Diabetes aktuell 2009; 7(5): 249
DOI: 10.1055/s-0029-1237497
Forum der Industrie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Bedeutung von Soja für den Diabetes mellitus - Auswirkung von Soja auf Insulinresistenz und Blutzuckerkontrolle

Further Information

Publication History

Publication Date:
26 August 2009 (online)

 
Table of Contents

    Sowohl in Entwicklungs- als auch in Industrieländern ist der Diabetes mellitus eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität. Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Herzkrankheiten, Hypertonie, Nervenerkrankungen, Erblindung und Nierenfunktionsstörungen. Die Prävalenz des Diabetes bei Erwachsenen zwischen 20 und 74 Jahre stieg von 1976-2004 weltweit von 5,08 auf 8,83 % an. Man geht davon aus, dass genetische, metabolische und Umweltfaktoren, auch die Ernährung, eine große Rolle in der Ätiologie dieser Krankheit spielen. In zahllosen Studien wurde die Wirkung der Nahrungsaufnahme auf die Blutzuckerkontrolle und die Insulinresistenz beim Typ-2-Diabetes untersucht. In diesem Zusammenhang hat Soja als ein Nahrungsbestandteil große Beachtung erfahren. Mehrere Studien berichteten über die vorteilhaften Effekte des Sojakonsums auf Insulinresistenz und Blutzuckerkontrolle. Allerdings ist der genaue Mechanismus dieser Effekte noch nicht geklärt.

    Studien mit Diabetesratten zeigten, dass die Sojaaufnahme den Blutzuckerplasmaspiegel senken, das Erstphase-Insulin erhöhen, Glukagon reduzieren und den intraarteriellen Glukosetoleranztest verbessern kann. Es wurde auch festgestellt, dass die Aufnahme von Sojaprotein die Hyperinsulinämie durch geringere Stimulierung der Insulinsekretion verringern kann. Weiterhin fanden Wissenschaftler heraus, dass Ratten bei Fütterung mit Sojaprotein niedrigere Insulinspiegel und weniger Inselzellenareale im Pankreas aufwiesen im Vergleich zu Ratten unter Caseinfütterung.

    Zoom Image

    Bild: segmenta PR

    Veröffentlichte klinische Studien haben gezeigt, dass die Sojaproteinaufnahme die Insulinresistenz, die Blutzuckerkontrolle und die Serumlipoproteine bei Frauen mit Typ-2-Diabetes in der Postmenopause vorteilhaft verändert. In den letzten Jahren führte eine Arbeitsgruppe eine 4-jährige randomisierte kontrollierte klinische Studie mit 41 Typ-2-Diabetikern mit Nephropathie durch, die keine unbehandelten Krankheiten bzw. sonstigen Nierenkrankheiten aufwiesen. Die Patienten in der Kontrollgruppe hielten eine normale Nierendiät ein (0,8 g Protein pro kg KG, 70 % tierisches, 30 % pflanzliches Protein), und die Patienten in der Sojaprotein-Gruppe aßen eine vergleichbare Kost, die 35 % Sojaprotein, 35 % tierisches und 30 % pflanzliches Protein enthielt. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung der Blutzuckerkontrolle durch die Sojaproteindiät.

    Einige Arbeiten fanden keinen signifikanten Effekt der Sojaproteinaufnahme auf die Blutzuckerkontrolle. In einer randomisierten, placebokontrollierten 3-monatigen Doppelblindstudie beeinflusste z.B. ein tägliches Sojaproteinsupplement nicht die Insulinsekretion von Frauen in der Postmenopause. Man muss dabei allerdings beachten, dass Teilnehmer an Studien nicht im gleichen Gewichtsbereich liegen. Die Sojaproteinaufnahme beeinflusst anscheinend die Blutzuckerkontrolle und die Insulinresistenz wirksamer bei adipösen Personen als bei Menschen mit Normalgewicht. Aus den meisten existierenden Studien ergibt sich die Schlussfolgerung, dass die Sojaaufnahme eine positive Rolle bei der Kontrolle der Hyperglykämie und der Insulinresistenz spielen könnte.

    Pressemitteilung segmenta pr, Hamburg

     
    Zoom Image

    Bild: segmenta PR