Der Schmerzpatient 2019; 2(02): 66-75
DOI: 10.1055/a-0823-0697
Schwerpunkt
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Körperlich-seelische Berührungen im Fokus der Psychoneuroimmunologie

Michaela Ott
,
Magdalena Singer
,
Karl Heinz Brisch
,
Christian Schubert
Further Information

Korrespondenzadresse

Christian Schubert
Medizinische Universität Innsbruck
Department für Psychiatrie und Psychotherapie
Klinik für Medizinische Psychologie
Schöpfstraße 23a
A-6020 Innsbruck

Publication History

Publication Date:
12 April 2019 (online)

 

Die Psychoneuroimmunologie zeigt, dass Berührungs- und Bindungserfahrungen in der Kindheit unser Stresserleben und -verhalten bis ins hohe Alter ‚programmieren‘. Infolgedessen leiden körperlich und seelisch traumatisierte Kinder später öfters unter entzündungsassoziierten Krankheiten und chronischen Schmerzen. Die Forschung belegt weiter, dass Berührungstraumen und der damit verbundene Schmerz überwunden werden können. Da ‚Berührung‘ neben seiner körperlichen Dimension auch das emotionale ‚Berührt-Sein‘ und soziale ‚Berührt-Werden‘ umfasst, sollten Physiotherapeuten in ihrer Arbeit beziehungsmedizinische Aspekte mitberücksichtigen.


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Als der Körperkontakt in amerikanischen ‚Findelhäusern‘ anfangs des 20.ten Jahrhunderts aus hygienischen Gründen eingeschränkt war, machte man die schreckliche Beobachtung, dass Kinder unter einem Jahr häufiger verstarben [70], [71]. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Findelkinder nicht allein wegen eines Mangels an körperlich-taktiler Berührung durch die Pflegekräfte starben, sondern auch wegen der damit einhergehenden emotionalen Vernachlässigung [44], [64], [84].

Mehrdimensionalität Das historische Beispiel zeigt, dass Neugeborene maßgeblich auf das Berührt-Werden angewiesen sind. Gleichzeitig wird deutlich, dass der Begriff ‚Berührung‘ – neben seiner mechanisch-körperlichen Komponente – auch die Dimensionen des emotionalen ‚Berührt-Seins‘ und sozialen ‚Berührt-Werdens‘ umfasst [22]. Dabei ist das Berühren reziproker Natur: Auch Kinder berühren ihre Eltern emotional (z. B. ‚Kindchenschema‘, ‚soziales Lächeln‘). So festigen sie die Bindung zu ihren Bezugspersonen und sichern sich deren Fürsorge [39].

BPS-Modell Die Mehrdimensionalität von Berührung wird am ehesten durch das biopsychosoziale Modell (BPS-Modell) erfasst [32]. George Engels systemtheoretische Konzeption aus dem Jahre 1980 betrachtet das komplexe Wechselspiel biologischer, psychischer und sozialer Faktoren als ausschlaggebend für die Gesundheit oder Krankheit eines Menschen. Dabei haben höher komplexe soziale Faktoren (Umwelt, Nation, Kultur, Gesellschaft, Vertrauenspersonen, Freunde, Familie, Partnerschaft etc.) mehr Einfluss auf die Gesundheit (Wirkung von oben nach unten bzw. top-down) als weniger komplexe biologische Faktoren (Nerven- und Organsysteme, Gewebe, Zellen etc.) (Wirkung von unten nach oben bzw. bottom-up) [79].

Psychoneuroimmunologie

Die Psychoneuroimmunologie (PNI) gilt als mögliche empirische Realisierung des BPS-Modells [79]. Sie untersucht die Wechselwirkungen zwischen sozialen bzw. psychischen Faktoren und dem Nerven-, Hormon- und Immunsystem [77].

Aktuelle PNI-Forschungen berücksichtigen, dass Eltern die Umwelt ihrer Kinder bestimmen, deren psychosoziale Entwicklung beeinflussen und zu deren langfristiger Gesundheit maßgeblich beitragen. Die Untersuchungen fokussieren auf das gesamte Lebensspannenthema von der pränatalen Entwicklung bis hin ins hohe Alter.

Grundlagen

Immun-, Nerven- und Hormonsystem bilden gemeinsam das ‚immuno-neuro-endokrine Netzwerk‘ – ein Stressregulationssystem, das über Gesundheit oder Krankheit entscheidet [8]. Die Kommunikation zwischen den Systemen vollzieht sich über eine ‚gemeinsame biochemische Sprache‘ [10].

Stressreaktion Bei Angst, Wut, Hunger, Schmerz oder ähnlichen stressassoziierten seelischen Zuständen reagieren v. a. das Nerven-, das Hormon- sowie das Immunsystem. Bei einem gesunden Menschen imponiert bei akutem Stress ein kurzfristiger Anstieg der Entzündungsparameter [9]. Um ein Überschießen der stressbedingten Entzündungsreaktion zu verhindern, werden bei akuten Entzündungsantworten zeitgleich entzündungsregulierende Prozesse (z. B. Ausschüttung von Kortisol) in Gang gesetzt [8]. Bei chronischem Stress werden diese Regelmechanismen überbeansprucht (z. B. Hypercortisolismus, Hypocortisolismus [86]). Dadurch kommt es zu Immundysbalancen und überhöhten Entzündungsanstiegen [29], [30] sowie dem Auftreten von stressassoziierten Krankheitssymptomen (z. B. Erschöpfung, Schmerzen, Depressivität) [25] ([Tab. 1]).

Tab. 1 Stressreaktionen von Vegetativum, Hormon- und Immunsystem, physiologische Gegenregulationen sowie Pathologien bei Dysregulation des ‚immuno-neuro-endokrinen Netzwerks‘.

Stressreaktion

Nervensystem

Hormonsystem

Immunsystem

Krankheitszeichen

physiologische Stressreaktion bei Angst, Wut, Hunger, Schmerz etc.

Sympathikus getriggerte Steigerung der Aktionsfähigkeit bei tatsächlicher oder gefühlter Belastung (‚Fight-or-Flight‘) [21], [86]:

  • Erhöhen der Durchblutung der Muskulatur

  • Steigerung der Aktivität von Herz- und Atmungsorganen

  • Drosselung nicht überlebenswichtiger Funktionen, z. B.:

    • Verdauungstätigkeit

    • Fortpflanzungsaktivität

zeitlich begrenzte Ausschüttung pro-inflammatorischer T-Helferzell-Typ-1 Zytokine (TH1) [8], [9], [10], [47], z. B.:

  • Interleukin 1β (IL-1β)

  • Interleukin 6 (IL-6)

  • Tumor-Nekrose-Faktor-α (TNF-α)

physiologische Gegenregulation (vs. überschießende Entzündung)

‚anti-inflammatorischer Reflex‘ des Parasympathikus [85]

  • Ausschüttung des anti-inflammatorischen Hormons Kortisol via Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (hypothalamic-pituitary-adrenocortical, HPA-Achse) [86]

  • Verschieben der Immunbalance (TH1/TH2-Shift) von pro-inflammatorischen TH-1 zu anti-inflammatorischen T-Helferzell-Typ-2-Zytokinen (TH2) [29], [30], z. B.:

    • Interleukin 4 (IL-4)

    • Interleukin 10 (IL-10)

pathologische Stressreaktion bei Dysregulation des ‚immuno-neuro-endokrinen Netzwerks‘

  • Hypercortisolismus:

    • nach langdauernder psychischer Belastung [86]

  • chronischer TH1/TH2-Shift mit dauerhaft

    • erniedrigten TH1-Zytokinen (verringerter Immunschutz)

    • erhöhten TH2-Zytokinen (proallergene Immunlage) [29], [30]

  • gehäuftes Auftreten von z. B.

    • Infektionskrankheiten, Krebs (TH1 schützt)

    • Allergien (exzessive TH2-Reaktion) [29], [30]

  • Hypocortisolismus:

    • nach Traumata [86]

  • chronisch erhöhte Entzündungslevels können zu Zellschädigungen und -entartungen führen [29], [30]

  • höheres Risiko für Entzündungsreaktionen (z. B. Autoimmunkrankheiten, kardiovaskuläre und pulmonale Erkrankungen) (exzessive TH1-Reaktion) [29], [30]

  • Sickness Behavior [25]:

    • Erschöpfung

    • Konzentrationsstörungen

    • Schmerzen

Die Ursachen für entzündungsassoziierte neurovegetative und neuropsychiatrische Beschwerden liegen oft in der vorgeburtlichen und frühkindlichen Entwicklung. Sie stehen, wie die folgenden Abschnitte zeigen werden, häufig in Zusammenhang mit mangelnden oder fehlgeleiteten körperlich-seelischen Berührungserfahrungen wie Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung [24], [53].


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Berührungserfahrungen

Pränatale Kommunikation

Äußere Kommunikationswege

Körperliche Berührungen werden v. a. über die Haut als größtem Sinnesorgan wahrgenommen. Der Tastsinn des Ungeborenen entwickelt sich vor allen anderen Sinnen in der 8. Schwangerschaftswoche (SSW) [41]. Spürt das Kind Berührungsreize im Mutterleib, bewegt es sich [60]. Diese Bewegungen werden von der Mutter etwa ab der 16. – 20. SSW wahrgenommen [1] ([Abb. 1]).

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Abb. 1 Das Berühren und Streicheln des Bauches als Reaktion auf die Bewegungen des Ungeborenen ist eine besondere Form der Kommunikation zwischen Kind und Außenwelt [54].(Quelle: Jonas Glaubitz/stock.adobe.com (Symbolfoto))

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Innere Kommunikationswege

Die ‚feto-maternale Schnittstelle‘ zwischen Mutter und Kind dient als innerer Kommunikationsweg [62]: Über die Nabelschnur empfängt der Fetus die Botschaften und Signale aus der mütterlichen Gefühlswelt und reagiert dabei sehr sensitiv auf Umwelt- und Stresseinflüsse [6], [69], [87]. Bestenfalls sorgen psychoneuroimmunologische Schutzprozesse für die gesunde Entwicklung des Ungeborenen [83]. So verändert sich das Immunsystem der Schwangeren, um den Fetus vor gefährlichen Entzündungsanstiegen zu schützen: Es imponiert eine anti-inflammatorische Immunlage (TH2-Dominanz) sowie ein protektiver Anstieg entzündungshemmender Hormone (Progesteron, Kortisol) [83]. Da aber zu viel Kortisol für die Entwicklung des Fetus schädlich ist, vollzieht sich gleichzeitig über die ‚feto-maternale Schnittstelle‘ [62] ein maßvoller Kortisol-Transfer zum Kind [80], [81].

Fetal Programming ‚Fetal Programming‘ beschreibt, wie intensiver und andauernder vorgeburtlicher Stress beim ungeborenen Kind zur ‚Fehlprogrammierung‘ von Organsystemen und Stoffwechselprozessen führen kann [72]. ‚Fetal Programming‘ betrifft jedoch auch positive Effekte und somit die pränatale Prägung der Gesundheit [72].


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Berührungserfahrungen der Schwangeren

Um zu klären, welche Auswirkung die körperlich-seelischen Berührungserfahrungen während der Schwangerschaft auf das Ungeborene haben, muss der Blick unweigerlich auf die mütterliche Lebenswelt gelenkt werden [3].

Positive Aspekte

Unzweifelhaft tragen positive Berührungserfahrungen der werdenden Mutter zum psychoneuroimmunologischen Gelingen der Schwangerschaft und zum Gedeihen des Fetus bei. Auch die ‚soziale Unterstützung‘ der Schwangeren gilt als weiterer positiver Aspekt körperlich-seelischer Berührung.

Stresspuffer Positive Berührungserfahrungen wie die soziale Unterstützung dienen der Schwangeren und ihrem Ungeborenen als ‚Stresspuffer‘ [57]. Sie sorgen für das optimale Wachstum des Feten sowie ein höheres Geburtsgewicht [27]. Je positiver Schwangere im dritten Trimester die Beziehungsqualität ihrer Partnerschaft einschätzen, desto höher waren die anti-entzündlichen IL-10-Werte [67].


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Negative Aspekte

Negative Berührungserfahrungen wie z. B. eine mangelhafte soziale Unterstützung der Schwangeren führen meist zu intensivem Stress. Dieser stört die physiologischen Anpassungsprozesse des Ungeborenen und gefährdet dessen Entwicklung.

Schwangerschaftskomplikationen Schwangere, die im zweiten und dritten Trimester über viel Stress und wenig soziale Unterstützung berichteten, wiesen höhere Werte des unspezifischen Entzündungsparameters CRP auf als Frauen, die in dieser Zeit mehr soziale Unterstützung erfuhren. Höhere Entzündungswerte erhöhen das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen (z. B. Präeklampsie, Frühgeburt) [23].

