Sportphysio 2019; 07(04): 153
DOI: 10.1055/a-0970-0611
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wenn der Rücken schmerzt

Martin Ophey
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Publication Date:
11 September 2019 (online)

Sportler stellen besonders hohe Anforderungen an die Belastbarkeit ihres Rückens. Darum ist ein kriteriengebundener und systematischer Aufbau der Rehabilitation von großer Wichtigkeit. Leitlinien sollten dem Physiotherapeuten und Sportwissenschaftler zur Verfügung stehen, um dies zu erreichen. Für Sportler mit Rückenbeschwerden fehlen diese aber noch [4]. Die Autoren der Focus-Artikel machen einen Vorschlag, in welche Richtung solche Leitlinien gehen könnten. Der Einführungsartikel von Dr. Michael Betz umreißt OP-Indikationen bei Sportlern mit Bandscheibenvorfall und beschreibt die hohe Effektivität einer Operation bei gut ausgewählten Patienten. Konservative Rehabilitation ist jedoch die erste Wahl, genau wie bei anderen Erkrankungen der Wirbelsäule [2]. Dr. Dirk Möller umschreibt einen Ansatz für die kriteriengebundene Wiedereingliederung in die Trainings- und Wettkampfsituation. Im anschließenden Praxisbeitrag macht Harald Bant Vorschläge, wie der systematische Aufbau der Rehabilitation bei einer Volleyballspielerin aussehen könnte. Diese Ansätze sind von Bedeutung, um unnötige Operationen zu vermeiden, mögliche Rezidive vorzubeugen und die Adherence zwischen Patienten und Sportphysiotherapeuten sowie Sportwissenschaftlern zu vergrößern. Die beste Reha ist unwirksam, wenn der Patient nicht konsequent mitarbeitet [1].

Gemäß anerkannter Leitlinien für viele andere muskuloskelettale Erkrankungen gilt, dass der Reha-Prozess konsequent evaluiert und patientzentriert konzipiert werden sollte, um maximalen Effekt zu erzielen [3].Ein gutes Beispiel hierfür liefert eine aktuelle Leitlinie zur VKB-Rehabilitation. Dr. Nicky van Melick stellt sie uns im Update dieser Ausgabe vor. Schließlich macht uns Thieme-Redakteurin Isabelle Bonno in einem Interview mit Stefan Csandl noch mit der wenig beachteten Sportart Voltigieren bekannt.

Martin Ophey

Herausgeber

IN EIGENER SACHE

Seit Mai dieses Jahres gehört die engagierte Ärztin Cornelia van Hauten neu zum Herausgeberteam der Sportphysio. Wir freuen uns, mit Conny eine engagierte Frau im Team zu haben, die aufgrund ihrer sportlichen Laufbahn und ihrer gegenwärtigen Tätigkeit am Olympiastützpunkt Rheinland sehr gut in der Szene vernetzt ist. Als Ärztin bringt sie zusätzlichen, spannenden Input bei der Auswahl der Themen für unsere Zeitschrift und wird sicher viele neue Akzente setzen.

Im Übrigen hat der Verlag beschlossen, die Zeitschrift nicht mehr eingeschweißt zu verschicken. Nur wenn es aufgrund der Beilagen nicht anders möglich ist, werden wir in Zukunft noch die Kunststofffolie verwenden. Dies ein kleiner, aber wichtiger Thieme Beitrag zum Umweltschutz.

Johannes Ermel

Redakteur

 
  • Literatur

  • 1 Cook CE, George SZ, Keefe F. Different interventions, same outcomes? Here are four good reasons. Br J Sports Med 2018; 52: 951 LP-952
  • 2 Grazina R, Andrade R, Santos FL. et al. Return to play after conservative and surgical treatment in athletes with spondylolysis: A systematic review. Phys Ther Sport 2019; 37: 34-43
  • 3 Lin I, Wiles L, Waller R. et al. What does best practice care for musculoskeletal pain look like? Eleven consistent recommendations from high-quality clinical practice guidelines: Systematic review. Br J Sports Med. 2019 bjsports-2018–099878
  • 4 Lin I, Wiles LK, Waller R. et al. Poor overall quality of clinical practice guidelines for musculoskeletal pain: A systematic review. Br J Sports Med 2018; 52 (05) 337-343