CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2023; 102(S 01): S50-S58
DOI: 10.1055/a-1950-6149
Referat

Tinnitus und beeinflussende Komorbiditäten

Article in several languages: deutsch | English
Birgit Mazurek
1   Tinnituszentrum, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
Benjamin Böcking
1   Tinnituszentrum, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
Christian Dobel
2   Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Universitätsklinikum Jena, Jena
,
Matthias Rose
3   Medizinische Klinik m. S. Psychosomatik, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
Petra Brüggemann
1   Tinnituszentrum, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
› Author Affiliations
 

Zusammenfassung

Zahlreiche Studien zeigen, dass Beeinträchtigungen bei chronischem Tinnitus eng mit psychosomatischen und anderen Begleiterscheinungen verwoben sind. In dieser Übersicht werden einige Arbeiten zu diesem Thema zusammengefasst und eingeordnet. Neben einer möglichen Hörminderung sind individuelle Wechselwirkungen aus medizinischen und psychosozialen Belastungsfaktoren sowie Ressourcen von zentraler Bedeutung. Tinnitusbelastung spiegelt eine große Anzahl interkorrelierter, psychosomatischer Einflussfaktoren wider – wie z. B. Persönlichkeitseigenschaften, Stressreaktivität sowie Depressions-, oder Angsterleben, die mit kognitiven Einschränkungen einhergehen können und im Rahmen eines Vulnerabilität-Stress-Reaktion Modells konzeptualisiert werden sollten. Des Weiteren können übergeordnete Faktoren wie Alter, Geschlecht oder Bildungsstand die Vulnerabilität für Belastungserleben erhöhen. Diagnostik und Therapie des chronischen Tinnitus müssen somit individualisiert, multidimensional und interdisziplinär erfolgen. Multimodale psychosomatische Therapieansätze zielen darauf ab, individuell konstellierte medizinische und audiologische Einflussfaktoren sowie psychologische Erlebensaspekte zu adressieren und die Lebensqualität Betroffener nachhaltig zu erhöhen. Ein Counselling im Erstkontakt ist für Diagnostik und Therapie ebenfalls unabdingbar.


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1. Einführung

Subjektiver „Tinnitus“ bezeichnet „die bewusste Wahrnehmung eines tonalen oder nicht-tonalen Geräuschs, für das es keine identifizierbare äußere akustische Quelle gibt“ und das – unter Umständen – „mit emotionalem Stress, kognitiven Störungen und/oder autonomer Erregung verbunden sein kann, der oder die zu Verhaltensänderungen und funktionellen Einschränkungen führen“ [1].

Die Auswirkungen des Tinnitussymptoms auf das tägliche Leben sind sehr unterschiedlich und maßgeblich von psychologischen Empfindungen geprägt [2]. So ist es z. B. entscheidend, zwischen dem „Tinnituston“ als Symptom und „Tinnitusbelastung“ als vielschichtigem psychosomatischem Phänomen zu unterscheiden. Aktuelle Forschungsergebnisse legen nahe, dass der Tinnitusbelastung besondere Bedeutung beigemessen werden muss – da sie eine Chronifizierung der oftmals harmlosen Ursprungssymptomatik maßgeblich begünstigen kann [2] [3]. Tinnitusbelastung entsteht vor dem Hintergrund bereits bestehender medizinischer, psychologischer oder sozialer Vulnerabilität und kann sich in einer Vielzahl funktioneller Phänomene äußern, wie z. B. (1) weiteren funktionalen Hörstörungen (z. B. Hyperakusis) oder (2) Angst- und Depressionskreisläufen, die wiederum (a) Schlaf- oder Konzentrationsstörungen, (b) kognitive Störungen, oder (c) Stimmungsvolatilität umfassen können [4].

