Frauenheilkunde up2date 2019; 13(03): 255-268
DOI: 10.1055/a-0830-2317
Geburtshilfe und Perinatalmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Episiotomie

Jan Pauluschke-Fröhlich
,
Peter Jakubowski
,
Harald Abele
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Publication History

Publication Date:
19 June 2019 (online)

Die Geburt als physiologischer Vorgang sollte grundsätzlich möglichst ohne medizinische Interventionen erfolgen. Im Mittelpunkt dieser Überlegung steht insbesondere die weltweit häufig durchgeführte Episiotomie. Sie ist – trotz nur weniger wissenschaftlicher Daten – eine der häufigsten geburtshilflichen Operationen. Eine Sichtung der aktuellen Literatur rechtfertigt eine äußerst zurückhaltende Empfehlung zur Episiotomie in der klinischen Routine.

Kernaussagen
  • Die Episiotomie ist – trotz weitreichend fehlender wissenschaftlicher Daten – eine der häufigsten geburtshilflichen Operationen.

  • Die Episiotomie hat jedoch Risikofaktoren.

  • Sie trägt zur Protektion des Beckenbodens bei und verringert die postpartale Urin- und Analinkontinenz.

  • Die Episiotomie ermöglicht eine Verbesserung des sexuellen Erlebens Jahre nach der vaginalen Entbindung.

  • Die Episiotomie verringert die kindliche Morbidität, insbesondere bei Frühgeburt.