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DOI: 10.1055/a-2045-7128
„Der Ultraschall muss den Stellenwert bekommen, den er verdient“
Seit Oktober 2022 ist Professor Dr. med. Wolfgang Hartung neues Mitglied im engeren Vorstand der DEGUM. Der Rheumatologe ist Leitender Oberarzt der Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie am Asklepios Klinikum in Bad Abbach und hat in der vergangenen 20 Jahren miterlebt, wie sich der Ultraschall in der Rheumatologie zum wichtigsten bildgebenden Verfahren entwickelt hat. Nun hofft er auf ähnliche Entwicklung auch in anderen Bereichen. „Den Ultraschall weiter voranzubringen, ist der Grund für mein Engagement in der DEGUM“, sagt er im Interview.
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Professor Hartung, Sie sind neu im engeren Vorstand der DEGUM. Was sind Ihre Aufgaben?
Als zweiter Beisitzer bin ich in alle politischen Entscheidungen des Vorstandes eingebunden. Natürlich kann ich auch eigene Ideen einbringen, vor allem auch meine Expertise beim Ultraschall der Bewegungsorgane. Bei der Sonografie der Gelenke gibt es andere Anliegen als beispielsweise bei der Sonografie in der Gynäkologie oder der Inneren Medizin. Deshalb ist es sehr gut, wenn der Vorstand aus Mitgliedern ganz unterschiedlicher Fachrichtungen zusammengesetzt ist.
Wie lange sind Sie schon in der Fachgesellschaft und warum engagieren Sie sich in der DEGUM?
Ich bin schon seit über 20 Jahren Mitglied bei der DEGUM. Seit 2000 habe ich die Stufe I, seit 2004 die Stufe II und seit 2005 bin ich Kursleiter, also Stufe III-Level. Fast sieben Jahre lang habe ich den Arbeitskreis Bewegungsorgane geleitet, seit ich im Vorstand bin, bin ich hier jedoch nur noch der zweite Stellvertreter. Ultraschall ist eine oft unterschätze Methode der Bildgebung, dabei hat sich die Sonografie vor allem in den vergangenen 15 bis 20 Jahren sehr weiterentwickelt und ist heute in vielen Bereichen mit der MRT oder CT gleichzusetzen. Deshalb engagiere ich mich in der DEGUM, um die Bedeutung des Ultraschalls abzubilden.
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Aufgaben der DEGUM?
Die DEGUM ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft, sie möchte den Ultraschall wissenschaftlich voranbringen. Wir fördern Studien in allen Bereichen des Ultraschalls, erstellen eigene Leitlinien oder beteiligen uns an Leitlinien, in dem wir die Kapitel zum Ultraschall einbringen. Der zweite Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte. Leider kommt die Ultraschall-Ausbildung in den Klinken während der Facharztausbildung oft zu kurz. Wir erleben täglich, wie groß der Bedarf ist. Viele der Kurse zum Beispiel sind aufgrund der großen Nachfrage ausgebucht. Die Aufgabe der DEGUM ist es, die Qualität der Ultraschallexpertise bei der Ärzteschaft zu verbessern.
Was wünschen Sie sich für die DEGUM für die nächsten Jahre? Was sind die größten Herausforderungen?
Der Ultraschall muss den Stellenwert bekommen, den er verdient. Deshalb ist für mich die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses das Wichtigste. Junge Ärztinnen und Ärzte müssen wissen, wann der Ultraschall eingesetzt werden kann und sollte. Zum Beispiel im Bereich der Orthopädie wird immer noch sehr häufig eine MRT durchgeführt, obwohl die Diagnostik per Ultraschall bei vielen Fragestellungen gleichwertig wäre – und das ganz ohne Strahlenbelastung, kostensparender und schneller. Das ist die Herausforderung für nächsten Jahre: die jungen Menschen dafür auszubilden und zu sensibilisieren.
Wie kann das gelingen?
Bereits im Studium muss der Stellenwert des Ultraschalls hervorgehoben werden. Denn ich sehe das auch bei mir in der Klinik: Bei uns dürfen die Famulanten und Studierenden im praktischen Jahr schon am Patienten schallen und sie haben großen Spaß daran. Auch die DEGUM muss Angebote für Studierende ausbauen: so wie wir es bereits auf dem Dreiländertreffen tun, in dem wir spezielle Lectures für Studierende anbieten.
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Publication History
Article published online:
30 March 2023
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