Das Kniegelenk ist das größte und komplizierteste Gelenk im menschlichen Körper. Sein komplexer Kapselbandapparat, gepaart mit den Kniebinnenstrukturen (Menisci), macht das Kniegelenk zu einem Dreh–Scharniergelenk, das Flexions– und Rotationsbewegungen gestattet. Das Kniegelenk ermöglicht uns viele Bewegungsformen wie gehen, rennen oder springen und muss dabei das volle Körpergewicht tragen. Insbesondere die sogenannten Kontaktsportarten wie zum Beispiel Fußball sind verbunden mit hohen Rotationsbelastungen. Während diesen ist das Kniegelenk besonders verletzungsgefährdet. Die radiologische Diagnostik eines solchen Rotationstraumas des Kniegelenkes kann sich sehr vielseitig gestalten. In der Akutdiagnostik steht als bildgebendes Verfahren die Projektionsradiografie mit ihren Standardaufnahmen in 2 Ebenen an erster Stelle. Bei einem schwer traumatisierten Kniegelenk ist die Computertomografie zur präoperativen Diagnostik indiziert. Zu einem späteren Zeitpunkt können gehaltene Aufnahmen der Bänder oder ein Schnittbildverfahren mit der MRT zur vollständigen Abklärung des Verletzungsausmaßes folgen. Der hohe Stellenwert der MRT in der Kniegelenkdiagnostik wird in einer der nächsten Ausgaben ausführlich behandelt werden.
Kernaussagen
Aufgrund der Vielzahl der Strukturen und der enormen Kräfte, die auf das Kniegelenk wirken, ist es das verletzungsanfälligste aller Gelenke
Die wichtigsten bildgebenden Verfahren sind die Projektionsradiografie mit Standard– und Spezialaufnahmen, die CT und MRT
Mithilfe der CT können komplizierte knöcherne Verletzungen mit Gelenkbeteiligung oder Gefäßverletzung sicher diagnostiziert werden.
Die Möglichkeiten der 3–dimensionalen Rekonstruktionen MIP, MPR und VRT sind wertvolle Instrumente zur Unterstützung der exakten radiologischen Diagnosestellung und Operationsplanung.
Literatur
1 Bundesärztekammer. .Leitlinie zur Qualitätssicherung in der Röntgendiagnostik (23.11.2007).
2 Galanski M, Rosenthal H.. Kompendium der traumatologischen Röntgendiagnostik. Heidelberg : Springer 1999
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Höher J, Klein Ch..
Die „Rosenberg–Aufnahme” zur konventionellen Röntgendiagnostik bei der Kniegelenksarthrose – Technikbeschreibung.
Z Sportmed.
2003;
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