Handchirurgie Scan 2019; 08(02): 81
DOI: 10.1055/a-0860-7407
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Handchirurgie Scan – Aktuelle Publikationen für Sie gescannt

Michael Schädel-Höpfner
,
Michael Sauerbier
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Publication History

Publication Date:
11 July 2019 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

seit der ersten Ausgabe von Handchirurgie Scan im Jahr 2012 haben wir bereits tausende Publikationen gesichtet und die jeweils wichtigsten analysiert, zusammengefasst und vielfach sogar kommentiert. Dieses Konzept der anwendergerechten Aufbereitung der aktuellen handchirurgischen Literatur hat sich bewährt und wir werden es weiter verfolgen. Sie, unsere Leser, stehen dabei ganz im Fokus unserer Anstrengungen und wir freuen uns über das kontinuierlich positive Feedback, welches Sie uns übermitteln.

Wie gewohnt starten wir auch dieses Heft mit besonderen Arbeiten, die unter der Rubrik „Diskussion“ von namhaften Experten kommentiert und kritisch gewürdigt werden. Wie so oft beschäftigen sich viele dieser Publikationen mit dem Handgelenk, diesmal insbesondere mit den Folgen der Skaphoidfraktur. Die Verfahren zur Rekonstruktion des Skaphoids wurden jüngst um die winkelstabile Plattenosteosynthese bereichert. Offensichtlich kann diese Technik bei korrekter Indikationsstellung und Ausführung auch mit einer alleinigen Spongiosaplastik statt Spaninterposition zu guten Ergebnissen führen. Eine andere Arbeitsgruppe berichtet von ihren positiven Erfahrungen mit der palmaren Interposition eines vom dorsalen Radius gewonnenen, gefäßgestielten Radiusspans. Als Rettungseingriff bei proximalen Skaphoidpseudarthrosen erfreut sich, vor allem bei unseren französischen Kollegen, das aus Pyrokarbon bestehende APSI-Implantat zum Ersatz des proximalen Pols, großer Beliebtheit. Eine französische Arbeitsgruppe hat nun Ergebnisse mit einem mittleren Nachbeobachtungszeitraum von zehn Jahren vorgelegt, welche im Kommentar einer kritischen Betrachtung unterzogen werden. Beachtung verdienen auch das operative Konzept einer sphärischen Ulnakopfprothese nach vorausgegangener Sauvé-Kapandji-Operation und der überraschende Ansatz einer Verschraubung des Mondbeines bei koronaren Frakturen infolge aseptischer Nekrose. Außerdem erfahren Sie im Diskussions-Teil, ob es noch berechtigte Hoffnungen auf eine Funktionsverbesserung gibt, wenn ein Jahr nach distaler Radiusfraktur schlechte Ergebnisse vorliegen. Und schließlich wird anhand des hohen Anteils von primär unterschätzten Handverletzungen deutlich, wie wichtig eine frühzeitige handchirurgische Einschätzung und Behandlung für das weitere Schicksal der Patienten ist.

Unter den zahlreichen Publikationen, welche in der Rubrik „Aktuell“ für Sie referiert werden, sei insbesondere auf eine Untersuchung hingewiesen, die anhand einer Datenbankanalyse den Zusammenhang zwischen dem Versorgungszeitpunkt und dem Auftreten von Infektionen bei offenen Frakturen im Handbereich beleuchtet.

Unsere beiden CME-Beiträge widmen sich in aller Ausführlichkeit den Frakturen der Karpalia, ausgenommen das Skaphoid. Bitte lesen Sie hier, welche diagnostischen Herausforderungen und besonderen therapeutischen Strategien bei den Verletzungen dieser sieben Knochen zur Erzielung guter Behandlungsergebnisse von Bedeutung sind.

Wir wünschen Ihnen eine spannende und unterhaltsame Lektüre der neuen Ausgabe von Handchirurgie Scan.

Mit herzlichen Grüßen
Ihre Herausgeber
Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier

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Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
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Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier