einrichtungen auf oder übernehmen das Case-Management für den Rücktransport eines verletzten Mitarbeiters.

Eine Vielzahl an Problemen ist zu lösen

Die Assistancemedizin stellt sich in medizinisch unterversorgten Regionen einer Fülle von Herausforderungen: So mangelt es oft an der Ausstattung der Krankenhäuser, der Verfügbarkeit von Medikamenten und der Ausbildung des medizinischen Personals. Außerdem können sich die Krankheits- und Behandlungskonzepte deutlich von mitteleuropäischen Standards unterscheiden. Sprachbarrieren, kulturelle Differenzen, ein abweichendes Menschenbild und ein anders aufgefasster Zeitbegriff können die medizinische Versorgung zusätzlich erschweren. Assistancemedizinische Dienste und ein optimiertes Risiko-Management können hier lebensrettend sein.

Christian Schäfer, Stuttgart

Quelle: Satellitensymposium "Medizinische Versorgung während des Aufenthaltes im Ausland - Was ist nötig, was gibt es?" im Rahmen des 11. Forum Reisen und Gesundheit in Berlin, veranstaltet von der International SOS Germany Emergency Services (Deutschland) GmbH, Neu-Isenburg