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DOI: 10.1055/a-1180-0111
Untersuchungen zu Einflussfaktoren auf die Influenza-Impfraten bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung
Studies on Factors Influencing Influenza Vaccination Rates in Patients with Chronic Obstructive Pulmonary Disease- Zusammenfassung
- Abstract
- Einleitung
- Material und Methoden
- Ergebnisse
- Zusammenfassung
- Diskussion
- Schlussfolgerung
- Literatur
Zusammenfassung
Hintergrund Bei niedrigen Influenza-Impfraten unter chronisch Kranken sollen Ansätze zu deren Steigerung unter Risikopatienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) aufgedeckt werden.
Methoden 120 COPD-Patienten aus Magdeburg füllten einen Fragebogen mit selbst erstellten Fragen und etablierten Skalen aus und wurden bez. des Influenza-Impfstatus 2015/2016 bzw. 2016/2017 analysiert. Geimpfte und Ungeimpfte wurden in sozioepidemiologischen Faktoren, Komponenten des Modells gesundheitlicher Überzeugungen, Selbstwirksamkeit (GESIS-ASKU), Angst/Depressionen (HADS-D) und Krankheitsverarbeitung (FKV-LIS) verglichen.
Ergebnisse 62.5 % (n = 75) waren geimpft, 31.7 % (n = 38) ungeimpft, 5.8 % (n = 7) machten keine Angabe. Bei über/gleich 60-Jährigen waren 76 %, bei unter 60-Jährigen 42 % geimpft. 60 % (n = 72) zählten sich zur Risikogruppe. Ungeimpfte gaben stärker Sorgen vor Nebenwirkungen der Impfung an (p = .004) und zogen eine schlechtere Nutzen-Aufwand-Bilanz (p = .001). Ungeimpfte zeigten sich häufiger unsicher bez. des Impfschutzes und der Erkrankungsschwere der Influenza (p ≤ .001). Geimpfte hatten eine hohe Motivation, selbst an die Impfung zu denken, und häufiger eine positive Impfhistorie (p = .001). Die Impfempfehlung erfolgte häufiger durch Hausärzte als durch Pneumologen. Bei COPD-Patienten zeigte sich eine niedrigere Selbstwirksamkeit als in der Referenzgruppe der deutschen Allgemeinbevölkerung (p = .000), Geimpfte und Ungeimpfte unterschieden sich nicht (p = .418). Kein Unterschied zwischen Geimpften und Ungeimpften zeigte sich in der Krankheitsverarbeitung und in Depressivität und Angst, Ungeimpfte gaben jedoch tendenziell höhere Angstwerte an.
Schlussfolgerung Maßnahmen sollten insbesondere auf unter 60-jährige COPD-Patienten mit negativer Impfhistorie abzielen und diese als Risikopatienten sensibilisieren. Verbreitete Unsicherheiten zur Erkrankungsschwere der Influenza sowie zum Impf-Schutz sollten angegangen werden. Es sollte vermittelt werden, dass die Influenzaimpfung nicht zur Exazerbation führt. Die Impfempfehlung sollte verstärkt durch Pneumologen erfolgen.
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Abstract
Background With low influenza vaccination rates among the chronically ill, approaches to increase these rates among risk patients with chronic obstructive pulmonary disease (COPD) are to be uncovered.
Methods 120 COPD patients from Magdeburg filled out a questionnaire and were analyzed regarding the influenza vaccination status 2015/2016 or 2016/2017. Vaccinated and unvaccinated were compared in socio-epidemiological factors, the health belief model (HBM), self-efficacy (GESIS-ASKU), anxiety/depression (HADS-D) and disease processing (FKV-LIS).
Results 62.5 % (n = 75) were vaccinated, 31.7 % (n = 38) unvaccinated, 5.8 % (n = 7) made no statement. In over or equal to 60-year-olds 76 % were vaccinated, in under 60-year-olds 42 % were vaccinated. 60 % (n = 72) knew to belong to a risk group. Unvaccinated indicated greater concern about side effects of the vaccination (p = .004) and drew a worse benefit-expense balance (p = .001). Unvaccinated were more often uncertain about the vaccination protection and the severity of influenza (p ≤ .001). Vaccinated were highly motivated to think about vaccination themselves and more often had a positive vaccination history (p = .001). COPD patients showed a lower self-efficacy than the reference group of the German general population (p = .000), vaccinated and unvaccinated did not differ (p = .418). No difference between vaccinated and unvaccinated was found in the processing of the disease and in depression and anxiety, but unvaccinated tended to give higher anxiety values.
Conclusion Measures should particularly target COPD patients under 60 years of age with a negative vaccination history and sensitize them as risk patients. Widespread uncertainties about the severity of influenza and vaccination protection should be addressed. It should be communicated that influenza vaccination does not lead to exacerbation. The vaccination recommendation should increasingly be made by pulmonologists.
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Einleitung
Die Ständige Impfkommission STIKO empfiehlt die jährliche Influenzaimpfung über 60-Jährigen sowie Personen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) [1], da diese ein erhöhtes Risiko für einen schweren, potenziell lebensbedrohlichen Verlauf der Influenza haben [2]. Die WHO setzte bereits für 2010 eine Durchimpfungsrate von 75 % unter Älteren zum Ziel [3]. Der Europäische Rat weitete dieses Ziel auf chronisch Kranke aus [4]. Die Influenza-Impfraten liegen bei chronisch Kranken in Deutschland zwischen 23 % bei den 18- bis 59-Jährigen (Saison 2013/14) und 42.9 % in allen Altersstufen (Saison 2011/12) [5] [6]. Die Influenza ist eine durch respiratorische Sekrete übertragene Viruserkrankung, die i. d. R. in den Wintermonaten auftritt und bei der pulmonale Komplikationen wie virale Influenzapneumonien, bakterielle Pneumonien nach Superinfektionen oder Exazerbationen chronischer Lungenerkrankungen im Vordergrund stehen [7]. Gemäß einer Metaanalyse von 2012 [8] liegt die Schutzwirkung des parenteral inaktivierten Influenza-Impfstoffs zumindest bei gesunden Erwachsenen zwischen 59 und 67 % für laborbestätigte Influenza-Fälle. Bei Älteren fällt sie aufgrund einer oft reduzierten Immunantwort eher geringer aus [9] [10]. Eine sich trotz Impfung entwickelte Erkrankung zeigte sich bei Älteren allerdings milder im Verlauf [11].
Bisher erzielte Impfraten sind entgegen vorliegender Evidenz zu gering, sodass die Abklärung zugrunde liegender Ursachen und die nähere Beschreibung der ungeimpften Zielgruppe bedeutsam ist. So zeigten sich bei COPD-Patienten sozioepidemiologische Faktoren wie das jüngere Alter, Geschlecht oder der aktuelle Raucherstatus assoziiert mit dem Impfverhalten [12]. Zudem fanden Bödeker et al. unter Älteren und chronisch Kranken große Wissenslücken zur Influenza und der Impfung, alleiniges (Fakten)-Wissen schien das Impfverhalten allerdings nicht zu bestimmen [5]. Dagegen zeigen sich gesundheitliche Überzeugungen wie geringes Risikobewusstsein und Bedenken zur Impfeffektivität [13] sowie Misstrauen gegenüber der Impfung [5] [13] als Schlüsselfaktoren. Auch die individuelle Gesundheitsmotivation und Gesundheitskompetenz erscheint relevant für das Impfverhalten. Je stärker die Gesundheitskompetenz ausgeprägt ist, desto besser können sich Patienten über Prävention informieren und Entscheidungen zur Gesundheitserhaltung treffen [14]. Allerdings empfehlen nur 2 Drittel der Allgemeinmediziner und Internisten die Influenzaimpfung gezielt chronisch Kranken [15]. Die Chronizität der COPD könnte dazu führen, dass ein Teil der Patienten über die Zeit eine niedrige Selbstwirksamkeit entwickelt und präventiven Maßnahmen unzugänglich wird. Zudem sehen COPD-Patienten die Fähigkeit, ihre gesundheitliche Situation zu bewältigen, durch Angst und Depressionen beeinflusst [16]. Dabei sind die Prävalenzen von Angst und Depressionen unter COPD-Patienten hoch [17]. Auch die individuelle Krankheitsbewältigung nimmt Einfluss auf das medizinische Management der COPD [18]. In unseren Untersuchungen sollten o. g. Konstrukte operationalisiert und an einer Kohorte von COPD-Patienten in Magdeburg analysiert werden, um potenzielle Ansätze zur Steigerung der Impfraten aufzudecken.
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Material und Methoden
Nach Literaturrecherche (Pubmed, PsycINFO, PSYNDEX, Cochrane Reviews) wurde ein Fragebogen erstellt und an mehreren Patienten erprobt. Ein positives Votum der Ethikkommission der Otto-von-Guericke-Universität für die Studie wurde eingeholt. Alle Patienten gaben die schriftliche Teilnahmezustimmung. 120 Patienten mit gesicherter COPD wurden aus der Ambulanz und von der Station der Universitätsklinik für Pneumologie Magdeburg sowie aus einer pneumologischen Facharztpraxis in Magdeburg rekrutiert. Patienten mussten Fragen selbstständig beantworten können. Sozioepidemiologische Fragen erfassten neben dem Impfstatus der jeweils letzten Saison (2015/2016 bzw. 2016/2017) den Impfstatus in den Vorjahren zur Klärung der Impfhistorie sowie weiterhin u. a. das Alter, Geschlecht und den Raucherstatus. Bei Analysen zum Impfstatus wurden Datensätze mit keiner Angabe oder der Angabe „weiß nicht“ im Impfstatus ausgeschlossen. Die Auswertung erfolgte deskriptiv, Unterschiede zwischen Geimpften und Ungeimpften wurden mittels Chi-Quadrat-/Fisherʼs exaktem Test auf Signifikanz geprüft. Anhand des Modells gesundheitlicher Überzeugungen (Health Belief Model, HBM) wurden Wahrnehmungen zur Empfänglichkeit und Erkrankungsschwere der Influenza, dem empfundenen Impf-Nutzen sowie Impf-Barrieren erfasst. Analog einer Modellerweiterung [19] wurden Variablen zu Handlungsanreizen und zur Gesundheitsmotivation erstellt. Aussagen waren auf einer 5-Punkte-Likert-Skala von 1: „Gar nicht“ bis 5: „Voll und ganz“ bewertbar. Bei anzunehmenden Wissenslücken [5] war zudem die Option „weiß nicht“ gegeben. Dieses geht einher mit Empfehlungen von Schnell et al., da „bei der Nicht-Ausweisung einer ‚Weiß nicht‘-Kategorie bei den Antwortvorgaben davon auszugehen [ist], dass bei Befragten, bei denen Non-Attitudes [unvoreingenommene Meinungen] vorliegen und die sich als gezwungen sehen, trotzdem eine inhaltliche Antwort zu geben, die Wahl der inhaltlichen Antwortkategorie eher zufällig erfolgt“ [20]. Geimpfte und Ungeimpfte wurden nach Ausschluss von Datensätzen mit keiner Angabe in HBM-Hauptkomponenten in der Stärke ihrer Zustimmung mittels U-Test und in der Angabe „weiß nicht“ deskriptiv sowie mittels Fisherʼs exaktem Test verglichen. Die subjektive Risikogruppen-Zugehörigkeit wurde deskriptiv dargestellt, Unterschiede zwischen Geimpften und Ungeimpften wurden mittels Fisherʼs exaktem Test auf Signifikanz geprüft. Angaben zu Handlungsanreizen sowie zur Impf-Motivation wurden deskriptiv dargestellt, Angaben von „weiß nicht“ oder keine Angaben wurden ausgeschlossen. Die subjektive Selbstwirksamkeitserwartung wurde mit der Kurzskala GESIS ASKU [21] (3 Items, jeweils 5 Stufen von 1: „Gar nicht“ bis 5: „Voll und ganz“) gemessen. Der Skalenwert wurde