physiopraxis 2010; 8(2): 14
DOI: 10.1055/s-0030-1249257
physiowissenschaft

Down-Syndrom – Ausdauertraining verbessert Lungenfunktion

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Publication Date:
22 February 2010 (online)

 
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    Kinder mit Down-Syndrom und anderen intellektuellen Beeinträchtigungen scheinen im Vergleich zu gesunden Kindern eine reduzierte Lungenfunktion zu haben. Das könnte sie anfälliger für Infektionen der Lunge machen. Ein Ausdauertraining hilft den Betroffenen, ihre Lungenfunk tion zu verbessern.

    Das ist das Ergebnis einer randomisierten Studie von Mohammad A. Khalili von der Semnan University im Iran und Mark R. Elkins vom Royal Prince Alfred Hospital in Australien. In ihre Untersuchung bezogen sie 44 Kinder ein, die zwölf Jahre alt waren und unter dem Down-Syndrom oder anderen intellektuellen Beeinträchtigungen litten. Die Studienteilnehmer hatten einen durchschnittlichen IQ von 42. Zunächst ermittelten die Wissenschaftler Alter, Geschlecht, Gewicht und Größe der Kinder, um die entsprechenden Normwerte der Lungenfunktion zu berechnen. Den IQ der Probanden entnahmen sie den Behandlungsunterlagen. Dann teilten Khalili und Elkins die Kinder in eine Interventions- und eine Kontrollgruppe ein. Die Kinder in der Interventionsgruppe erhielten acht Wochen lang fünf Mal in der Woche eine 30-minütige Übungseinheit. Das Training bestand aus zehn Minuten Gehen, Laufen und Ergometerfahren – jeweils ohne Pause und bei mittlerer Intensität (Unterhaltungen sollten noch möglich sein). Die Kontrollgruppe trainierte nicht. Die Lungenfunktion erfassten die Forscher zu Beginn und am Ende der Studie mit einer Spirome trie. Die Ergebnisparameter waren die Einsekundenkapazität (FEV1) und die Vitalkapazität (FVC). Die FEV1 der Kinder betrug zu Studienbeginn 87 %, die FVC 94 % des Normwerts. Nach der Trainingsphase war die FEV1 der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe um 160 ml (7 %) erhöht und die FVC um 330 ml (11 %). Diese Unterschiede sind signifikant (p < 0,05). Mohammad Khalili und Mark Elkins empfehlen die Durchführung weiterer Studien, um diese Ergebnisse abzusichern.

    et

    Aust J Physiother 2009; 55: 171–175