Allgemeinmedizin up2date 2024; 05(03): 261-274
DOI: 10.1055/a-2268-8623
Symptome - Syndrome

Was Hausärzt*innen über Dermatika wissen sollten

Benjamin Durani

Die topische Therapie ist ein Eckpfeiler in der Behandlung dermatologischer Erkrankungen. Von Kortison bis zu Antimykotika und Antiseptika umfasst ihr Einsatz ein breites Spektrum. In diesem Artikel wird die Anwendung der wichtigsten Dermatika mit speziellen Indikationen für einige häufige Hautkrankheiten in der Hausarztpraxis vorgestellt.

Kernaussagen
  • Hauterkrankungen sind in der Hausarztpraxis ein häufiger Beratungsanlass. Oft reicht die Blickdiagnose aus, um eine adäquate topische Therapie einzuleiten.

  • Vor dem Rezeptieren jeglicher Externa sollte der entsprechende Beipackzettel des Medikaments mit Indikation, Anwendung, Wechselwirkung und Nebenwirkungen bekannt sein.

  • In der Dermatologie spielt die Galenik der Topika eine große Rolle. Behandelnde sollten die Anwendungsbereiche für Cremes, Emulsionen, Salben, Flüssigkeiten etc. kennen und korrekt dem Krankheitsbild zuordnen können.

  • Die Anwendungsdauer von Kortison-Präparaten ist abhängig von der Hauterkrankung, der Wirkstärke und der Hautlokalisation. So sollte in Bereichen mit dünner Haut wie genital oder an den Augenlidern nur kurz und mit Klasse I–II behandelt werden, an den Handinnenflächen mit Klasse III–IV.

  • Vor einer Pilzbehandlung sollte im Idealfall ein Erregernachweis erfolgen, um Fehltherapien zu vermeiden. Die Dauer der lokalen antimykotischen Behandlung richtet sich nach dem Erkrankungsbild und dem gewählten Präparat.

  • Bei der oralen Therapie von Hautkrankheiten sollte auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten geachtet werden.

  • Leiter*innen von Gemeinschaftseinrichtungen müssen gemäß §34 Absatz 6 IfSG das zuständige Gesundheitsamt unverzüglich benachrichtigen, dass Personen an Impetigo contagiosa erkrankt sind.



Publication History

Article published online:
12 August 2024

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