Tinnitus ist ein häufig auftretendes Symptom: Mindestens 14.7% der europäischen Bevölkerung sind zu einem Zeitpunkt ihres Lebens betroffen – und ca. eine aus hundert Personen (1.2%) berichtet hohe emotionale Belastung [5]. Die Prävalenz des Tinnitussymptoms nimmt mit zunehmendem Alter und einer Verschlechterung des Hörvermögens deutlich zu [5]. Weltweilt verursacht die Behandlung des Tinnitus hohe Kosten, insbesondere, wenn das Symptom als belastend erlebt wird [6] [7].

Oftmals – allerdings nicht immer [8] – gehen der Wahrnehmung eines Tinnitusgeräuschs Hörverlust oder Hörschädigungen voraus [9] [10] [11]. Andere Risikofaktoren bei Tinnitus umfassen z. B. neurologische (z. B. Meningitis), kardiovaskuläre (z. B. Hypertonus), oder metabolische Einflüsse (z. B. Diabetes mellitus) [12] [13]. Ungeachtet möglicher Auslöser ist die Tinnitusbelastung aber in Spiegelung – vorbestehenden oder durch den Tinnituston aktivierten – psychologischen Erlebens zu verstehen [14] [15]: So kann emotionales Stresserleben z. B. das Auftreten plötzlichen Hörverlusts begünstigen [16], der Chronifizierung der Tinnituswahrnehmung Vorschub leisten [17], Muskelverspannungen verstärken [18] oder umgekehrt durch eine Fokussierung auf den Tinnituston ausgelöst oder verstärkt werden [19] [20]. Diese Wechselwirkungen zwischen Tinnituston und -belastung sind zentral für die multimodale Konzeptualisierung und Therapie des chronischen Tinnitus.


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2. Multidimensionalität des Tinnitus

Die derzeitige Praxis kategorial definierter "komorbider" ICD- oder DSM Diagnosen ist für das Verständnis und die Behandlung funktionaler psychosomatischer Probleme oft hinderlich: So kann chronische Tinnitusbelastung Ausdruck einer Vielzahl wechselseitig verbundener dimensional ausgeprägter Einflussfaktoren sein: Medizinisch kann der Tinnituston durch klassische Risikofaktoren wie Hörverlust oder vaskuläre Risikofaktoren begünstigt werden [12]. Tinnitusbelastung und Chronifizierung der Symptomatik werden allerdings durch psychologische Einflüsse aufrechterhalten, die im Rahmen eines Vulnerabilität-Stress-Reaktion Modells individuell erfasst und konzeptualisiert werden müssen [19] [21] [22]. Hieraus folgt, dass Therapieansätze interdisziplinär konzipiert und individuell angepasst werden müssen [23] [24]. Hierbei ist insbesondere die Hinwendung zu verstärkter psychosomatischer Diagnostik und Behandlung unter Einbeziehung psychologischer Vulnerabilitäts- und Begleitfaktoren relevant [18] ([Abb. 1]).

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Abb. 1 Tinnitus als multidimensionales Phänomen Copyright Gehirn: iStock.com/Bohdan Skrypnyk.

In einer kürzlich veröffentlichten Studie zeigten Brüggemann et al. [25], dass Tinnitusbelastung mit depressivem Erleben, emotionaler Belastung und Somatisierungstendenzen assoziiert war. Diese Zusammenhänge waren zudem bei Menschen höheren Alters und niedrigeren Bildungsgrads stärker ausgeprägt – generellen Risikofaktoren für psychische Belastung [26]. Während Betroffene ihre emotionale Belastung oftmals auf das Tinnitussymptom attribuieren, kann auch bereits bestehende Depressionsneigung dazu führen, dass der Tinnituston als besonders bedrohlich erlebt wird [27]. Umgekehrt kann das Symptom selber emotional belastend erlebt werden – oftmals im Kontext bereits bestehender psychologischer Vulnerabilität [19] [21] [28].

