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DOI: 10.1055/a-1145-8252
2019-nCoV: Transmission in der Inkubationszeit
Transmission of 2019-nCoV Infection from an Asymptomatic Contact in Germany.
N Engl J Med 2020;
DOI: 10.1056/NEJMc2001468.
Seit der Identifizierung des neuartigen Coronavirus 2019-nCoV steigt die Zahl der aus China importierten Fälle. Das epidemiologische Bild ändert sich täglich. Die Studienautoren beschreiben die Symptomatik, Transfusionswege und zeitlichen Verläufe von einer Indexpatientin aus Shanghai und 4 Geschäftspartnern in Bayern.
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Die Chinesin besuchte für ihr Unternehmen vom 19. – 22. Januar dieses Jahres die Umgebung Münchens und traf sich an 2 Tagen mit Partnern zu Meetings. Erst auf dem Rückflug traten Erkältungssymptome auf. Die Beschwerden waren weitgehend unspezifisch und besserten sich rasch. Am 26. 01. 2020 lag ein positiver 2019-nCoV-Test vor. Nachdem die Frau ihre Firma am 27. 01. unterrichtet hatte, wurde ein Kontakt-Tracing gestartet. Dies führte zum Aufenthalt in München zurück und zu den deutschen Kollegen. Von insgesamt 4 Personen mit einem positiven Testergebnis hatten 2 bei Arbeitstreffen direkten Kontakt zur Indexpatientin.
Als die Nachricht von der Erkrankung der chinesischen Patientin in München ankam, war der erste deutsche Infizierte bereits wieder am Arbeitsplatz. Der 33-jährige, ansonsten gesunde Mann bekam am 24. 01. Halsschmerzen, Myalgien und am Folgetag hohes Fieber. Die Beschwerden hielten jedoch nicht lange an, und am 27. 01. war der junge Erkrankte bereits wieder im Büro. Nach der Information aus China erfolgte umgehend ein Virustest (qRT-PCR), der in nasopharyngealem Sekret und Sputum eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigte. Nachfolgetests ergaben bis zur letzten Wiederholung am 29. 01. eine hohe Viruslast (108 Kopien/ml Sputum). In der Firma erkrankten 3 Kollegen mit Erkältungssymptomen, von denen 2 nicht an den Meetings mit der chinesischen Partnerin teilgenommen, aber Kontakt zu dem 33-jährigen Kollegen gehabt hatten. Die Polymerase-Kettenreaktion vom 28. 01. bestätigte die 2019-CoV-Infektionen. In allen 4 Fällen waren die Krankheitsverläufe mit 3 – 5 Tagen kurz und nicht schwerwiegend. Das klinische Monitoring und die Isolation erfolgten stationär in einer Münchener Infektionseinheit.
Die Autoren ziehen aus den Kasuistiken folgende Schlussfolgerungen:
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Die Infektionen fanden höchstwahrscheinlich in der präsymptomatischen Phase der Überträger statt.
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Die Tatsache asymptomatischer Personen als Infektionsquelle spricht für ein Reassessment der Transmissionsdynamik.
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Möglicherweise besteht auch nach der Genesung eine längere und signifikante Virusausscheidung.
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Insbesondere wegen der konkurrenten Influenzasaison in der nördlichen Hemisphäre seien Untersuchungen zur Identifikation sicher ambulant behandelbarer Patienten notwendig.
Dr. med. Susanne Krome, Melle
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Publication History
Article published online:
17 June 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York