aus dem Mittelwert der Items gebildet und mittels T-Test zwischen Geimpften und Ungeimpften sowie nach Alter (> 65-Jährige/Jüngere) verglichen. Erhobene Werte wurden zudem mittels T-Test mit Werten einer im Handbuch [21] dargestellten Referenzgruppe der deutschen Bevölkerung verglichen. Unvollständige Datensätze wurden ausgeschlossen. Die Selbstbeurteilung von Depressivität und Angstsymptomen erfolgte mit der deutschen Form der Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS-D). Die Skala besteht aus 2 Subskalen (D = Depression, A = Angst) mit je 7 Items. Skalenwerte einzelner Items betragen 0 – 3 Punkte; durch Addition der Antworten wurden ein Skalenwert für D und ein Skalenwert für A, durch Addition der Subskalen ein HADS-D Gesamtwert gebildet. Von grenzwertigen Werten der Subskalen wurde ab einem Wert ≥ 8 und von sicher auffälligen Werten ab einem Wert von ≥ 11 Punkten ausgegangen, unvollständige Datensätze wurden gemäß Handbuch ausgeschlossen [22]. Unterschiede zwischen Geimpften und Ungeimpften wurden deskriptiv dargestellt und mittels Chi-Quadrat Tests auf Signifikanz geprüft. Krankheitsverarbeitung wurde mit der Kurzform des Freiburger Fragebogens zur Krankheitsverarbeitung (FKV-LIS) erfasst. Dieser besteht aus 5 Gruppenskalen (Depressive Verarbeitung, aktives/problemorientiertes Coping, Bagatellisierung/Wunschdenken, Ablenkung/Selbstaufbau, Religiosität und Sinnsuche) und 12 einzelnstehenden Items (jeweils 5 Stufen von 1: „Gar nicht“ bis 5: „Sehr stark“). Der Gruppenskalenwert wurde als Mittelwert aus jeweils 3 – 5 Variablen berechnet. Besonders interessant waren hier die Gruppenvariablen der depressiven und der aktiven problemorientierten Verarbeitung als Einzelvariablen die Schuldzuweisung an der Erkrankung. Zur Erfassung eines Unterschieds im Vertrauensverhältnis zum behandelnden Arzt wurde die eigens erstellte Variable „Ich habe Vertrauen zu Ärzten, die mich wegen meiner COPD behandeln“ auf einer äquivalenten 5-Punkte-Likert-Skala erfasst. Skalenwerte Geimpfter und Ungeimpfter wurden mittels T-Test verglichen. Der erhobene Skalenwert der subjektiven Schuldzuweisung wurde mittels T-Test mit dem einer dem Handbuch [23] entnommenen Referenzgruppe chronisch Kranker verglichen, unvollständige Datensätze wurden ausgeschlossen.
Statistische Analysen wurden mit IBM SPSS Statistics 21 erstellt. Eine generelle Irrtumswahrscheinlichkeit von α = .05 wurde festgelegt. Zur Korrektur des α -Fehlers beim multiplen Testen erfolgte eine Bonferroni-Holm-Korrektur. Der validierte FKV-LIS und die HADS-D wurden mit finanziellen Mitteln aus Forschungsgeldern käuflich bei der Testzentrale erworben. Die GESIS-ASKU ist über das GESIS-Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften frei verfügbar. Kosten für die Zusammenstellung der Fragebögen beliefen sich auf 360.50 Euro.