Schwangere, die eher ‚gleichgültig‘ über ihre Partnerschaft berichteten, zeigten im dritten Trimester ein verstärkt entzündungsförderndes Zytokin-Profil mit höherer IL-6/IL-10-Ratio (vgl. [Tab. 1]) und geringere Konzentrationen anti-inflammatorischer (IL-10, IL-13) und anti-viraler Zytokine (Interferon-γ, IFNγ) [67]. Der anhaltende Entzündungsanstieg sowie der übermäßige Kortisol-Transfer zum Kind haben gesundheitliche Folgen für den Fetus: Sie beeinträchtigen die Hirnentwicklung, führen zur Dysregulation der HPA-Achse und stören die Immunentwicklung [63].


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Spätfolgen

Eine pränatale Dysregulation des Stresssystems kann sich über die Geburt hinaus sogar bis ins Erwachsenenalter fortsetzen und so das Risiko für diverse Entzündungs- und Immunerkrankungen erhöhen [53].

Langzeitstudie Ein wegweisendes Langzeitprojekt untersuchte zwei Gruppen junger Erwachsener, deren Mütter während der Schwangerschaft entweder durch Trennung, Tod, Krankheit, finanzielle Sorgen etc. betroffen waren oder aber keine belastenden Lebensereignisse erlebten. Die Untersuchung zeigte, dass diese aversiven Berührungserfahrungen der Schwangeren die Entwicklung einer relativen Insulinresistenz, Dysregulationen in der HPA-Achse sowie ein erhöhtes TH2-Zytokin-Profil bei den mittlerweile erwachsenen Kindern bedingten [33], [34], [35]. Erhöhte TH2-Zytokinkonzentrationen lassen das Risiko für atopische Erkrankungen (z. B. allergisches Asthma bronchiale) und Autoimmunerkrankungen ansteigen (vgl. [Tab. 1]) [29], [75].

Jüngste Forschungen legen zudem nahe, dass negative Berührungserfahrungen der Mutter in ihrer eigenen Kindheit (z. B. Misshandlungen) an das Stressregulationssystem des Ungeborenen weitergegeben werden können [20], [56].


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Postnatale Berührungserfahrungen

Berührung als Grundbedürfnis

Nach der Geburt spielt die Qualität körperlich-seelischer Berührungen eine entscheidende Rolle für die gesunde körperliche, psychische und soziale Entwicklung des Kindes [14], [37]. Frühe Berührungserfahrungen wie das Stillen bzw. körpernahe Füttern, das Tragen, die achtsame Körperpflege, das geborgene Schlafen in unmittelbarer Nähe zu Bezugspersonen sowie die Babymassage sind von elementarer Wichtigkeit, da sie dem Kind ein Urvertrauen vermitteln [54].


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Berührungseffekte

Die direkte körperliche Nähe eines Kindes zu seinen Bezugspersonen dürfte sich beruhigend auf dessen ‚immuno-neuro-endokrines Netzwerk‘ in seiner Funktion als Stressregulationssystem auswirken. Eine aktuelle Überblicksarbeit zeigt den positiven Einfluss der Massagetherapie auf das kindliche Stress- und Immunsystem ([Abb. 2]) [38].

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Abb. 2 Das Touch Research Institute in Miami bestätigt der Massagetherapie gesundheitsförderliche Effekte bis ins hohe Lebensalter (Erhöhen der Wachsamkeit, Reduktion der Stresshormone, Verbesserung der Immunfunktion, Schmerzreduktion etc.) [38].(Quelle: drubig-photo/stock.adobe.com (Symbolfoto))

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Bindungserfahrungen

Die überlebensnotwendige Bindung zwischen Bezugsperson und Säugling entsteht durch Liebe, Empathie, Versorgung und Kontakt. Die Organisation dieser Bindung erfolgt zu einem großen Teil über das Medium Berührung [3], [12], [26].

Bindungsstile

Sicherer Bindungsstil

Womöglich ist eine sichere Bindung zwischen Kind und Bezugspersonen der wesentliche Schutzfaktor für die gesunde Entwicklung des kindlichen Immunsystems [18], [28], [42], [65]. Ein sicherer Bindungsstil ist gekennzeichnet von elterlicher Feinfühligkeit in der Interaktion mit dem Kind, prompter Wahrnehmung der kindlichen Signale sowie deren richtiger Interpretation. Sicher gebundene Kinder haben eine große Zuversicht in die Verfügbarkeit ihrer Bindungspersonen [18].

Positive Bindungserfahrungen scheinen sogar das Potential zu haben, die immunologischen Stressfolgen widriger Lebensumstände abzupuffern und so die Entstehung früher chronischer Entzündungsprozesse zu verhindern. Wie die Zusammenhänge zwischen Immunsystem und Bindungsorganisation vermittelt werden, ist bis dato aber nicht vollständig geklärt [65].

Immunsystem Sicher gebundene Kinder, die in ihrer Vergangenheit u. a. Armut, Misshandlung, Vernachlässigung, harschen Erziehungsmethoden oder psychischen Problemen der Eltern ausgesetzt waren, weisen im Gegensatz zu unsicher oder desorganisiert gebundenen Kindern mit ähnlich widrigen Kindheitserlebnissen niedrigere CRP-Entzündungslevels auf [7].

Social Buffering Bereits vor 30 Jahren wurde – anhand der Funktion der HPA-Achse – erforscht, wie sich der Bindungsstil bei Kindern auf deren Stressregulationssystem auswirkt [43]. Ergebnis: Wenn Kinder sicher an ihre Eltern gebunden sind, dürften diese bis zur Adoleszenz des Kindes als zentrale Stressregulatoren fungieren. Auf Grund dieses ‚Social Bufferings‘ reagieren sicher gebundene Kinder bei Stress (Impfung, Arztbesuch etc.) nicht mit Kortisol-Anstiegen [43].


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Unsicherer Bindungsstil

Menschen mit unsicherem oder desorganisiertem Bindungsstil erlebten in ihrer Kindheit oftmals aversive oder mangelnde körperlich-seelische Berührungen [40], [50]. Das dadurch in seiner Entwicklung gestörte Stresssystem imponiert oftmals mit Hypocortisolismus bzw. chronisch erhöhten Entzündungswerten [52], [65], [66], [68]. Demgemäß zeigte eine Metaanalyse bei vor dem 18. Lebensjahr traumatisierten Personen im Erwachsenenalter signifikant höhere CRP-, IL-6- und v. a. TNF-α-Grundlevels [5]. Verantwortlich für diese Langzeitfolgen dürften Veränderungen in der epigenetischen Regulation der Genexpression in den Immunfunktionen sein. Ein pro-inflammatorisches Entzündungsprofil erhöht letztlich das Risiko für diverse psychische und körperliche Erkrankungen [5], [36].

Merke

Berührung und Bindung

Entzündungsassoziierte Krankheiten wie Depressionen, Angst- und posttraumatische Belastungsstörungen, Psychosen oder auch rheumatoide Arthritis, kardiovaskuläre und pulmonale Erkrankungen, das metabolische Syndrom und schließlich auch Krebs verdeutlichen, wie dramatisch sich Einbußen im berührungsabhängigen Bindungsgeschehen über die gesamte Lebensspanne hinweg fortsetzen [5], [36].


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Chronischer Schmerz

Auch das Phänomen des chronischen Schmerzes wird mit entzündungsassoziierten Krankheiten [5], [36] und widrigen Erfahrungen in der frühen Kindheit [45], [59] in Verbindung gebracht. Die Vita chronischer Schmerzpatienten ist häufig geprägt von schweren körperlichen und seelischen Schmerzen bzw. Gewalterfahrungen [4].

Physis und Psyche Physische Gewalterfahrungen und psychische Schmerzen dürfen nicht dualistisch betrachtet werden. Ein Blick durch die ‚biopsychosoziale Brille‘ [74] führt vor Augen, dass ein Mensch nicht nur ausschließlich körperlich oder seelisch verletzt wird. Die PNI untersucht, wie früh in der Biographie verankerte Traumata und Stresserfahrungen später davon vermeintlich losgelöste Schmerzzustände provozieren können.

Schmerzmodulation

Moderne Schmerztheorien verstehen unter Schmerzmodulation Veränderungen der Schmerzwahrnehmung (Verringerung, Verstärkung), die immuno-neuro-endokrin vermittelt werden und in Abhängigkeit von aktuellen und vergangenen Umwelteinflüssen stehen [89].

Störungen Aus Tierversuchen ist bekannt, dass die bidirektionale Interaktion zwischen Immun- und Nervensystem ausschlaggebend für die Schmerzmodulation ist [89]. Wie erläutert, können widrige Ereignisse wie Angst, Gewalt oder Missbrauch bereits während Schwangerschaft, Geburt oder früher Kindheit die Stressregulation aus dem Gleichgewicht bringen. Der daraus letztendlich resultierende permanente Anstieg entzündungsfördernder Zytokine bedingt neurovegetative und neuropsychiatrische Beschwerden, darunter auch Schmerzen (‚sickness behavior‘) [25].

