ergopraxis 2019; 12(06): 14-16
DOI: 10.1055/a-0883-2297
Wissenschaft
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Internationale Studienergebnisse


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07 June 2019 (online)

Kollegen für Arbeitszufriedenheit am wichtigsten – Berufseinsteiger in Gesundheitsberufen

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Der Wunsch nach betätigungsbasierten Assessments unter Handtherapeuten ist groß.
Abb.: Irina_Strelnikova/istockphoto.com [rerif]

Neben abwechslungsreichen Tätigkeiten und der Anerkennung für die erbrachte Leistung trägt ein gutes Arbeitsklima besonders zur Arbeitszufriedenheit von Berufseinsteigern in Gesundheitsberufen bei. Am wenigsten förderlich ist die Höhe des Einkommens. Das ist das Ergebnis einer Querschnittserhebung, die die Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg unter der Leitung von Dr. Gert Ulrich durchführte.

Die Forscher schrieben dafür alle Absolventen der Jahrgänge 2009/10, 2011/12 und 2012/13 der Akademie für Gesundheitsberufe Heidelberg gGmbH an und befragten sie im Rahmen eines nicht repräsentativen Online-Surveys zu ihrer Arbeitszufriedenheit. Dazu benutzten sie den Warr-Cook-Wall-Fragebogen, der aus 10 Fragen besteht. Insgesamt konnten sie 189 Fragebögen in ihre Auswertung einbeziehen und einer deskriptiven Analyse unterziehen. Danach führten sie eine lineare Regression durch, um die Einflussfaktoren auf die Arbeitszufriedenheit zu bestimmen.

84 Prozent der Teilnehmer waren jünger als 30 Jahre, 19 Prozent waren Männer. Die Berufseinsteiger aus Therapieberufen zeigten bei vielen Variablen des WCW-Fragebogens eine signifikant höhere Arbeitszufriedenheit als diejenigen aus Pflege- und Diagnostikberufen, zu denen beispielsweise Altenpfleger oder medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten zählen. Bei allen spielte ein kollegiales und unterstützendes Arbeitsklima die zentrale Rolle für ihre Zufriedenheit.

Da durch die demografische Entwicklung in Deutschland mit einem wachsenden Bedarf an Fachkräften aus diesen Berufsgruppen zu rechnen ist, sollte man gerade bei den Gesundheitsberufen eine hohe Arbeitszufriedenheit fördern, um so zur Versorgungsqualität vieler Menschen in Zukunft beizutragen.

Ari

Gesundheitswesen 2019; 81: 99–105