Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2019; 06(02): 128-129
DOI: 10.1055/a-0940-6149
Aktuell
Grundlagen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

H19 induziert abdominelle Aortenaneurysmata und fördert ihre Progression

Further Information

Publication History

Publication Date:
09 July 2019 (online)

Rupturierte Aortenaneurysmata sorgen für beinahe 15 000 Todesfälle pro Jahr in den Vereinigten Staaten. Bislang konnten keine effektiven pharmakologischen Ansätze identifiziert werden, um die Progression zu verhindern. Lange nichtkodierende RNAs haben sich als kritische molekulare Regulatoren bei verschiedenen biologischen Prozessen und Erkrankungen erwiesen. Li und Koautoren konnten das nicht kodierende H19 als funktionell relevant für die Progression von abdominellen Aortenaneurysmata in 2 murinen Modellen zeigen.

Fazit

Im Zellkern von glatten Muskelzellen bindet vermehrt H19 an die Promotorregion von HIF1α und rekrutiert den Transcriptionsfaktor Sp1, der die HIF1α-Expression erhöht. Gleichzeitig interagiert H19 mit HIF1α und hält es im Zytoplasma und wirkt so wie ein Gerüst, das proapoptotische Signale blockiert. Erhöhtes zyotplasmatisches HIF1α interagiert direkt mit Mdm2 und verhindert die Mdm2-mediierte Reduktion von p53, was zu erhöhten BAX- und verminderten Bcl-2-Leveln führt. Dies führt zu Apoptose von glatten Muskelzellen und beschleunigt die Entwicklung und die Progression von abdominellen Aortenaneurysma.