Langfristig erhöht die entzündungsassoziierte Sensibilisierung der Nozizeptoren auch die Schmerzsensitivität. Zudem aktiviert die bei Entzündungsstress stimulierte HPA-Achse neben medialem präfrontalem Kortex und Hippocampus auch die Amygdala und führt zur Schmerzsensibilisierung. Die angeführten stressgetriggerten und entzündungsassoziierten Mechanismen dürften – über daueraktivierte Mikroglia und andere ‚geprimte‘ Zellen – die Grundlage für chronische Schmerzen darstellen [89].

Merke

Therapie chronischer Schmerzpatienten

Bei der Behandlung chronischer Schmerzen müssen – im Kontext aktueller als auch frühkindlicher Stresserfahrungen – psychoneuroimmunologische Wechselwirkungen miteinbezogen werden [89].

Die systematische Reduktion von Entzündung gilt als wesentliches Kriterium der Schmerzverbesserung und sollte sowohl top-down als auch bottom-up realisiert werden [58]. So reduzieren kontemplative Techniken unmittelbar das psychische Stresserleben und damit auch ‚top-down‘ die körperliche Entzündungsaktivität, während andere, vorrangig körperliche Verfahren wie Physio- und Atemtherapie, Yoga, QiGong oder TaiChi über die kontrollierte Atemarbeit und über körperliche Praktiken ‚bottom-up‘ Stresssystemfunktionen beeinflussen.


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Berührung in der Behandlung von Patienten

Bei einem biopsychosozialen Verständnis der Begriffe ‚Berührung‘ und ‚Schmerz‘ haben Berührungserfahrungen in nahezu jeder Heilmethode eine tragende Rolle – angefangen von der ärztlichen Visite über die Physio-, Massage- oder Psychotherapie bis hin zu Osteopathie und Mind-Body-Verfahren (Meditation, Klangschalentherapie, Qigong etc.).

„Handling“ Die einzelnen Methoden setzen Berührungsreize unterschiedlich bewusst ein bzw. messen den Berührungselementen ein unterschiedliches Maß an Bedeutung bei. Wenn etwa ein unüberlegt agierender Arzt seinem Patienten eine negative Prognose verkündet und ihn dabei negativ ‚berührt‘, kann dieser Kontakt zum schädigenden (Nocebo-)Reiz werden [73].

Positive Berührungen können im Rahmen der Behandler-Patienten-Interaktion eine sichere Beziehung hervorrufen (hilfreiches „therapeutic-bonding“) [11], [61] und/oder in der Behandlung zielgerichtet eingesetzt werden. Zu den Methoden, in denen ‚berührt‘ wird, um zu heilen, zählt die Osteopathie, auf die in Folge exemplarisch eingegangen wird [82].

Beispiel: Osteopathie

Das ganzheitliche Konzept der Osteopathie respektiert die Körper-Seele-Geist-Einheit jedes Menschen. Hauptmedium der Behandlung ist die Berührung [82]. Aus osteopathischer Sicht führen muskuloskelettale oder viszerale Bewegungseinschränkungen zunächst zu Gewebespannungen und dann zu Funktionsstörungen. Behandlungsziel ist das Wiederherstellen oder Bewahren der harmonischen Beweglichkeit des Körpers mit dem Ziel der Aktivierung von Selbstheilungskräften [88].

Schmerz- und Entzündungsreduktion In einer Studie mit randomized controlled trial (RCT-)Design wurden 70 Patienten mit unspezifischen Schmerzen im unteren Rücken wöchentlich osteopathisch behandelt. Bei den Testpersonen verbesserten sich die Rückenschmerzen signifikant; gleichzeitig sank die Konzentration des Entzündungsstoffes TNF-α [49]. Schmerz- und Entzündungsreduktion dürften folglich in einem unmittelbaren Zusammenhang zueinander stehen.


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Beziehungsmedizinische Aspekte

Berührungsassoziierte Verfahren wie die Osteopathie, Physio- und Massagetherapie scheinen auf den ersten Blick hin als ‚mechanistisch funktionierend‘. Bei genauerer Betrachtung dürfte ihre Effizienz auf weit mehr als nur basalen körperlichen Berührungsanwendungen beruhen [31].

