Dialyse aktuell 2009; 13(8): 456
DOI: 10.1055/s-0029-1243331
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Sport und Dialyse - Fahrradfahren während der Dialyse macht fit

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Publication Date:
19 November 2009 (online)

 
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Ein regelmäßiges Ausdauertraining verbessert die Leistungsfähigkeit von chronisch nierenkranken Patienten und lässt sich mit wenig Aufwand auch während einer Hämodialyse praktizieren, etwa mit einem Bettfahrrad. Das sanfte Training gibt manch einem Patienten ein bisschen Mobilität zurück, andere bekommen so Lust auf noch mehr Sport.

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Hohes koronares Risiko

In Deutschland leben über 63 000 Dialysepatienten, viele davon mit einem Typ-2-Diabetes. Diese Patienten sind meist unsportlich, haben Übergewicht und einen langjährigen Hypertonus. "Das erhöht zusammen mit der Dialysepflichtigkeit das koronare Risiko", sagte Prof. Matthias Köhler, Damp. Ein 30-jähriger Dialysepatient sei ähnlich herzgefährdet wie ein 80-jähriger nierengesunder Mensch, so der Nephrologe. Grund dafür ist unter anderem die lange Inaktivität bei Hämodialysezeiten von durchschnittlich 3-mal 4 Stunden pro Woche.

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Sport wirkt sich günstig auf Patienten aus

Um diese Zeit besser zu nutzen, bietet die ostseenahe Reha-Klinik ihren Patienten Bettfahrräder an, auf denen während der Dialyse trainiert werden kann. Die Ergometer ermöglichen sowohl eine passive Bewegung als auch das aktive Treten. Wer regelmäßig eine halbe bis eine Stunde trainiert, verbessert die Phosphat- und Harnstoffelimination und damit die Effektivität der Dialyse, erläuterte Köhler. In anderen Studien, in denen die Patienten allerdings an dialysefreien Tagen unter anderem ein Krafttraining absolvierten, verbesserten sich die Entzündungsmarker und die Muskelmasse nahm deutlich zu. Nach den Erfahrungen der Damper Klinik starten die meisten Patienten jedoch lieber mit einem dialysebegleitenden Training, das ihre Leistungsfähigkeit moderat steigert.

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Bild: CD 58 Memorable Moments

Der Ausdauersport wirkt sich auch günstig auf den Lipidstoffwechsel und die Gefäßelastizität aus, außerdem bessert sich die Stimmungslage der Patienten. "Wichtig ist, das Training nach der Rehabilitation fortzusetzen", so Köhler. In verschiedenen Dialysezentren, so etwa in den vom Dialyseanbieter Diaverum geführten Häusern, gebe es bereits Bettergometer und weitere Angebote, um Körperkraft und Beweglichkeit zu verbessern.

Beate Grübler, Hannover

Quelle: Pressegespräch der Diaverum Deutschland GmbH, München, im Rahmen der EDTNA/ERCA-Konferenz in Hamburg

 
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