Rehabilitation (Stuttg) 2022; 61(05): 318
DOI: 10.1055/a-1941-2662
Aktuelles

Gesundheitspolitische Forderungen des DBSV

Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) hat im Juni 2022 eine Resolution verabschiedet, in der er sich für eine gleichwertige Gesundheitsversorgung für blinde und sehbehinderte Menschen einsetzt. Diese haben dem Verband zufolge zwar de jure Anspruch auf eine Versorgung in gleicher Qualität und Bandbreite wie Menschen ohne Behinderungen. In der Praxis werde dieses Recht jedoch nicht eingelöst. Der DBSV fordert v. a. in folgenden Bereichen gesundheitspolitische Korrekturen:

  • Abbau physischer, digitaler und kommunikativer Barrieren (zugängliche Arztpraxen, Websites und Patienteninformationen, Tele-Medizin mit Option persönlichen Kontakts)

  • Verzögerung/Vermeidung von Sehverlust durch Stärkung der Früherkennung (u. a. Finanzierung regelmäßiger Augenuntersuchungen, Aufklärungskampagnen)

  • Sicherstellung flächendeckender qualitätsgesicherter Versorgung (u. a. Mainstreaming des Themas „Sehen“ in Gesundheitsfachberufen, Abdeckung des ländlichen Raums)

  • bedarfsgerechte rehabilitative Angebote für mehr Teilhabe (z. B. Schulung in Orientierung und Mobilität, indikationsspezifische Reha, öffentliche Finanzierung der Ausbildung von Reha-Fachkräften)

  • barrierefreie Gestaltung medizintechnischer Hilfsmittel und digitaler Gesundheitsanwendungen für sehbehinderte Menschen mit Diabetes mellitus

  • Stärkung der Forschung zu Augenkrankheiten und ihrer Versorgung

  • Aufrechterhaltung des Zugangs sehbehinderter Menschen zum Beruf „Physiotherapeut“, „Masseur und medizinischer Bademeister“ und ergänzenden Ausbildungsgängen

Die Resolution des Verbands ist unter www.dbsv.org -> Fachinfos eingestellt.

(Quelle: DBSV)



Publication History

Article published online:
18 October 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany