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DOI: 10.1055/a-0828-5052
Glutenfreie Diät und Low-FODMAP-Diät: Keine oder geringe Evidenz beim Reizdarmsyndrom
Gluten-free diet and low FODMAP diet: no or minor evidence for treating irritable bowel syndromePublication History
Publication Date:
09 April 2019 (online)
Dionne J, Ford AC, Yuan Y, Chey WD, Lacy BE, Saito YA, Quigley EMM, Moayyedi P. A Systematic review and Meta-Analysis Evaluating the Efficacy of a Gluten-Free diet and a Low FODMAPs diet in treating Symptoms of Irritable Bowel Syndrome Am J Gastroenterol 2018; 113: 1290 – 1300. doi:org/10.1038/s41395-018-0195–4
Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine der häufigsten chronischen gastrointestinalen Erkrankungen. Bei multifaktorieller Genese fehlt bis heute ein kausaler Therapieansatz, sodass sich die Therapie auf die Symptomlinderung im beschwerdereichen Intervall beschränken muss. Ernährungsinterventionen spielen eine wichtige Rolle im Management des RDS, wobei diese auf eine individuelle gut verträgliche Mischkost unter Berücksichtigung der möglichen Nahrungsmittelunverträglichkeiten abzielt. In den letzten Jahren gibt es zunehmend Studienergebnisse, die gerade in therapierefraktären Fällen unter einer glutenfreien oder kohlenhydratreduzierten Kost (insbes. FODMAP) Therapieeffekte zeigen.
Das vorliegende Review analysiert kontrollierte Studien zur glutenfreien Diät und FODMAP-Diät bei Patienten mit RDS und schließt sie in eine Metaanalyse ein.
Insgesamt wurden 1726 Publikationen in den entsprechenden Datenbanken (Medline, Embase, Cochrane) identifiziert, wovon lediglich 9 Vollpublikationen für das Review und die Metaanalyse geeignet waren. Zwei randomisierte Studien untersuchten den Einfluss einer glutenfreien Diät auf RDS-Symptome von 111 RDS-Patienten, wobei Responder auf eine glutenfreie Diät auf die Beibehaltung der glutenfreien Diät oder eine Glutenreexposition randomisiert wurden. Zwar reduzierte sich die RDS-Symptomatik unter einer glutenfreien Diät, der Unterschied zur Kontrollgruppe war jedoch statistisch nicht signifikant (RR = 0,42; 95 % CI 0,11 – 1,55; I2 = 88 %) ([Abb. 1]).
Bei insgesamt 395 RDS-Patienten untersuchten 7 Studien im Vergleich zu diversen Diäten den Effekt einer Low-FODMAP-Diät. Im Vergleich zur Kontrollgruppe führte die Low-FODMAP-Diät zu einer signifikanten Reduktion der RDS-Symptome (RR = 0,69; 95 % CI 0,54 to 0,88; I2 = 25 %), wobei die Heterogenität und Qualität der Studien einschränkend erwähnt werden muss ([Abb. 2]).