Aktuelle Kardiologie 2022; 11(05): 450-454
DOI: 10.1055/a-1912-4962
Kurzübersicht

Therapie der sekundären Mitralklappeninsuffizienz – Strategien eines interuniversitären Verbundes

Treatment of Secondary Mitral Regurgitation – Strategies of a University Network
Christos Iliadis
1   Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und internistische Intensivmedizin, Universitätsklinik Köln, Köln, Deutschland
,
Refik Kavsur
2   Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin, Universitätsklinik Bonn, Bonn, Deutschland
,
Maximilian Spieker
3   Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
Christian Zachoval
2   Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin, Universitätsklinik Bonn, Bonn, Deutschland
,
Marc Ulrich Becher
2   Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin, Universitätsklinik Bonn, Bonn, Deutschland
,
Ralf Westenfeld
3   Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
Roman Pfister
1   Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und internistische Intensivmedizin, Universitätsklinik Köln, Köln, Deutschland
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Zusammenfassung

Die sekundäre Mitralinsuffizienz ist bei Patienten mit Herzinsuffizienz häufig und mit einem schlechten Verlauf assoziiert. Aufgrund des hohen OP-Risikos war die Therapie traditionell auf eine Behandlung der Herzinsuffizienz beschränkt. Die Entwicklung von kathetergestützten Techniken ermöglicht nun die Behandlung mit geringem Risiko. Wenngleich die Studienevidenz immer noch begrenzt ist, erfolgte in den aktuellen Leitlinien der europäischen Fachgesellschaften eine Aufwertung der kathetergestützten Therapie für ausgewählte Patienten mit hohem OP-Risiko und hoher Wahrscheinlichkeit für ein Therapieansprechen. Dennoch bleiben viele Fragen offen, was die Rolle der chirurgischen Behandlung und auch die Patientenselektion für kathetergestützte Therapieverfahren angeht. Hier beschreiben wir den aktuellen Stand der Behandlung der sekundären Mitralinsuffizienz und zeigen Strategien von transuniversitären Verbundprojekten mit dem Ziel, Evidenz für die Behandlung dieser Patienten zu entwickeln.

Abstract

Secondary mitral regurgitation is common in patients with heart failure and associated with adverse outcome. Treatment was traditionally restricted to general heart failure therapy due to high surgical risk. Development of catheter-based techniques now offers treatment with acceptable risk. Albeit trial evidence is still limited, current European guidelines up-graded the recommendation of transcatheter therapies for patients with increased surgical risk and high probability of treatment response. However, several uncertainties remain with respect to the role of surgical treatment and patient selection for transcatheter therapies. In this review we summarize current status of treatment of secondary mitral regurgitation and show strategies of university networks with the aim to provide further evidence in support of the treatment.

Was ist wichtig?
  • Die sekundäre Mitralklappeninsuffizienz (SMI) ist häufig und prognostisch relevant.

  • Auf Grundlage der COAPT-Studie wurde der Empfehlungsgrad für die kathetergestützte Therapie in Form der segelbasierten „Edge-to-Edge“-Reparatur in den aktuellen Leitlinien für ausgewählte Patienten mit erhöhtem Risiko und hoher Wahrscheinlichkeit für ein Ansprechen auf den Empfehlungsgrad IIa angehoben.

  • Es bestehen weiterhin Unklarheiten unter anderem zur Rolle der chirurgischen Behandlung der isolierten SMI wie auch der Patientenselektionskriterien für die verschiedenen Katheterverfahren.

  • Studien aus transuniversitären Verbundstrukturen in Deutschland können die wissenschaftliche Entwicklung auf dem Gebiet der SMI vorantreiben und Evidenz für Leitlinienempfehlungen begründen.



Publication History

Article published online:
05 October 2022

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