Rofo 2021; 193(12): 1471-1473
DOI: 10.1055/a-1651-8386
DRG-Mitteilungen

Deutsche Röntgengesellschaft verleiht Hermann-Rieder-Medaille für Aufbau des radiologischen Forschungsnetzwerkes RACOON

 

Für das große Engagement beim Aufbau des radiologischen Forschungsnetzwerkes RACOON Radiological Cooperative Network hat die Deutsche Röntgengesellschaft das koordinierende Team mit der Hermann-Rieder-Medaille geehrt. Die Ausgezeichneten sind Univ.-Prof. Dr. Bernd Hamm, Direktor der Klinik für Radiologie an der Charité Berlin, Univ.-Prof. Dr. Dr. Thomas J. Vogl, Leiter des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Frankfurt, PD Dr. Tobias Penzkofer von der Klinik für Radiologie an der Charité Berlin sowie Dr. Andreas Bucher vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Frankfurt. Verliehen wurde die Auszeichnung auf der Abschlussveranstaltung des 102. Deutschen Röntgenkongresses der Deutschen Röntgengesellschaft.

Das radiologische Forschungsnetzwerk RACOON Radiological Cooperative Network ist eine der bisher größten universitätsmedizinischen Vernetzungsinitiativen aller Universitätskliniken in Deutschland. Zu den Forschungs- und Entwicklungspartnern des Netzwerks zählen das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), die Technische Universität Darmstadt, das Fraunhofer-Institut MEVIS in Bremen, die Mint Medical GmbH und die Firma ImFusion. Mit RACOON ist es gelungen, eine umfangreiche radiologische Datengrundlage zur Erforschung von COVID-19 und weiteren repräsentativen und vergleichbaren Lungenerkrankungen aufzubauen. Diese werden unter anderem durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz analysiert und so Erkenntnisse über die Erkrankung gewonnen und verfügbar gemacht.

Für sein Engagement beim Aufbau des Netzwerkes hat die Deutsche Röntgengesellschaft das koordinierende Team mit der Hermann-Rieder-Medaille ausgezeichnet. Zum Team gehören Univ.-Prof. Dr. Bernd Hamm, Direktor der Klinik für Radiologie an der Charité Berlin, Univ.-Prof. Dr. Dr. Thomas J. Vogl, Leiter des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Frankfurt, PD Dr. Tobias Penzkofer von der Klinik für Radiologie an der Charité Berlin sowie Dr. Andreas Bucher vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Frankfurt. Verliehen wurde die Medaille auf der Abschlussveranstaltung des 102. Deutschen Röntgenkongresses der Deutschen Röntgengesellschaft.

Prof. Dr. Hermann Rieder war Mitbegründer der Deutschen Röntgengesellschaft 1905 und am Aufbau eines weltweit bekannten Röntgenlaboratoriums an der Universität München beteiligt. Anlässlich seines 70. Geburtstages wurde 1928 die Hermann-Rieder-Medaille von der Deutschen Röntgengesellschaft gestiftet. Die Medaille wird an herausragende Persönlichkeiten der Radiologie verliehen.

Deutsche Röntgengesellschaft verleiht Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis an Professor Ahmed Othman von der Universitätsmedizin Mainz

Die Deutsche Röntgengesellschaft hat dem Radiologen Univ.-Prof. Dr. Ahmed Othman von der Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis verliehen. Prämiert wurde Professor Othman für eine Forschungsarbeit, die zeigt, wie Untersuchungszeiten im Magnetresonanztomografen mithilfe Künstlicher Intelligenz verkürzt werden können, was insbesondere auch schwerstkranken Patientinnen und Patienten zugutekommt. Mit dem Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis würdigt die Deutsche Röntgengesellschaft alljährlich besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Radiologie und der Strahlentherapie.

Die Deutsche Röntgengesellschaft hat Univ.-Prof. Dr. Ahmed Othman von der Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie der Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis verliehen. Ausgezeichnet wurde Professor Othman für seine Arbeit „Diagnostic Confidence and Feasibility of a Deep Learning Accelerated HASTE Sequence of the Abdomen in a Single Breath-Hold” („Beschleunigung der MRT mittels Methoden der Künstlichen Intelligenz“). In seiner Arbeit zeigt Professor Othman, wie mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Deep-Learning-Methoden die Messzeit der Magnetresonanztomografie (MRT) und damit die Untersuchungszeit von Patientinnen und Patienten um mehr als 90 Prozent verkürzt wird. Die Erkenntnisse aus Professor Othmans Arbeit können helfen, das Potenzial und die Ausschöpfung knapper MRT-Ressourcen zu optimieren und somit den Zugang auch schwerkranker Patientinnen und Patienten zur MRT-Diagnostik zu verbessern, denn ein zentraler Nachteil der MRT ist bislang die lange Untersuchungsdauer, die beispielsweise bei der Körperstammbildgebung meist zwischen 20 und 60 Minuten liegt. Lange Aufnahmezeiten finden nicht nur bei vielen Patientinnen und Patienten geringe Akzeptanz, sondern gehen auch mit weiteren Nachteilen einher, etwa der verminderten Bildqualität aufgrund von Bewegungsartefakten, erhöhten Kosten, reduziertem Patientendurchsatz und vermindertem Zugang – insbesondere in Regionen mit einer begrenzten Anzahl von MRT-Scannern. Angesichts der begrenzten Verfügbarkeit von MRT-Scannern im Allgemeinen ist die MRT daher immer noch eine knappe und auch teurere Ressource als andere bildgebende Verfahren.

Professor Othman wurde der Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis auf der Abschlussveranstaltung des 102. Deutschen Röntgenkongresses vom Präsidenten der Deutschen Röntgengesellschaft, Professor Jörg Barkhausen, verliehen. Professor Barkhausen ist Direktor der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.

