intensiv 2019; 27(02): 57
DOI: 10.1055/a-0821-3227
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Jenny Wortha-Hoyer
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Publication Date:
07 March 2019 (online)

„Durch INPULS® sind Intensivstationen vergleichbar. Pflegepersonal ist steuerbar nach tatsächlich vorhandenen Bedarfen.“

(Andreas Sund, Autor des Beitrags „Pflegeleistungen auswerten und vergleichen“, ab S. 99)

Liebe Leserinnen und Leser,

am 9. November 2018 hat der Bundestag das Gesetz zur Stärkung des Pflegepersonals beschlossen. Ein Ziel des neuen Gesetzes ist, dass Pflegende in ihrem Berufsalltag durch eine bessere Personalausstattung eine deutliche Entlastung spüren sollen. Dieses Anliegen hatte das Universitätsklinikum Heidelberg bereits 1997. Ein Pflegeteam unter der Leitung von Ingo Eck entwickelte speziell für die Intensivstation ein EDV-basiertes Leistungserfassungssystem – INPULS® (INtensivPflege Und LeistungserfassungsSystem), das anhand von sechs Pflegekategorien den täglichen Pflegeaufwand berechnet. Nach intensiver Programmierung kam dieses System erstmalig 2001 zum Einsatz.

Aufgrund eines neuen Tarifvertrags beschloss die Charité – Universitätsmedizin Berlin 2015 ebenfalls, zur Kalkulation der pflegerischen Personalkosten und Ermittlung der notwendigen Anzahl an Pflegenden im Intensivbereich, das Leistungserfassungssystem INPULS in ihrer Klinik einzuführen. Susanne Greshake und Margit Baum beschreiben in ihrem Artikel die Einführung des Systems und die damit verbundenen Herausforderungen, solch ein komplexes Personalbemessungstool in einer Universitätsklinik einzuführen. Andreas Sund erläutert darauf aufbauend, wie die erfassten Daten von Pflegeleistungen ausgewertet und miteinander verglichen werden. Letztendlich auch, wie anhand der neu gewonnenen Daten eine differenzierte Personalsteuerung erfolgt.

INPULS wird mittlerweile deutschlandweit in 26 Kliniken eingesetzt. Alle zwei Jahre finden regelmäßige Anwendertreffen statt, um das System kontinuierlich weiterzuentwickeln. Es bietet die Möglichkeit nicht nur eines internen, sondern somit auch eines bundesweiten Benchmarks.

Ich wünsche Ihnen viel Lesevergnügen!

Jenny Wortha-Hoyer