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Ergebnisse
Patientencharakteristika
62,5 % (n = 75) waren geimpft, 31,7 % (n = 38) ungeimpft, und 5,8 % (n = 7) machten keine Angabe zu ihrem Impfstatus. Unter Patienten mit Angaben zum Impfstatus und < 60-Jährigen (n = 33) fanden sich 58 % Ungeimpfte (vgl. [Abb. 1] blau), während unter den ≥ 60-Jährigen (n = 80) 76 % geimpft waren (vgl. [Abb. 1] grün). Der Unterschied im Impfstatus nach Alter erwies sich als signifikant (Fisherʼs exakter Test, p = .001). Auch nach Impfhistorie (Fisherʼs exakter Test, p = .001) sowie Raucherstatus unterschieden sich Geimpfte und Ungeimpfte (Chi-Quadrat Test, p = .034) mit einer häufiger positiven Impfhistorie unter in der letzten Saison Geimpften sowie mit einem höheren Anteil von Rauchern unter Ungeimpften. Nach Bonferroni-Korrektur zeigte sich der Raucherstatus nicht mehr signifikant abhängig vom Impfstatus. Nach Geschlecht zeigte sich zwischen männlichen (57,5 %, n = 69) und weiblichen Befragten (42,5 %, n = 51) kein Unterschied im Impfstatus (n = 113, Fisherʼs exakter Test, p = .842).


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Erweitertes Modell Gesundheitlicher Überzeugungen (HBM)
Unter allen COPD-Patienten (n = 120) sah sich die Mehrheit von 60 % (n = 72) als Teil einer Influenza-Risikogruppe, 26 % (n = 31) zeigten sich unsicher („weiß nicht“), und 11 % (n = 13) zählten sich nicht dazu. 3 % (n = 4) machten keine Angabe. Der Anteil Geimpfter (grün) und Ungeimpfter (blau) zwischen Risikogruppen-Bewussten und anderen ist vergleichend dargestellt (vgl. [Abb. 2]). Der Gruppenunterschied war signifikant (Fisherʼs exakter Test p = .023). In HBM-Hauptkomponenten zeigten sich Unterschiede zwischen Geimpften (grün) und Ungeimpften (blau) in den Variablen „Der Nutzen der Impfung ist für mich höher, als mein Aufwand für die Impfung“ (U-Test, p = .001), „Ich bin besorgt über Nebenwirkungen/unangenehme Begleiterscheinungen der Impfung“ (U-Test, p = .004) sowie „Ich bin generell gegen Impfungen“ (U-Test, p = .000) (vgl. [Abb. 3]). Relative Häufigkeiten der Angabe „weiß nicht“ in Hauptkomponenten des Modells sind zwischen Geimpften (grün) und Ungeimpften (blau) vergleichend dargestellt (vgl. [Abb. 4]). Die Unterschiede waren in der Erkrankungsschwere, der Schutzwirkung der Impfung und der Nutzen-Aufwand-Bilanz für die Impfung (Fisherʼs exakter Test, p ≤ 0.001) signifikant mit einer häufigeren Angabe von „Weiß nicht“ unter Ungeimpften. In der Variablen Empfänglichkeit für Influenza wurde eine Signifikanz knapp verfehlt (Fisherʼs exakter Test, p = 0.051). Der Aussage „Ich habe mich selbst aktiv über die Grippe-Impfung informiert“ stimmten Geimpfte signifikant stärker zu als Ungeimpfte (n = 113, U-Test, p = .001). Unter Geimpften stimmten 84 % (n = 63) der Aussage „Ich denke selbst an die Grippe-Impfung, auch ohne, dass mich ein Arzt daran erinnert“ ziemlich oder voll und ganz zu. Die Zustimmungen von Patienten, eine Impfempfehlung durch den Hausarzt (vgl. [Abb. 5 a], n gesamt = 116) und den Lungenfacharzt (vgl. [Abb. 5 b], n gesamt = 104) erhalten zu haben, sind als relative Häufigkeiten auf einem Kontinuum dargestellt. Der Aussage „Mein Hausarzt hat mir die Grippe-Impfung in der letzten Saison ausdrücklich empfohlen“ stimmten Befragte insgesamt stärker zu (Voll und ganz: n = 75 (65 %), Gar nicht: n = 29, (25 %)) als der Aussage „Mein Lungenfacharzt hat mir die Grippe-Impfung in der letzten Saison ausdrücklich empfohlen“ (Voll und ganz: n = 45 (43 %), Gar nicht: n = 49, [47 %]).








