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DOI: 10.1055/s-0029-1240568
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Direkte Seitenzahnrestauration mit Komposit
Publication History
Publication Date:
15 December 2009 (online)


Indikationen
Die direkte Kompositrestauration im Seitenzahnbereich hat schon seit Langem das Experimentierstadium verlassen und sich einen festen Platz in der restaurativen Zahnerhaltung erobert. Ermöglicht wurde dies durch Fortschritte im Bereich der Bondingsysteme und der Komposite. Die Domäne der direkten Kompositrestauration ist die defektbezogene, minimalinvasive Primärversorgung. Der Verzicht auf Makroretention und präventive Extension sowie das Belassen von Schmelzüberhängen ermöglichen eine substanzschonende Kavitätenpräparation. Weitere Vorteile sind die adhäsive Randversiegelung, die Kombinierbarkeit mit einer Fissurenversiegelung und die adhäsive Versiegelung des Dentins. Beim Füllungsersatz (Abb. [1]) konkurriert die direkte Kompositrestauration mit der Amalgamfüllung und mit indirekten Restaurationen aus Metall, Keramik oder Komposit.
Abb. 1 a und b Ersatz einer defekten Amalgamfüllung durch eine direkte dentinadhäsive Kompositrestauration.
Im konkreten Fall sollte die Indikationsstellung von der Defektgröße abhängig gemacht werden, da bekanntermaßen die Misserfolgsrate direkter Kompositrestaurationen mit ihrer Größe zunimmt [[1]]. Komplexe, mehrflächige Kompositfüllungen zeigten nach 15 Jahren schlechtere Ergebnisse als Vollkronen [[2]]. Es wird empfohlen, stark unterminierte Höcker zu kürzen und mit Komposit aufzubauen, vor allem, wenn bereits Dentinrisse vorliegen [[3]]. Auch endodontisch behandelte Seitenzähne können mit direkten Kompositrestaurationen versorgt werden, sofern die genannten Voraussetzungen hinsichtlich der Defektgröße erfüllt sind. Manche Autoren empfehlen hier zusätzlich die Verwendung von Wurzelstiften [[4], [5]].
Statistischer Hintergrund
Eine systematische Auswertung von klinischen Langzeitstudien mit einem Beobachtungszeitraum von 2 und mehr Jahren ergab für direkte Kompositrestaurationen eine mittlere jährliche Misserfolgsrate (Median) von 1,9 % im Vergleich zu 1,2 % für Amalgamfüllungen, 0,5 % für Goldinlays/-onlays, 1,6 % für laborgefertigte Keramikinlays/-onlays und 6,7 % für Glasionomerzementfüllungen (Hickel, Jahrestagung DGZ 2009).