Die Wirbelsäule 2019; 03(03): 159-161
DOI: 10.1055/a-0829-7904
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Spinopelvines Ungleichgewicht begünstigt späte Hüft-TEP-Luxationen

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Publication Date:
19 August 2019 (online)

Nach Implantation von Hüfttotalendoprothesen können neben den häufigeren frühen Luxationen seltener auch späte Luxationen erst Jahre nach der Operation auftreten. Die Ursachen unterscheiden sich dabei je nach Zeitpunkt der Luxation. Ergänzend zu bekannten Risikofaktoren wie Bindegewebsschwäche oder Implantatfehllage konnte in dieser Studie der Einfluss biomechanisch-statischer Faktoren bei der Entstehung später Luxationen herausgestellt werden.

Fazit

Den Autoren dieser Studie zufolge konnte gezeigt werden, dass neben bereits bekannten Prädiktoren für Hüftprothesenluxation wie Kapselschäden, Abduktoren-Schwäche, Komponentenfehllage und verringertes Offset v. a. auch spinopelvine Dysbalancen und Steifigkeit als ergänzende kausale Faktoren zu berücksichtigen sind. Die Autoren betonen aber die meist multifaktorielle Genese später Luxationen. Zur Risikoabschätzung empfehlen sie die laterale Bildgebung von Wirbelsäule, Becken und Hüfte.