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Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung (GESIS ASKU)
Unter COPD-Patienten (n = 119) zeigte sich ein signifikant niedrigerer Mittelwert der allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung (MW 3.66, Standardabweichung [SD] = .91) als in der Referenzgruppe der deutschen Allgemeinbevölkerung (MW 4.00, T-Test, p = .000). Der Vergleich zwischen Geimpften (n = 74, MW 3.62, SD 0.93) und Ungeimpften (n = 38, MW 3.76, SD 0.84) zeigte keinen signifikanten Unterschied (T-Test, p = .418). Bei > 65-Jährigen unterschieden sich Ungeimpfte und Geimpfte mit einer Differenz von 0.45 Skalenpunkten stärker, mit tendenziell höheren Werten unter Ungeimpften (n = 11, MW 4 – .12, SD 0.79) als unter Geimpften (n = 43, MW = 3.67, SD 1.00). Die Differenz war jedoch statistisch nicht signifikant (T-Test, p = .174).
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Angst und Depression (HADS-D)
Daten von n = 113 Patienten wurden ausgewertet. Für die Subskala A ergab sich ein Mittelwert von 6.7 (SD = 4.1), für die Subskala D lag dieser bei 5.6 (SD = 4.0). Der HADS-D Gesamtwert lag bei 12.3 (SD = 7.2). Unter Geimpften (n = 71) zeigte sich ein Anteil grenzwertiger Ängstlichkeit von 17 % (n = 12), unter Ungeimpften (n = 37) von 27 % (n = 10). Der Anteil auffälliger Ängstlichkeit lag unter Geimpften bei 17 % (n = 12) und bei 22 % (n = 8) bei Ungeimpften. Auf der Subskala D zeigte sich unter Geimpften ein Anteil grenzwertiger Werte von 15 % (n = 11), unter Ungeimpften lag der Anteil mit 16 % (n = 6) ähnlich hoch. Der Anteil auffälliger Depressivität lag bei 10 % (n = 7) unter Geimpften und bei 5 % (n = 2) unter Ungeimpften. Im Chi-Quadrat-Test ergaben sich in keinem Vergleich signifikante Unterschiede zwischen Geimpften und Ungeimpften (A grenzwertig p = .323, A auffällig p = .527, D grenzwertig p = .690, D auffällig p = . 439).
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Krankheitsverarbeitung (FKV-LIS)
Gemessen am Mittelwert (MW) war aktives problemorientiertes Coping (n = 112, MW = 3.3, SD 0.9) die am stärksten und depressive Verarbeitung (n = 109, MW = 2.00, SD 0.8) die am schwächsten angegebene Verarbeitungsform. Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen Gruppenvariablen der Krankheitsverarbeitung und dem Impfstatus. In Einzelvariablen gaben sich COPD-Patienten stärker Schuld an ihrer Erkrankung als chronisch Kranke der Referenzgruppe (T-Test, p = .000).
Der eigens konzipierten Aussage „Ich habe Vertrauen zu Ärzten, die mich wegen meiner COPD behandeln“ stimmten COPD-Patienten im Mittel gerundet „Voll und ganz“ (Skalenwert 5) zu, Unterschiede zwischen Geimpften und Ungeimpften fanden sich nicht (n = 113, T-Test, p = .912).
