Journal Club AINS 2019; 08(02): 87-88
DOI: 10.1055/a-0843-4722
Journal Club
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kann der Krikoiddruck die Aspiration bei der RSI vermindern?

Further Information

Publication History

Publication Date:
19 June 2019 (online)

Die Inzidenz für eine Aspiration während der Narkoseeinleitung ist im elektiven Setting mit 0,03 % sehr gering. Das Risiko steigt aber deutlich an, wenn eine notfallmäßige Einleitung stattfinden muss und die präoperative Nüchternheit nicht mehr gewährleistet werden kann, oder andere patientenbezogene Faktoren (Adipositas, Schwangerschaft, diabetische Gastroparese etc.) vorliegen. Um bei diesen Einleitungen das Risiko einer Aspiration von Mageninhalt zu minimieren, wird zum einen die Rapid Sequence Induction (RSI) empfohlen und zum anderen seit mehr als 45 Jahren das Sellick-Manöver propagiert.

Fazit

Laut den Autoren konnte die primäre Hypothese, die Nichtunterlegenheit des Scheinverfahrens im Vergleich zum Krikoiddruck, nicht nachgewiesen werden. Aber auch wenn dies dem Studienteam nicht gelang, so zeigte diese Untersuchung doch interessante Ergebnisse auf. Da sowohl der Krikoiddruck wie aber auch das Weglassen keinen Unterschied in der Aspirationshäufigkeit zeigten, die Intubationen in der Sellick-Manöver-Gruppe aber erschwerter waren und länger dauerten, sollte doch kritisch über die Anwendung dieser Maßnahme nachgedacht werden und weitere Untersuchungen dazu stattfinden.