Rofo 2009; 181(1): 90
DOI: 10.1055/s-0028-1145215
DRG-Mitteilungen

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Interview mit Prof. Dr.med. Walter Gross-Fengels: Qualitätssoftware der DeGIR - Die Position der Interventionellen Radiologie stärken

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Publication Date:
23 January 2009 (online)

 
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Prof. Dr. Walter Gross-Fengels plädiert für die Nutzung der Qualitätssoftware der DeGIR

Seit einem Jahr bietet die Deutsche Gesellschaft für Interventionelle Radiologie (DeGIR, vormals AGIR) ihren Mitgliedern eine Software zur Erfassung interventionsradiologischer Eingriffe an. Prof. Dr. Walter Gross-Fengels, vom Asklepios-Klinikum Hamburg-Harburg erläutert den Nutzen der elektronischen Dokumentation von Interventionen.

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Welche Daten nimmt das Dokumentationssystem auf?

Bis vor einem Jahr gab es nur eine Software für Dokumentation der perkutanen transluminalen Angiografie (PTA). Herausgegeben wurde diese Software vom Deutschen Krankenhausinstitut (DKI). Mit der neuen Qualitätssoftware schließt die Deutsche Gesellschaft für Interventionelle Radiologie eine wichtige Lücke, denn unser System erlaubt die Dokumentation von 12 Behandlungsarten und insgesamt 35 Interventionsmethoden für alle Körperregionen und Indikationen. Das System arbeitet mit 2 Statistik-Modi: der Kurzstatistik für den schnellen Überblick über die wichtigsten Dokumentationsparameter. Ausführliche Gesamtstatistiken werden einmal jährlich erzeugt und zeigen die Resultate der Ergebnisqualität - auch im Vergleich mit anderen Abteilungen und anderen Kliniken.

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Wie hoch ist der Bedienungsaufwand der Software im Klinikalltag?

Unser Ziel war es, den interventionsradiologisch tätigen Kollegen ein Erfassungssystem an die Hand zu geben, das leicht zu bedienen ist und sich gut in die Arbeitsabläufe integrieren lässt. Das System hat eine gute Benutzerführung, braucht wenig Speicherplatz und ist auf die speziellen Belange interventionsradiologischer Eingriffe zugeschnitten. Der Aufwand ist gering, der Nutzen der Qualitätsdokumentation hoch. Nach kurzer Einarbeitung kann die Eingabe der Daten an MTRAs delegiert werden.

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Welche Ziele verfolgt die DeGIR mit der Online-Erfassung mikroinvasiver Therapien?

In der interventionellen Radiologie wird hervorragende Arbeit geleistet. Das betrifft sowohl die Gefäßeingriffe als auch die onkologischen Therapien. Uns geht es darum, die Position der interventionellen Radiologie zu stärken und zwar sowohl mit Blick auf andere Fachdisziplinen als auch die Krankenhausverwaltungen. Darüber hinaus sind wir mit dieser Art der Qualitätssicherung bestens präpariert für die zukünftige Abrechnung von Sonderentgelten. Mit der Software decken wir die verbindlichen Vorgaben des Gesetzgebers zur Qualitätssicherung umfassend ab. Gefäßzentren, die eine Zertifizierung anstreben, sind verpflichtet, die anonymisierten Patientendaten in diese zentrale Datenbank einzugeben.

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Die Qualitätssoftware der DeGIR

Die Online-Erfassung der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie wurde von der BQS gGmbH – Standort Hamburg entwickelt. Das System ist auf die gesetzlichen Anforderungen der Qualitätssicherung zugeschnitten und kann jetzt auch von Mitgliedern der österreichischen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie (ÖGIR) genutzt werden. Die Lizenzgebühr beträgt 500 Euro, die Software kann 4 Wochen kostenfrei getestet werden. Weitere Informationen und Registrierung unter www.bqs-hamburg.de

 

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Eingabemaske der DeGIR-Qualitätssoftware - gute Benutzerführung und auf alle Interventionen zugeschnitten.

 
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Prof. Dr. Walter Gross-Fengels plädiert für die Nutzung der Qualitätssoftware der DeGIR

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Eingabemaske der DeGIR-Qualitätssoftware - gute Benutzerführung und auf alle Interventionen zugeschnitten.