Eine Fragebogenuntersuchung von Tinnitusbetroffenen mit dem Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI-r) zeigte, dass Tinnitusbelastung als Folge einer Interaktion aus psychologischer Vulnerabilität und subjektiv erlebtem Stress verstanden werden kann [21]. Die Autoren zeigten, dass bestimmte Persönlichkeitseigenschaften (z. B. emotionale Erregbarkeit oder die Neigung, eigene Aggressionen zu hemmen) den „Nährboden“ bilden, vor dessen Hintergrund sich in Kombination mit subjektivem Stresserleben im Hier-und-Jetzt Tinnitusbelastung ausbildete. Diese Studie ist insofern besonders relevant, als sie die Rolle individueller psychologischer Wechselwirkungen und die Bedeutung hierauf zugeschnittener Behandlungsstrategien betont [21]. Eine weiterführende Studie zeigte, dass die psychosomatische und psychotherapeutische Adressierung des subjektiven Stresserlebens und assoziierter Sorgen Tinnitusbelastung nachhaltig senken konnte [29]. [Abb. 2] (a) illustriert die Säulen des Vulnerabilität-Stress-Reaktion Modells sowie (b) mögliche psychosomatische Zusammenhänge bei chronischem Tinnitus.

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Abb. 2 a Säulen des Vulnerabilität-Stress-Reaktion-Modells. b Mögliche Vulnerabilität-Stress-Reaktionszusammenhänge bei chronischem Tinnitus

Menschen mit chronischem Tinnitus weisen ein überaus heterogenes Störungsprofil und eine komplexe Krankheitsgeschichte auf [30]. Um diese Heterogenität besser zu verstehen, untersuchte eine kürzlich veröffentlichte Studie [31] mögliche Untergruppen von Tinnitusbetroffenen und identifizierte vier solcher „Phänotypen“: Die erste Gruppe zeichnete sich durch emotionale Vermeidungstendenzen aus und umfasste einen großen Anteil der untersuchten Stichprobe. Abgesehen vom chronifizierten Indexsymptom „Tinnitus“ berichteten Mitglieder dieser Gruppe nur wenig psychologische Belastung – suchten allerdings dennoch einen psychosomatischen Komplexbehandlungsrahmen auf. Die Autoren vermuteten, dass Tinnitus hier als Somatisierungssymptom verstanden werden muss und Ausdruck vermiedener emotionaler Belastungen sein könne [32]. Die zweite Gruppe zeichnete sich durch hohe psychosomatische Belastung aus und umfasste 15% der Stichprobe. Dieser Gruppe gehörten proportional mehr Frauen an, und Betroffene lebten häufiger allein, suchten Arbeit, oder waren weniger formalqualifiziert. Betroffene dieser Untergruppe berichteten neben hoher Tinnitusbelastung auch stark ausgeprägte Depressions- und Angstsymptome sowie wenige psychologische Bewältigungsstrategien wie Selbstwirksamkeitserleben oder Optimismus. Die Lebensqualität in dieser Gruppe wurde als stark eingeschränkt erlebt. In dieser Gruppe werden depressive oder ängstliche Symptome als Basis der allgemeinen Symptombelastung angesehen – und Tinnitus kann in einen breiteren Kontext psychologischen Belastungserlebens eingeordnet werden. Die dritte Gruppe zeichnete sich vor allem durch körperliche Anspannungssymptome aus, die auf emotionales Stresserleben zurückzugehen schienen. Hier zeigte sich ein starker Zusammenhang zwischen Tinnitus, emotionalem Stress und subjektivem Schmerzempfinden. Betroffene der vierten Gruppe, charakterisiert von hohem psychologischem Belastungserleben, berichteten starke Zusammenhänge zwischen Tinnitusbelastung und persönlichem Stressempfinden – begleitet von ängstlich-depressiver Stimmungslage und hiermit verbundener körperlicher Erschöpfung. Dieser Gruppe gehörten proportional mehr jüngere, berufstätige Männer an.

