Dialyse aktuell 2010; 14(1): 10
DOI: 10.1055/s-0030-1248745
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Fortbildung zum Burn-out-Syndrom

Arbeitsstress oder Krankheit?
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Publication Date:
10 February 2010 (online)

 
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Pflegekräfte stehen aufgrund von Einsparungen unter einem immer größer werdenden Druck, wenn sie ihre Arbeit mit der notwendigen Sorgfalt erledigen wollen. Fehlt der Ausgleich oder die Entspannung nach der Arbeit, kann sich ein Burn-out-Syndrom entwickeln. In der regionalen Fortbildung Hessen-Nord griff die AfnP das Thema auf, um das nephrologische Pflegepersonal für die Problematik zu sensibilisieren. Die Teilnehmer erfuhren den theoretischen Hintergrund des Syndroms und bekamen Erfahrungswerte von einer ehemals betroffenen Kollegin.

Die Ländervertreterinnen der AfnP für Hessen-Nord, Elke Fröhlich und Helga Damaschke, KfH-Nierenzentrum Fulda, Zweigpraxis Lauterbach, hatten zum Thema "Burn-out" nach Alsfeld eingeladen.

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Immer größere Belastung der Pflegekräfte

Die Anforderungen an das Pflegepersonal sind stetig gestiegen. Viele Mitarbeiter haben einen hohen Anspruch an sich selbst und an die Qualität ihrer Arbeit. Nicht in allen Zentren gibt es die Möglichkeit einer Supervision, um bestimmte Probleme mit Patienten, Pflegepersonal und Ärzten anzusprechen und zu verarbeiten. Die zumeist älteren Dialysepatienten mit nicht nur körperlichen, sondern auch vielfältigen seelischen Belastungen suchen häufig das Gespräch mit dem Pflegepersonal, Trost und Verständnis.

Leider geht die Entwicklung dahin, viele Patienten in möglichst kurzer Zeit zu versorgen. Deshalb ist es sehr wichtig, das Pflegepersonal dafür zu sensibilisieren, auf sich selbst zu achten. Besonders nach Belastungssituationen ist für Entspannung und ein seelisches Gleichgewicht zu sorgen, um daraus neue Kraft zu schöpfen.

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Bild: Alexander Fischer, Thieme Verlagsgruppe

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Theorie und Erfahrungen aus erster Hand

Wir hatten für dieses Thema den Facharzt für Neurologie und Psychiatrie Dr. Peter Damaschke, Lauterbach, eingeladen. Er war langjährig im ambulanten und stationären Bereich tätig und hat viel Erfahrung mit der Betreuung seelisch kranker Menschen. Zu Beginn erläuterte der Referent das Wort "Burn-out" und präsentierte anschließend die in der Literatur beschriebenen Symptome der Erkrankung. Fragen, die während des Vortrags aufkamen, beantwortete der Redner kompetent.

Im 2. Teil der Veranstaltung kam eine ehemals betroffene Kollegin zu Wort. Nachdem das Thema der Fortbildung bekannt wurde, erklärte sie sich sofort bereit, aus eigenen Erfahrungen zu berichten. Es war ihr ein Bedürfnis, allen Pflegekräften mitzuteilen, wie dieses "Ausgebranntsein" begonnen hatte und es sich weiterentwickelte. Zu spüren war die Stille im Raum und viele waren emotional berührt. Es folgte eine lebhafte Diskussion.

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Eine gelungene Fortbildung

Wie wichtig das Thema war, zeigte die gut besuchte Veranstaltung und die positiven Rückmeldungen. Mit dieser Fortbildung konnten wir vermitteln, wie wichtig es ist, die Signale des Körpers rechtzeitig zu erkennen und ernst zu nehmen. Wir danken der Hoffmann-La Roche AG, Basel, für die freundliche Unterstützung.

Helga Damaschke, Lauterbach

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Regionale Fortbildung in Fulda

"Bewältigung von Belastung und Stress" am 12. und 13.03.2010 (Dr. McCarthy); Info und Anmeldung unter Email: m.bundschu@afnp.de

 
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Bild: Alexander Fischer, Thieme Verlagsgruppe