Neuroradiologie Scan 2019; 09(02): 126
DOI: 10.1055/a-0840-2422
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Stentimplantation bei Patienten mit akuter Subarachnoidalblutung: Wann ist sie gerechtfertigt?

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Publication Date:
17 April 2019 (online)

Eine akute Subarachnoidalblutung ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Die Hauptursache ist die Ruptur eines intrakraniellen sacciformen Aneurysmas. Andere Ursachen sind die Dissektion einer Hirnarterie oder fusiforme Aneurysmen. Coil-Embolisation ist seit der ISAT-Studie die evidenzbasierte Standardbehandlungsmethode für das rupturierte Hirnarterien-Aneurysma. Stents hingegen werden hauptsächlich für die Behandlung von nichtrupturierten Aneurysmen verwendet. Jedoch kann in bestimmten Situationen die Implantation eines Stents nach Subarachnoidalblutung angezeigt sein. Dies gilt z. B. wenn ein Aneurysma zu breitbasig für einen Coil ist, oder bei Gefäßdissektion, Pseudoaneurysmen oder Coil-Migration.

Fazit

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass die Implantation von Stents bei Patienten mit akuter Subarachnoidalblutung eine höhere Komplikationsrate als das alleinige Coiling nach sich zieht. Bei schwierigen Aneurysmen oder bei der Behandlung von Komplikationen kann die Anwendungen von Stents angemessen sein und sollte auf individueller Basis in Erwägung gezogen werden. Eine allgemeine Empfehlung zum Einsatz bei Subarachnoidalblutungen kann nicht gegeben werden; das Stenting bleibt besonderen Ausnahmesituationen vorbehalten.