Insgesamt betonte die Studie die Bedeutung emotionaler Belastung (sowie ihrer Vermeidung) in der Aufrechterhaltung chronischer Tinnitussymptomatik. Physiologische oder genetische Korrelate individueller Belastung sind Gegenstand aktueller Untersuchungen [33] [34] [35] [36] [37] [38].


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3. Tinnituserleben als Zusammenspiel neuronaler Netzwerke

Aktuell geht man davon aus, dass chronisches Tinnituserleben in „zentralen“ neuronalen Netzwerken repräsentiert ist [39]. Verschiedene neurophysiologische Ansätze zur Untersuchung der Genese des Tinnitustons untersuchen tonotopische Reorganisation, neuronale Synchronizität, neuronale Spontanaktivität, oder die limbische Verarbeitung auditiver Informationen [40] [41]. So herrscht weitgehend Konsens darüber, dass neben auditorischen kortikalen Regionen in den oberen Schläfenlappen auch extra-auditorische Areale, wie z. B. das limbische System mit Insula und Amygdala, der anteriore Gyrus cinguli, das ventrale Striatum, und insbesondere der präfrontale Kortex eine Rolle spielen [42] [43]. Neurophysiologisch zeigen sich bei Personen mit Hörverlust zudem Veränderungen der neuronalen Feuerrate der zentralen Hörbahn, der neuronalen Synchronizität sowie der tonotopen Organisation. Diese Veränderungen spiegeln scheinbar neuroplastische Prozesse wider, die auch durch Veränderungen im Aufmerksamkeitssystem angestoßen werden können – d. h. erst infolge einer prolongierten Fokussierung des Tinnitustons auftreten [44]. Bei Personen mit Tinnitus im Vergleich zu gesunden Probanden wurden zudem Veränderungen in der Verarbeitung affektiv bedeutsamer auditiver Stimuli im Bereich des orbitofrontalen Kortex und limbischen Systems beschrieben [45].

De Ridder et al. [42] beschreiben ein Arbeitsmodell im Rahmen dessen eine bewusste Wahrnehmung des Tinnitustons auf erhöhte neuronale Aktivität des sensorischen Kortex zurückgeführt werden könne. Der Tinnituston werde mittels parallel aktivierter neuronaler (Selbst-) Aufmerksamkeitsnetzwerke als salient bewertet, und unter Inbezugnahme eines frontal-limbischen unspezifischen Distressnetzwerks (anteriorer Gyrus cinguli, anteriore Insula und Amygdala) affektiv bewertet. Mittels klassischer und operanter Konditionierungsprozesse komme es nun sowohl neurophysiologisch, als auch psychologisch zu einer Kopplung aus „Tinnituston“ und „Distresserleben“.


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4. Komorbiditäten und Einflussfaktoren

Chronischer Tinnitus kann mit starkem Belastungserleben einhergehen. Studien, die ein kategoriales Komorbiditätsmodell nutzen, berichten, dass ein Großteil von Personen mit chronischem Tinnitus unter komorbiden Störungen leide. Insbesondere Angststörungen und Depressionen [46] [47] [48] [49] [50] [51] [52] [53] sowie andere somatoforme Störungen sind häufig [4] [54]. Studien, die einzelne untergeordnete Phänomene untersuchen, berichten zudem hohe Zusammenhänge zwischen Tinnitusbelastung und Symptomen wie z.B Schlaf- [55] oder Konzentrationsstörungen [56].