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Zusammenfassung
In der Studienpopulation zeigten sich 62.5 % (n = 75) geimpft und 31.7 % (n = 38) ungeimpft, während bei ≥ 60-Jährigen 76 %, bei < 60-Jährigen 42 % geimpft waren. Zur Risikogruppe zählten sich 60 % (n = 72). Ungeimpfte gaben stärkere Sorgen vor Nebenwirkungen der Impfung an (p = .004), zogen eine schlechtere Nutzen-Aufwand-Bilanz der Impfung (p = .001) und zeigten sich häufiger unsicher bez. des Impfschutzes und der Erkrankungsschwere der Influenza (p ≤ .001). Geimpfte hatten eine hohe Motivation, selbst an die Impfung zu denken, und häufiger eine positive Impfhistorie (p = .001). Die Impfempfehlung erfolgte insgesamt häufiger durch Hausärzte als durch Pneumologen. Bei COPD-Patienten zeigte sich eine niedrigere Selbstwirksamkeitserwartung als in der deutschen Bevölkerung (p = .000), Geimpfte und Ungeimpfte unterschieden sich nicht (p = .418). Tendenziell zeigten > 65-jährige Ungeimpfte höhere Werte für Selbstwirksamkeitserwartung als Geimpfte gleichen Alters. Bei erfasster Depressivität und Angstsymptomen zeigte sich kein Unterschied zwischen Geimpften und Ungeimpften. Tendenziell gaben Ungeimpfte höhere Angstwerte an. In der Krankheitsverarbeitung gaben sich COPD-Patienten häufiger selbst die Schuld an ihrer Erkrankung als chronisch Erkrankte der Referenzgruppe. Es bestand bei ungeimpften und geimpften COPD-Patienten ein gleichermaßen sehr hohes Vertrauensverhältnis zu behandelnden Ärzten.
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Diskussion
Eine ähnlich hohe Influenza-Impfrate unter COPD-Patienten mit 62.7 % Geimpften wurde in einer spanischen Kohortenstudie 2011/12 gefunden [24]. Analysiert nach Alter ist das vom Europarat angestrebte Ziel zumindest bei über 60-jährigen COPD-Patienten in Magdeburg knapp erreicht.
Gesundheitliche Überzeugungen und Handlungsanreize wurden mit eigens formulierten Fragen operationalisiert, die zum Teil in ähnlicher Form in anderen Studien zur Influenzaimpfung verwendet wurden [5] [25] [26]. So wurde in der Untersuchung von gesundheitlichen Überzeugungen für die wahrgenommene Erkrankungsschwere sowie Effektivität der Impfung ein Unterschied von Skalenwerten zwischen Geimpften und Ungeimpften zwar nicht bestätigt, jedoch ergaben sich hier unter Ungeimpften höhere Unsicherheiten. Analog bekannter Daten, welche unter ungeimpften chronisch Kranken hohes Misstrauen gegenüber der Influenzaimpfung fanden [5], zeigten sich ungeimpfte COPD-Patienten stärker um Nebenwirkungen der Impfung besorgt. In der spezifischen Gruppe der COPD-Patienten könnte insbesondere die Sorge vor einer durch die Impfung getriggerten Exazerbation relevant sein. Die schlechtere Nutzen-Aufwand-Bilanz für die Impfung unter Ungeimpften unterstützt den Vorschlag von Tsutsui et al. bspw. durch Reduktion der Zeit-Kosten für die Impfung eine Steigerung der Impfraten zu erzielen [27]. Bödeker et al. deckten einen Anteil von 9,7 % aller chronisch Erkrankten auf, der sich nicht zur Risikogruppe für die Influenzaimpfung zählte [5]. In der untersuchten Studienpopulation lag der Anteil mit 11 % ähnlich hoch, jedoch waren insgesamt 26 % unsicher (Angabe „weiß nicht“). Dabei lag die Impfrate unter Patienten, die sich als Teil einer Risikogruppe sahen, relativ höher (vgl. [Abb. 2]). Sofern einmal für die Impfung „gewonnen“, zeigten Patienten eine hohe Gesundheitsmotivation, von sich aus an die Impfung zu denken. Dieses geht einher mit der Tatsache, dass sich unter geimpften Patienten oft eine positive Impfhistorie zeigte und diese häufiger angaben, sich bereits selbst aktiv über die Influenza-Impfung informiert zu haben.
