OP-Journal 2020; 36(02): 87-88
DOI: 10.1055/a-1004-3681
Editorial
Herausgeber

Editorial

Ulrich Stöckle
,
Frank Graef
 

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

die Knochenbruchbehandlung bildet den Schwerpunkt unserer täglichen Arbeit.

Nach adäquater Diagnostik und korrekter Einschätzung der Verletzungsschwere, Weichteilschäden, Frakturmorphologie und angemessener Indikationsstellung versuchen wir mit geeigneten Techniken über frakturspezifische Zugänge mit den geeigneten Implantaten, heutzutage zumeist winkelstabilen, anatomisch vorkonturierten Platten, die gebrochenen Knochen wieder zusammenzufügen und zu stabilisieren mit dem Ziel einer ungestörten Knochenbruchheilung. Bei richtiger Technik gelingt uns dies auch in den allermeisten Fällen, je nach Lokalisation, Frakturmorphologie und Weichteilschaden in 80 – 90%.


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In der postoperativen Kontrolle sind wir kritisch unserem eigenen Ergebnis gegenüber und analysieren Repositionsqualität und Implantatlage sowie insbesondere auch die Weichteilsituation. Trotz aller Mühen, Erfahrung und Expertise kennen wir alle jedoch auch das für Patient und Behandler höchst unbefriedigende Ereignis einer fehlgeschlagenen Osteosynthese.

Damit und insbesondere mit Lösungsmöglichkeiten in dieser Situation beschäftigt sich diese und die folgenden Ausgaben des OP-Journals.

Schwerpunkt der vorliegenden Ausgabe sind fehlgeschlagene Osteosynthesen und deren Lösungsmöglichkeiten an der oberen Extremität. Experten aus dem deutschsprachigen Raum schildern sehr anschaulich die erforderliche Analyse der fehlgeschlagenen Osteosynthese und sich daraus ergebende Lösungsmöglichkeiten je nach Lokalisation. Zusätzlich werden von der Klinik von Max Heiland Problemlösungen im Bereich der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie vorgestellt.

Allen Beiträgen ist dabei gemein, dass nicht das Implantat alleine das Ergebnis vorgeben kann, sondern die Repositionsqualität, Operationstechnik und akkurate Ausführung unter Beachtung von Biologie und Biomechanik entscheidend sind für das weitere Ergebnis.

Schließlich geben wir Ihnen in der Rubrik der „AO-Trauma Deutschland“ einen Einblick in die aktuellen Onlineaktivitäten als Ersatz für die bis Ende August 2020 abgesagten Kurse.

Wir alle hoffen, ab September wieder mit dem Kursbetrieb starten zu können, aber auch dann werden Onlineformate Teil des zukünftigen Kurskonzeptes sein.

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und Informationsgewinn bei der Lektüre der vorliegenden, wiederum qualitativ hochwertigen Ausgabe des OP-Journals zu Lösungsmöglichkeiten bei fehlgeschlagener Osteosynthese an der oberen Extremität.

Univ.-Prof. Ulrich Stöckle
Dr. Frank Graef


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Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
15. Juli 2020

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York

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