4.1 Depressivität, Angst und Stress

Depressivität ist einer der bedeutsamsten Faktoren für Tinnitusbelastung – auch aufgrund starker Ähnlichkeiten im psychologischen Reizverarbeitungserleben [57]. Emotionale Belastungsfaktoren wie Ängstlichkeit, Depressivität oder Erschöpfung und assoziierte Symptome wie Schlafstörungen sind oft bereits zum Zeitpunkt der Tinnitusentstehung vorhanden, weshalb ihnen große Bedeutung für die Chronifizierung des Tinnitustons beigemessen wird [2] [3] [18]. Körperliche und emotionale Erschöpfung können eine verstärkte Wahrnehmung des Tinnitustons bewirken und das emotionale Erleben zusätzlich negativ beeinflussen [2]. Aufgrund der wechselseitigen Verstärkung dieser Faktoren kann der Tinnituston auch als „Katalysator“ eines Circulus Vitiosus aus bestehendem oder reaktivem Belastungserleben und Tinnituswahrnehmung angesehen werden. So zeigte z. B. eine Studie, dass 52.2% einer Stichprobe aus 1490 Personen mit chronischem Tinnitus depressive Erlebensmuster zeigten [58]. Das Verständnis der Wechselwirkung und konzeptuellen Überschneidung aus Tinnitusbelastung und Depressivität kann daher die Prävention, Konzeptualisierung und Behandlung beider Symptomgruppen verbessern [29] [59].

Studien zeigen zudem einen engen Zusammenhang zwischen Stress und Tinnitusbelastung [60] [61]. Chronischer Stress, der in seinen physiologischen Auswirkungen Angst und Depression stark ähnelt [62], kann ebenfalls sowohl zu erhöhter Vulnerabilität für die Tinnitusentstehung, als auch Tinnitusbelastung beitragen [63] wenngleich auch hier Ursache-Wirkungszusammenhänge unklar bleiben.


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4.2 Schmerzerleben

Ein Forschungszweig beschäftigt sich mit der Untersuchung von Gemeinsamkeiten zwischen chronischem Tinnitus und chronischem Schmerzerleben. So beschreiben Tinnitusbetroffene teils Verbindungen zwischen ihrer Tinnituswahrnehmung und körperlichen Schmerzempfindungen wie z. B. Ohren- oder Kopfschmerzen [64]. Analog zu Modellen der chronischen Schmerzentstehung [65] [66] wird angenommen, dass die Chronizität der Tinnitussymptomatik mit einer veränderten Signalverarbeitung im zentralen Nervensystem zusammenhängen könnte, die eng mit psychologischen Begleitfaktoren verknüpft ist [67]. Insbesondere Interaktionen zwischen dem limbischen System und dem auditiven bzw. somatosensorischen Kortex können hierbei eine Rolle spielen [42] [68]. In einer aktuellen Studie wurde das gemeinsame Auftreten von Tinnitusbelastung und Schmerzerfahrungen untersucht [69]. Beide Symptomkomplexe schienen von psychologischen Faktoren wie Depressivität, Stresserleben und Bewältigungseinstellungen geprägt zu sein, deren therapeutische Adressierung umgekehrt beide Symptomgruppen verbessern konnte [29].


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4.3 Hörminderung

Bei der normalen Verarbeitung akustischer Reize werden Schallsignale in eine afferente Aktivität des Hörnervs umgewandelt [70]. Das akustische Signal wandert durch den Hirnstamm, das Mittelhirn und die Thalamuskerne zum auditorischen Kortex, wo es durch das nicht-auditorischen Salienznetzwerk mit Bedeutung versehen und bewusst wahrgenommen wird [70]. Gleichzeitig wird dem Perzept über Verschaltungen des Salienznetzwerks mit dem limbischen System emotionale Bedeutung zugewiesen [71].

Medizinisch geht dem Erstauftreten des Tinnitustons oftmals eine Hörminderung unterschiedlichen Grades voraus [72], und neurophysiologische Modelle diskutieren die Auswirkungen einer Hörminderung auf das gesamte auditorische System, von der Cochlea bis zum auditorischen Kortex [73] [74] [75]. Hörminderung ist häufig, aber nicht immer, mit chronischem Tinnitus verbunden [12] [76] [77] und wurde mehrfach auch als Prädiktor für Tinnitusbelastung beschrieben [78].