Der Trend von tendenziell höheren Werten für allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung unter älteren Ungeimpften überrascht, da er entgegen der Hypothese von geringer gemessener Selbstwirksamkeitserwartung bei Ungeimpften verläuft. Grund dafür könnte die verbreitete Annahme von COPD-Patienten sein, ihre Erkrankung unter Kontrolle zu haben [28]. So könnten ungeimpfte COPD-Patienten mit hoher Selbstwirksamkeitserwartung die eigene Gesundheit überschätzen. Bei tendenziell gesteigerten Angstwerten unter Ungeimpften erscheint es sinnvoller, bestehende Unsicherheiten nicht mit abschreckenden, sondern mit verständlichen evidenzbasierten Informationen anzugehen. In der Untersuchung der Krankheitsverarbeitung gaben sich COPD-Patienten stärker selbst die Schuld an ihrer Erkrankung als andere chronisch Erkrankte der Referenzgruppe. Dieses könnte die Zugänglichkeit von COPD-Patienten zur Impfung erschweren, da präventives Verhalten die aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Gesundheit und einer Gesundheitsbedrohung erfordert. Hier könnten differenzierte Kommunikationsstrategien im Umgang mit COPD-Patienten hilfreich sein.
Aus vorliegenden Daten lässt sich ableiten, dass die Influenza-Impfung insgesamt seltener von Pneumologen als von Hausärzten empfohlen wird. Um die Influenza-Impfung in pneumologischen Facharztpraxen für Risikopatienten zu etablieren, könnte eine praxisintegrierte Software einen Beitrag leisten [29]. Vornehmlich bei Patienten, die von Station oder aus der Ambulanz einer Universitätsklinik rekrutiert wurden, erscheint die Entzweiung von unvergüteter Impfberatung sowie Impfempfehlung und der Kostenübernahme der in diesen Behandlungsrahmen nicht regelhaft durchgeführten Impfung für die Impfempfehlung relevant; dies legen Daten von Englert nahe [30]. Dabei könnten Klinikärzte durch die standardisierte Aufnahme von Impfempfehlungen in den Entlassungsbrief sinnvoll in den Impfprozess bei chronisch Kranken involviert werden [31]. Neben der einfachen schriftlichen erscheint weiterhin die ärztlich ausgesprochene Impfempfehlung wertvoll, insbesondere da sie durch das auch unter Ungeimpften hohe Vertrauensverhältnis zum behandelnden Arzt bekräftigt werden kann.
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Schlussfolgerung
Maßnahmen sollten insbesondere auf unter 60-jährige COPD-Patienten mit negativer Impfhistorie abzielen. Es zeigten sich unter Ungeimpften verbreitete Unsicherheiten zur Erkrankungsschwere der Influenza sowie zur Schutzwirkung der Impfung, welche mit verständlichen, evidenzbasierten Informationen angegangen werden sollten. Dabei sollte auch vermittelt werden, dass die Influenzaimpfung nicht zur Exazerbation führt. COPD-Patienten sollten stärker über die Zugehörigkeit zur Risikogruppe für die Influenza sensibilisiert werden. Die Impfempfehlung sollte verstärkt durch Pneumologen erfolgen.
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Interessenkonflikt
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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Literatur
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Korrespondenzadresse
Publication History
Received: 16 June 2020
Accepted: 15 August 2020
Article published online:
14 September 2020
© 2020. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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