Rofo 2009; 181(3): 201
DOI: 10.1055/s-0029-1214198
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Anwendung der 64-Zeilen-MDCT - Genauere Darstellung der linksventrikulären Funktion?

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Publication Date:
05 March 2009 (online)

 

Die linksventrikuläre Funktion (LVEF) als maßgeblicher Parameter für den Funktionszustand des Herzens ist in der Multidetektor-Computertomografie (MDCT) zuverlässig abbildbar. S. Abbara et al. verglichen die Genauigkeit der 16- und 64-Zeilen-MDCT. Eur J Radiol 2008; 67: 481–486

Die exakte Bestimmung der LVEF ist entscheidend für die Risikostratifizierung und das Management bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit, Arrhythmien, Herzklappenerkrankungen und Kardiomyopathien. Frühere Untersuchungen zeigten, dass die Ergebnisse der MDCT mit denen von Echografie und SPECT gut korrelierten. Nachteil der computertomografischen Darstellung war, dass die LVEF häufig zu niedrig gemessen wurde. Jetzt erhielten 161 Patienten eine EKG-getriggerte MDCT (16-Zeilen). Davon erfolgte bei 26 zusätzlich eine SPECT und in 11 Fällen eine Echokardiografie. 145 Patienten bekamen eine 64-Zeilen-MDCT, wobei zusätzlich 21 ein Echo und 22 eine SPECT hatten.

Die Ärzte verglichen die Resultate der 16- und 64-Zeilen-MDCT mit dem Ergebnis der Echokardiografie, der SPECT oder der Kombination "Echo oder SPECT". Die LVEF in der 16-Zeilen-MDCT wies eine schlechte Korrelation mit dem Echo auf (64 und 59 %; r = 0,26). Mäßige und gute Übereinstimmungen ergaben sich für die linksventrikulären enddiastolischen Diameter respektive endsystolischen Längenbestimmungen. Eine gute Korrelation erbrachte der Vergleich mit der SPECT (62 und 64 %; r = 0,76). Eine mäßige Übereinstimmung wies die MDCT (16-Zeilen) mit der Gesamtgruppe "Echo oder SPECT" auf (r = 0,56). Die entsprechenden Vergleiche mit der 64-Zeilen-MDCT hatten erheblich bessere Resultate. Die Korrelationen waren durchweg gut. Mit dem Echo ergab sich ein r-Wert von 0,89 und mit "Echo oder SPECT" 0,86. Besonders hoch war die Übereinstimmung für die LVEF in 64-Zeilen-MDCT und SPECT (r = 0,90).

Cardio-CT (Kurzachsenblick) bei dilatativer Cardiomyopathie (Bild: Radiologische Universitätsklinik Tübingen).

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