Epidemiologische Studien zeigen, dass Tinnitus mit zunehmendem Alter häufiger auftritt – wahrscheinlich auf Grund häufigeren oder stärkeren Hörverlusts [11]. Studien haben gezeigt, dass die meisten Personen mit Tinnitus Hochtonhörminderung aufwiesen und Hörverlust im Hochfrequenzbereich oftmals mit hochtoniger Tinnituswahrnehmung korrelierte [11] [79]. Tinnitusbelastung und Hörminderung ‚per se‘ sind allerdings meist unkorreliert – psychologische Drittvariablen sind weiterhin entscheidend. So lässt sich bei ca. 90% der Menschen mit Tinnitus eine Hörminderung messen; jedoch haben umgekehrt die meisten Menschen mit Hörminderung keinen klinisch bedeutsamen Tinnitus, unabhängig von der Schwere des Hörverlusts [41]. Es ist wahrscheinlich, dass Interaktionen aus höherem Alter und häufigerem Auftreten von Hörverlust, kognitiven Veränderungen, und Ängstlichkeit oder Depressivität zu belastend erlebtem Tinnitus in höherem Alter beitragen [80].


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4.4 Kognitive Einflussfaktoren

Die Rolle kognitiver Faktoren für Hörverlust, Tinnitus oder Tinnitusbelastung wird intensiv untersucht [81] [82] [83]. Kognition beschreibt die Summe aller Denk- und Wahrnehmungsprozesse. Kognitive Prozesse können bewusst oder unbewusst ablaufen [84], und die Mehrzahl kognitiver Fähigkeiten nimmt im Alter ab [85]. Klinisch fällt auf, dass Personen mit chronischem Tinnitus oftmals Einschränkungen berichten, die zumindest teilweise kognitive Einflussfaktoren vermuten lassen – wie z. B. verringerte Konzentrationsfähigkeit oder Gedächtnisschwierigkeiten [56].

Inwieweit diese Auffälligkeiten eigentlich Ausdruck depressiver Belastung sind und lediglich dem Tinnitussymptom zugeschrieben werden, ist Gegenstand andauernder Forschung und muss vor dem Hintergrund starker Konstruktüberschneidungen kritisch untersucht werden. Kognitive Faktoren stehen sowohl mit affektiven Einflüssen wie Angst und Depression [86] [87], als auch audiologischen Prozessen in engem Zusammenhang [88]. So sind kognitive Prozesse einerseits für das Hören relevant [89], andererseits kann Hörverlust jedoch auch zu einer Beeinträchtigung kognitiver Fähigkeiten [82] [90] [91] sowie Depressionserleben beitragen [92].

Auf theoretischer Ebene scheint Tinnitus die kognitive Kapazität und exekutive Kontrolle zu reduzieren, die für die Ausführung von Aufgaben benötigt wird. Kognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit, Konzentration und exekutive Kontrolle sind präfrontal gesteuert, und eine Funktionsstörung frontaler neuronaler Prozesse kann eine Gewöhnung an den Tinnituston erschweren und – in Interaktion mit dem limbischen System – subjektiv empfundenen Leidensdruck spiegeln [93] [94]. So wurden z. B. bei Personen mit chronischem Tinnitus Auffälligkeiten in Aufmerksamkeits- und Gedächtnistests beobachtet [95] [96] [97]. Neuere neuropsychologische Studien [81] [98] zeigen weiterhin, dass Personen mit chronischem Tinnitus Auffälligkeiten bei exekutiven Funktionen, wie der Reizinhibition (d. h. der Fähigkeit, automatische Reaktionen zu unterdrücken) oder „Set-Shifting“ (d. h. der Fähigkeit, zwischen unterschiedlich Reizquellen zu wechseln) zeigen – die wiederum mit Hörfähigkeit und Höranstrengung verknüpft sein können [99]. Die „Cognitive-Perceptual-Load-Theorie“ [100] postuliert beispielsweise, dass die kontinuierliche Wahrnehmung des Tinnitustons Wahrnehmungsressourcen belastet – die entsprechend für die Verarbeitung sensorischer Umgebungsreize nicht mehr zur Verfügung stehen. Zusätzlich entsteht eine erhöhte kognitive Belastung, da zentrale Prozesse wie Reizdiskriminierung und Arbeitsgedächtnis durch den Tinnituston beansprucht werden.

