Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie e. V.

Herbsttagung und Mitgliederversammlung der BGPN

Im gut besuchten Hörsaal der Kaiserin Friedrich Stiftung fand am 14. Oktober die Herbsttagung der BGPN zum Thema „Zukunftsmodelle der ambulanten und stationären Versorgung in Neurologie und Psychiatrie“ statt. Der Direktor der psychiatrischen Universitätsklinik Hamburg Prof. Jürgen Gallinat stellte das vom Innovationsfonds gefördert RECOVER-Projekt vor. Es handelt sich um ein sektorenübergreifendes gestuftes Managed-Care-Modell. Patienten werden nach Erkrankungsschwere und psychosozialem Funktionsniveau 4 Schweregradstufen zugeteilt und der Stufe entsprechend mit unterschiedlicher Intensität behandelt.

Prof. Christine Klein, Direktorin des Instituts für Neurogenetik der Universität Lübeck, zeigte an zahlreichen eindrucksvollen, häufig mit Videosequenzen illustrierten Fallbeispielen auf, wie durch umfassende Diagnostik in Neurogenetischen Ambulanzen seltene, inzwischen aber zum Teil sehr gut behandelbare genetische Erkrankungen diagnostiziert werden können. Prof. Tom Bschor, Leiter der Regierungskommission Krankenhausreform, stellte die soeben veröffentlichte 8. Stellungnahme der Regierungskommission zu den Psych-Fächern vor und erläuterte, dass die psychiatrische Krankenhausversorgung in vielfacher Hinsicht Vorbild- und Modellfunktion für die somatischen Fächer hat. Dr. Ingo Kilimann vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Rostock und dortiger Leiter der Gedächtnisambulanz gab einen hochinformativen Überblick über die Fortschritte in der Demenzdiagnostik und -therapie. Die Herbsttagung endete mit einem Vortrag von Abteilungsleiter Michael Weller aus dem Bundesgesundheitsministerium. Er erläuterte die Ziele der Krankenhausreform und gab einen spannenden Einblick in den aktuellen politischen Umsetzungsprozess mit dem Ziel, die Krankenhausreform im Jahr 2024 zu starten.

Prof. Dr. Stephan Köhler, Foto: ©Köhler

Bei der anschließenden Mitgliederversammlung gab der Vorsitzende Prof. Stephan Köhler einen Überblick über die Aktivitäten der Gesellschaft in den zurückliegenden 2 Jahren. Hierzu gehörten das durchgehende wissenschaftliche Vortragsprogramm einschließlich Frühjahrs- und Herbsttagung auch während der Pandemie, die Facharztcurricula für Neurologie sowie Psychiatrie, der psychiatrisch-neurologische Aschermittwoch, die Griesinger-Vorträge mit Verleihung der Griesinger-Medaille, die monatlichen Berichte über die BGPN an dieser Stelle und die von der BGPN vergebenen Promotionspreise sowie Kongressstipendien. Der Schatzmeister Dr. Christoph Richter erläutert im Anschluss die gute finanzielle Situation der Gesellschaft. Satzungsgemäß stand die Neuwahl des Vorstands auf der Tagesordnung. Die anwesenden Mitglieder stimmten einstimmig für eine Erweiterung des ehrenamtlich arbeitenden Vorstands von 12 auf 13 Mitglieder. Der Vorstand wurde ohne Gegenkandidaten von den anwesenden Mitgliedern einstimmig gewählt und besteht nun aus den folgenden Personen: Prof. Stephan Köhler, MBA (Vorsitzender), PD Dr. Andreas Hartmann (stellvertretender Vorsitzender), Prof. Harald Prüß (Schriftführer), Dr. Christoph Richter, MBA (Schatzmeister), Prof. Tom Bschor, Dr. Christiana Franke (neu), Dr. Merve Fritsch (neu), Prof. Hans Gutzmann, Prof. Dag Moskopp, Dr. Ulrich Niedermeyer, PD Dr. Eva Schielke, Prof. Hans-Peter Vogel und Prof. Henrik Walter.

Tom Bschor, Berlin

Grußwort des Vorsitzenden Stephan Köhler

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

gerne möchte ich die Möglichkeit nutzen, um Ihnen und Ihren Familien von Herzen eine frohe Weihnachtszeit und einen angenehmen Jahresausklang zu wünschen. Gleichzeitig möchte ich mich für die sehr aktive Teilnahme in der BGPN bedanken. In diesem Jahr konnten wir glücklicherweise viele Veranstaltungen in persona durchführen. Mit großem Interesse wurden die Veranstaltungen zur „Cannabislegalisierung“ sowie unser psychiatrisch-neurologischer Aschermittwoch mit dem Thema „Wieviel Paternalismus benötigt es in der Behandlung neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen?“ verfolgt. Sie als Fachpublikum haben mit den Vortragenden engagiert und kontrovers diskutiert. Ein Austausch über wichtige Themen, der gefehlt hat in der langen Zeit der Pandemie. Die BGPN hat 542 Mitglieder und wächst weiter. Für 2024 planen wir wieder spannende Veranstaltungen, auch außerhalb unserer Mittwochsveranstaltungen, wie z. B. einen Round Table für junge Kollegen aus der Neurologie und Psychiatrie.

Ich danke Ihnen auch für die Möglichkeit unserer Gesellschaft weitere 2 Jahre vorsitzen zu dürfen und freue mich auf die gemeinsamen Treffen mit Ihnen.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Stephan Köhler

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
13. Dezember 2023