Die Deutsche Röntgengesellschaft vergibt den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis alljährlich während des Deutschen Röntgenkongresses zum Gedenken an ihren Namensgeber. Der Preis wird seit 1979 verliehen und ist mit 10 000 Euro dotiert. Verliehen wird der Preis für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten, die dem Fortschritt der Radiologie dienen. Eingeschlossen sind die Arbeitsgebiete Radiologische Diagnostik, Strahlentherapie, Strahlenphysik, Strahlenbiologie und Strahlentechnik.


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Prof. Dr. Lale Umutlu vom Universitätsklinikum Essen mit dem Marie-Curie-Ring der Deutschen Röntgengesellschaft geehrt

Die Radiologin Prof. Dr. Lale Umutlu vom Universitätsklinikum Essen ist auf der Abschlussveranstaltung des 102. Deutschen Röntgenkongresses mit dem Marie-Curie-Ring der Deutschen Röntgengesellschaft ausgezeichnet worden. Mit der Auszeichnung ehrt die Fachgesellschaft Professor Umutlus herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Radiologie. Die Deutsche Röntgengesellschaft zeichnet mit dem Marie-Curie-Ring alljährlich herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Radiologie aus.

Die Deutsche Röntgengesellschaft hat den Marie-Curie-Ring in diesem Jahr Frau Prof. Dr. Lale Umutlu, Stellvertretende Leiterin des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am Universitätsklinikum Essen, verliehen. Prämiert hat die Fachgesellschaft damit Professorin Umutlus wissenschaftliche Leistungen, mit denen sie sich in den letzten 15 Jahren besonders für die Radiologie und eine enge Zusammenarbeit zwischen Radiologie und Nuklearmedizin eingesetzt hat. Professorin Umutlus Arbeit zielt besonders darauf ab, die Diagnostik vor allem onkologischer Erkrankungen zu verbessern. Methodenbasiert entwickelte sich dabei der Fokus ihrer wissenschaftlichen Arbeit von der Hochfeld-MRT hin zur Hybridbildgebung sowie zu Methoden der Künstlichen Intelligenz.

Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Forschungsarbeit liegt in der Implementierung von Anwendungen der Künstlichen Intelligenz in der Radiologie. Verliehen wurde der Marie-Curie-Ring auf der Abschlussveranstaltung des 102. Deutschen Röntgenkongresses. Veranstalter des Kongresses ist die Deutsche Röntgengesellschaft.

Der zur 50-Jahrfeier der Deutschen Röntgengesellschaft gestiftete Hermann-Holthusen-Ring, der von 2010 bis 2014 Wilhelm-Conrad-Röntgen-Ring hieß, wurde 2015 nach der bedeutenden Atomphysikerin und Radiologin Marie Curie umbenannt. Der Ring zeichnet herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Radiologie aus.


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Radiologe Prof. Dr. Daniel Pinto dos Santos vom Universitätsklinikum Köln mit dem Walter-Friedrich-Preis ausgezeichnet

Die Deutsche Röntgengesellschaft hat dem Radiologen Prof. Dr. Daniel Pinto dos Santos vom Universitätsklinikum Köln den Walter-Friedrich-Preis verliehen. Ausgezeichnet wurde eine Arbeit, in der Professor Pinto dos Santos aufzeigt, dass strukturierte radiologische Befundung nicht nur die ärztliche Kommunikation verbessert, sondern darüber hinaus auch ermöglicht, Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten für eine weitergehende Analyse nutzbar zu machen. Prämiert wurde Daniel Pinto dos Santos während des Abschlusses des 102. Deutschen Röntgenkongresses der Deutschen Röntgengesellschaft.

Prof. Dr. Daniel Pinto dos Santos, Oberarzt und Sektionsleiter Computertomografie am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Köln, hat den Walter-Friedrich-Preis der Deutschen Röntgengesellschaft verliehen bekommen. Prämiert wurde seine wissenschaftliche Arbeit „Chancen und Herausforderungen moderner IT-Systeme in der Radiologie – Der Befundungsprozess im Wandel“. Darin befasst sich Professor Pinto dos Santos mit der strukturierten radiologischen Befundung und zeigt, dass diese nicht nur eine bessere Kommunikation zwischen Radiologinnen und Radiologen sowie ärztlichen Zuweiserinnen und Zuweisern ermöglicht. Strukturierte radiologische Befundberichte helfen auch, Routinedaten von Patientinnen und Patienten für weitergehende Analysen, Forschung und Entwicklung im Gesundheitsbereich nutzbar zu machen. Verliehen wurde ihm der Walter-Friedrich-Preis auf der Abschlussveranstaltung des 102. Deutschen Röntgenkongresses. Veranstalter des Kongresses ist die Deutsche Röntgengesellschaft.

Der Preis würdigt die wissenschaftlichen Leistungen und das prägende Wirken von Professor Walter Friedrich für die medizinische Radiologie und Strahlentherapie. Das Stiftungsvermögen des Preises entstammt der Gesellschaft für Medizinische Radiologie der ehemaligen DDR. Der Preis berücksichtigt insbesondere die Gemeinsamkeit von Physik, Technik, Biologie und Medizinischer Radiologie. Er wird verliehen für herausragende wissenschaftliche Arbeiten (inklusive Habilitationsarbeiten) auf dem Gesamtgebiet der Radiologie, für beispielgebende Publikationen und Initiativen zur Verbesserung der Lehre auf allen (Teil-)Gebieten der Medizinischen Radiologie und für vorbildliche praktische Ergebnisse in der Medizinischen Radiologie und technischer Entwicklungen.


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Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
23. November 2021

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