Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2010; 8(2): 1
DOI: 10.1055/s-0030-1250033
Editorial

© Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

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Publication Date:
24 June 2010 (online)

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Erkrankungen der Sinnesorgane und insbesondere Erkrankungen des Auges mit Beeinträchtigung des Sehvermögens bedeuten für die Betroffenen einen dramatischen Einschnitt in ihre Lebensqualität mit teilweise erheblicher Beeinflussung ihrer Sozialstrukturen und Sozialkontakte.

Weltweit leben ca. 45 000 000 blinde Menschen und 135 000 000 mit Sehbehinderungen.

Der größte Teil (90 %) dieser Menschen lebt in den armen Ländern der Dritten Welt. Ernährungsdefizite, externe Schädigung (z. B. ungeschützter Chemikaliengebrauch in Landwirtschaft und Industrie) sowie eine schlechte augenärztliche Versorgung mit dadurch fehlender Früherkennung und unzureichender Therapie sind wesentliche Ursachen.

In Deutschland leben ca. 150 000 blinde Menschen und ca. 500 000 mit Sehbehinderung (Menschen mit korrigierter Sehschwäche wie Myopie sind dabei nicht erfasst).

In den letzten Jahren haben mehrere Studien (z. B. AREDS, TOZAL, US Twin) interessante Zusammenhänge zwischen Nährstoffen und Augenerkrankungen wie der Makuladegeneration gezeigt. Zusammen mit zahlreichen Studien zu den möglichen Pathomechanismen ergeben sich ermutigende Ansätze für den gezielten Einsatz von Mikronährstoffen für die Prävention und auch die Therapie von Augenerkrankungen wie z. B. die Makuladegeneration. Wenn wir die diskutierten Mechanismen wie oxidativer Stress, Inflammation oder mitochondriale Dysfunktion betrachten, so wird deutlich, dass der Erfolg des Einsatzes von Mikronährstoffen einerseits von dem Verständnis der zugrunde liegenden biochemischen Mechanismen und andererseits von dem Wissen über die Funktionen der einzelnen Nährstoffe innerhalb dieser Mechanismen abhängt. Nur unter Berücksichtigung dieser vielschichtigen Zusammenhänge kann eine individuell angepasste Mikronährstofftherapie überhaupt erfolgreich sein. Beim Studium der zu diesem Thema durchgeführten Studien wird dieses Gesamtverständnis auf Seiten der Studienleiter nicht immer deutlich. Das ist ein nicht zu vernachlässigender Grund für die negativen Ergebnisse in einigen Studien.

Ihre Herausgeber

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Dr. med. Hans-Peter Friedrichsen

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Apotheker Uwe Gröber

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