Aus der Depressionsforschung ist zudem bekannt, dass emotionale Erregbarkeit und verringerte Emotionsregulationsfähigkeit teils auf Wechselwirkungen zwischen dem limbischen System und verringerter exekutiver Kontrolle zurückzuführen sein können [101]. Negative Auswirkungen depressiven Erlebens auf kognitive Prozesse wie z. B. das Arbeitsgedächtnis sind ebenfalls gut belegt [102]. Neff et al. [83] beobachteten einen Zusammenhang zwischen Tinnitusbelastung und verminderter kristalliner Intelligenz sowie Reizverarbeitungsgeschwindigkeit. In Zusammenschau betonen diese Ergebnisse erneut, dass für die Anamneseerhebung und Behandlungsplanung neben sorgfältiger Abklärung otologischer, audiologischer und internistischer Einflüsse immer auch psychische – inklusiver kognitive – Faktoren mitberücksichtigt werden sollten.


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5. Behandlungsoptionen

In aktuellen Leitlinien wird – neben Counselling und psychotherapeutischen Maßnahmen – die Versorgung mit Hörgeräten als Therapiemaßnahme für Personen mit Hörverlust und Tinnitusbelastung empfohlen [103]. Für Betroffene mit chronischem Tinnitus und Hörverlust können sich Hörgeräte zudem positiv auf die Tinnitusbelastung auswirken [104] [105]. So zeigte zum Beispiel eine aktuelle randomisierte Wartegruppen-Kontroll-Studie, dass eine spezielle Hörgeräteanpassung für Personen mit chronischem Tinnitus und leicht-bis-mittelgradigem Hörverlust sowohl die Tinnitusbelastung, als auch subjektives Stressempfinden und stimmungsbezogene Symptome nachhaltig senken konnte [106]. Ob sich Hörgeräte auch positiv auf kognitive Einschränkungen auswirken können, wird kontrovers diskutiert [80] [107] [108] [109] [110].

Für Menschen, die auf den Tinnituston mit starker Belastung reagieren ist eine Psychotherapie Behandlungsoption der Wahl [104]. So zeigte eine Review zur Wirksamkeit von kognitiver Verhaltenstherapie, dass die Lebensqualität von Menschen mit chronischem Tinnitus deutlich erhöht werden konnte [111]. Obwohl für psychodynamische Therapieansätze wenig direkte Evidenz aus randomisiert-kontrollierten Studien existiert, lässt sich dennoch Effektivität vermuten, da psychodynamisch orientierte multimodale Therapieansätze ebenfalls gute Erfolge erzielen [112] [113]. Cima et al. [114] untersuchten mögliche Wirkfaktoren hilfreicher Psychotherapie und zeigten, dass in dem von den Autoren untersuchten Therapieansatz eine Verringerung tinnitusbedingter Ängste maßgeblich Behandlungserfolg vorhersagte. Eine andere Studie untersuchte Wirkfaktoren eines multimodalen Behandlungsprogramms und identifizierte die psychotherapeutische Adressierung von „Sorgen“, „Depressivität“ und „emotionaler Anspannung“ als Wirkfaktoren des Behandlungserfolgs [29].


