Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2019; 06(02): 105-106
DOI: 10.1055/a-0858-8594
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Extremitätenarterien
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Claudicatio: Aktives Rauchen ist Prädiktor für verminderte Offenheitsraten und schlechteres Gesamtüberleben

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Publication Date:
09 July 2019 (online)

Aktives Rauchen zum Zeitpunkt einer gefäßchirurgischen Operation ist ein bekannter Risikofaktor für schlechtes perioperatives Outcome, frühes Implantatversagen und Langzeit-Offenheitsverlust bei Bypässen der unteren Extremität (Lower Extremity Bypass, LEB). Ob aktiv rauchende Patienten mit Claudicatio operiert werden, ist oft eine individuelle Entscheidung des behandelnden Gefäßchirurgen. Abstinenz vor der Operation dürfte die Extremitäten-bezogenen Outcomes sowie das Gesamtüberleben verbessern und ist daher für Patienten mit Claudicatio explizit empfohlen.

Fazit

LEB bei Patienten mit Claudicatio hatte ein exzellentes perioperatives Risiko-Profil, das vom Raucherstatus nicht signifikant beeinflusst wird. Jedoch ist aktives Rauchen während des Zeitpunkts der Operation unabhängig assoziiert mit einer verminderten primären und assistierten primären 2-Jahres-Offenheitsrate sowie mit erhöhter Langzeitmortalität. Gefäßchirurgen sollten daher, so die Autoren, aktives Rauchen als wichtigen Risikofaktor für verminderte Langzeitoffenheit des Bypasses ansehen, wenn sie Patienten über die Therapiemöglichkeiten beraten. Die Autoren geben jedoch zu bedenken, dass der fehlende nachgewiesene Effekt der Abstinenz nicht bedeutet, dass diese keinen Effekt auf die Haltbarkeit des Implantats hat.