Meaning Response Tatsächlich ist – angesichts der elementaren Bedeutung körperlich-seelischer Berührungen für das Immun- und Stresssystem – eine komplexere biopsychosoziale Wirkweise dieser Methoden anzunehmen, die auch beziehungsmedizinische Aspekte mitberücksichtigt [55]. Berührungsassoziierte Therapiemethoden verleihen der Behandler-Patienten-Beziehung Bedeutung und Tiefe und erzielen darüber wichtige therapeutische Effekte [31]. Jüngst wurden mit einem speziell für die Untersuchung komplexer Fragestellungen in der PNI entwickelten Forschungsansatz an einer 49-jährigen Brustkrebspatientin erstmals Hinweise für eine solche ‚Meaning Response‘ [55] und die damit verbundene Entzündungshemmung bei Anwendung berührungsassoziierter Behandlungsmethoden nachgewiesen [76].


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Fazit

Über die gesamte Lebensspanne hinweg sind Berührungen als biopsychosoziales Geschehen von elementarer Bedeutung für Gesundheit und Krankheit. Bereits vorgeburtliche Berührungserfahrungen moderieren maßgebend die biopsychosoziale Entwicklung eines Menschen. Gleichzeitig sind Berührungen untrennbar mit der für die Gesundheit so entscheidenden Bindungsentwicklung verbunden. Der Bindungsstil wiederum kann je nach Ausprägung – sicher, unsicher oder desorganisiert – einen Schutz- oder Risikofaktor darstellen [13].

Ausblick Aktuelle Studien legen dar, dass positive Bindungsneuerfahrungen nicht nur auf Symptomebene eine ‚Normalisierung‘ im Verhalten bewirken können, sondern auch das Nachreifen neuronaler Netzwerke in traumarelevanten kortikalen Strukturen. Diese Korrektur eines fehlgeleiteten ‚Fetal Programmings‘ wurde bereits an schwer traumatisierten Kindern und Jugendlichen gezeigt [15], [16], [17]. Angesichts solcher Erkenntnisse lässt sich davon ausgehen, dass Berührungstraumen und der damit verbundene Schmerz überwunden werden können.


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Autorinnen/Autoren

Michaela Ott

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studierte an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Psychologie. Aktuell arbeitet sie an ihrer Promotion im Bereich der Psychoneuroimmunologie. Begleitend dazu ist sie im Raum München als Psychologin und Referentin für Gesundheitswissenschaften bei der BKK ProVita tätig.

Magdalena Singer

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dissertiert derzeit zum Thema ‚Psychoneuroimmunologie und Schlaf‘ an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Vor ihrer Elternkarenz war sie als Klinische- und Gesundheitspsychologin an der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie der Medizinischen Universität Innsbruck beschäftigt.

Professor Karl Heinz Brisch

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ist Leiter der Abteilung Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie an der Kinderklinik und Poliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital der Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehranalytiker in Stuttgart sowie Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Neurologie. Er hat seit 2016 den weltweit ersten Lehrstuhl für Early Life Care inne und leitet das gleichnamige Forschungsinstitut an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg.

Professor Christian Schubert

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leitet das Labor für Psychoneuroimmunologie der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie Innsbruck. Zudem ist er Leiter der Arbeitsgruppe ‚Psychoneuroimmunologie‘ des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM) sowie Vorstandsmitglied der Thure von Uexküll-Akademie für Integrierte Medizin (AIM). Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung eines Forschungsansatzes zur Untersuchung von Komplexität in der Psychoneuroimmunologie.

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Korrespondenzadresse

Christian Schubert
Medizinische Universität Innsbruck
Department für Psychiatrie und Psychotherapie
Klinik für Medizinische Psychologie
Schöpfstraße 23a
A-6020 Innsbruck

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Abb. 1 Das Berühren und Streicheln des Bauches als Reaktion auf die Bewegungen des Ungeborenen ist eine besondere Form der Kommunikation zwischen Kind und Außenwelt [54].(Quelle: Jonas Glaubitz/stock.adobe.com (Symbolfoto))
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Abb. 2 Das Touch Research Institute in Miami bestätigt der Massagetherapie gesundheitsförderliche Effekte bis ins hohe Lebensalter (Erhöhen der Wachsamkeit, Reduktion der Stresshormone, Verbesserung der Immunfunktion, Schmerzreduktion etc.) [38].(Quelle: drubig-photo/stock.adobe.com (Symbolfoto))