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6. Zusammenfassung und Ausblick

Die Konzeptualisierung und Behandlung einer chronischen Tinnitussymptomatik muss auf fundierter otologischer, audiologischer, psychosomatischer und psychologischer Diagnostik basieren. Letztere sollte mittels validierter Fragebögen erfolgen und sich nicht auf Symptomchecklisten beschränken, sondern psychologische Erlebens- und Reizverarbeitungsdimensionen umfassen (z. B. Katastrophisierungstendenzen, Pessimismus oder verringertes Selbstwirksamkeitserleben [115] [116]). Alters- oder stimmungsassoziierte kognitive Auffälligkeiten sollten gegebenenfalls neuropsychologisch untersucht werden. Basierend auf einer individuellen psychosomatischen Fallkonzeptualisierung, die medizinische, audiologische und psychologische Aspekte des Tinnitustons und Belastungserlebens in ihrer Wechselwirkung abbilden kann, sollten weiterführende Therapieindikationen und -Schwerpunkte gesetzt werden [19].

Deutsche und europäische Leitlinien empfehlen zudem eine auf die Bedürfnisse einer Person abgestimmte Kombination multimodaler Therapiebausteine [104]. Zur Behandlung eines oftmals initial festgestellten Hörverlusts sind Hörgeräte Mittel der Wahl. Erste Erkenntnisse weisen darauf hin, dass der Einsatz von Hörgeräten auch schon bei gering- bis mittelgradigem Hörverlust die Tinnitusbelastung verringern kann [106]. Bei hochgradiger Schwerhörigkeit und belastend erlebtem Tinnitus sollte ein Cochlea-Implantat erwogen werden [117] [118] [119].

Aktueller Goldstandard zur Behandlung der Tinnitusbelastung sind neben Counselling psychotherapeutische Therapieverfahren, die Tinnitusbelastung und Lebensqualität sowie auch weiterführende Ängste und Depressionen günstig beeinflussen können [111]. Diese Behandlungen sollten individuell konzeptualisiert werden [21] [29] und soziokulturelle [120] sowie geschlechts- [121] [122], oder altersassoziierte Einflüsse berücksichtigen [123]. Bei schweren affektiven Belastungen kann eine teilstationäre oder stationäre Therapie empfohlen werden.

Perspektivisch sind weitere Verbesserungen in Diagnostik und Therapie zu erwarten. Aktuelle Forschungsfelder fokussieren dimensionale Konzeptualisierungen psychischer Belastung [124] [125] [126], Biomarker der Tinnitusbelastung [33] [35] [127] sowie Weiterentwicklungen psychotherapeutischer Therapieverfahren [128]. Zudem werden zunehmend die Bedeutung vereinheitlichter Datenerhebungen [129] [130] [131] oder methodologische Fortschritte bei der Analyse großer Datenmengen hervorgehoben [31] [58]. Hierdurch wird der Weg zu einer personalisierten Medizin bei chronischen Erkrankungen und multidimensionalem Belastungserleben geebnet ([Abb. 3]).

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Abb. 3 Ausblick: Personalisierte Medizin.

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Interessenkonflikt

Die Autorinnen geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

  • Literatur

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Korrespondenzadresse

Prof. Dr. Birgit Mazurek
Tinnituszentrum
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Deutschland   

Publication History

Article published online:
02 May 2023

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Abb. 1 Tinnitus als multidimensionales Phänomen Copyright Gehirn: iStock.com/Bohdan Skrypnyk.
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Abb. 2 a Säulen des Vulnerabilität-Stress-Reaktion-Modells. b Mögliche Vulnerabilität-Stress-Reaktionszusammenhänge bei chronischem Tinnitus
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Abb. 3 Ausblick: Personalisierte Medizin.
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Fig. 1 Tinnitus as multidimensional phenomenon (source “brain”: iStock.com/Bohdan Skrypnyk.
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Fig. 2 a Vulnerability-stress-reaction model b Possible vulnerability-stress interactions in chronic tinnitus
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Fig. 3 Outlook – personalised medicine.