Rofo 2009; 181(8): 734
DOI: 10.1055/s-0029-1235770
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Spätes Hypoenhancement in der Kardio-MRT - Bester prognostischer Marker für Remodelling

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Publication Date:
21 July 2009 (online)

 

Trotz optimaler Rekanalisierungstherapie kann die Perfusion eines Myokardinfarktareals ausbleiben oder deutlich vermindert sein. Als Ursache dafür werden mikrovaskuläre Veränderungen angesehen, die mit einer schlechteren Prognose einhergehen. Die sogenannte mikrovaskuläre Obstruktion kann mittels MRT nachgewiesen werden. Eine niederländische Arbeitsgruppe untersuchte, in welcher Phase nach Gabe von gadoliniumhaltigem Kontrastmittel die präziseste Diagnose solcher Veränderungen möglich ist. Radiology 2009; 250: 363–370

Nijveldt et al. schlossen in ihre Untersuchung zwischen Juni 2003 und Juni 2007 insgesamt 63 Patienten mit dem Erstereignis eines akuten Myokardinfarkts ein, die mittels Stent-PTCA behandelt wurden und eine optimale medikamentöse Therapie erhielten. Das mittlere Alter der Patienten lag bei 55 Jahren. Bei allen Patienten wurde eine koronare Eingefäßerkrankung diagnostiziert. 42 Patienten hatten einen Spätes Hypoenhancement in der Kardio-MRT Vorderwandinfarkt erlitten, bei den übrigen 21 Patienten war die inferiore oder die laterale Wand betroffen.

Mikrovaskuläre Obstruktion bei iatrogenem Myokardinfarkt nach transkoronarer Ablation einer Septumhypertrophie (TASH); Balanced-FFE-Sequenz, enddiastolische (a, c) und endsystolische Phase (b, d) einer Cine-Mode-Sequenz im 4-Kammer-Blick (Bild: Rummeny/Reimer/Heindel (Hrsg.). RRR Ganzkörper MR-Tomographie. Thieme 2006).

Die MRT-Untersuchungen wurden 5 (± 2 Tage) und 117 Tage (± 22 Tage) nach dem akuten Infarktereignis durchgeführt. Die Mediziner verwendeten dazu ein 1,5-TGerät verwendet. Die Patienten erhielten während der Untersuchung gadoliniumhaltiges Kontrastmittel. Es wurden folgende Sequenzen beurteilt: 1. frühes Hypoenhancement ca.1 min nach Verabreichung des Kontrastmittels, 2. intermediäres Hypoenhancement nach ca. 2 min und 3. spätes Hypoenhancement nach 12–15 min.

Bei 70 % der Patienten konnte ein frühes Hypoenhancement nachgewiesen werden, bei 62 % ein intermediäres Hypoenhancement und bei 59 % der Patienten ein spätes Enhancement. Das späte Hypoenhancement zeigte sich als bester Prädiktor für das enddiastolische und das endsystolische Volumen des linken Ventrikels. Spätes und intermediäres Hypoenhancement wiesen vergleichbare Werte bei der Korrelation mit der Einschränkung der linksventrikulären Funktion auf. Das Kontrast-Rausch-Verhältnis war am besten für das späte Hypoenhancement.

Zur Erklärung fügen die Autoren Ergebnisse von experimentellen Studien an, die darauf hindeuten, dass Hypoenhancement im Myokardgewebe mit einer verzögerten Kontrastmittelpenetration in Verbindung steht. Je nach Schwere des mikrovaskulären Schadens ist das Hypoenhancement unterschiedlich lange zu sehen. Ein Hypoenhancement in der frühen oder intermediären Phase sei deshalb sensitiver; das späte Hypoenhancement sei aber die beste Determinante für das funktionelle Outcome.