Handchirurgie Scan 2019; 08(01): 1
DOI: 10.1055/a-0816-0571
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Handchirurgie Scan – Aktuelle Publikationen für Sie gescannt

Michael Schädel-Höpfner
,
Michael Sauerbier
Further Information

Publication History

Publication Date:
29 April 2019 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

das Jahr 2019 hat für unser Fachgebiet so begonnen, wie das vergangene Jahr aufgehört hat – mit einer großen und nicht abnehmenden Zahl handchirurgischer Publikationen in verschiedensten medizinischen Fachzeitschriften. Es ist nicht leicht, angesichts dieser Flut den Überblick zu behalten. Gerne möchten wir Ihnen dabei helfen und haben deshalb mit gewohnter Zuverlässigkeit jene handchirurgischen Veröffentlichungen ausgewählt, zusammengefasst und kommentiert, die über neue und wissenswerte, auf jeden Fall lesenswerte Ergebnisse und Techniken berichten.

In der Rubrik „Diskussion“ helfen uns handchirurgische Experten wieder bei der Bewertung und Einordnung spezieller Publikationen. Sehr interessant ist hier die Gegenüberstellung von 2 Arbeiten, die ganz unterschiedliche Ergebnisse nach arthroskopischer dorsaler Kapsulodese zur Behandlung der skapholunären Instabilität beschreiben. Eine Amyloidose kann offensichtlich begünstigend für das Entstehen eines Karpaltunnelsyndroms sein. Aber ist eine diesbezügliche histologische Untersuchung stets erforderlich? Eine systematische Literaturanalyse hat sich mit dem Vergleich von Handgelenkarthrodese und -prothese beschäftigt, kommt aber bei unzureichender Qualität der Studien nicht zu belastbaren Ergebnissen. Ob Routine-Computertomografien helfen können, das Risiko für eine Fragility Fracture des älteren Menschen abzuschätzen, wurde in einer Studie mit einem Follow-Up von immerhin 5 Jahren beleuchtet. Über die Unterschiede zwischen radiologischen Messwerten und der Patientenbewertung nach Behandlung von distalen Radiusfrakturen wurden schon mannigfaltige Arbeiten publiziert. Mithilfe einer Meta-Analyse wurde nun versucht, mögliche Zusammenhänge aufzuzeigen. Schließlich macht eine CT-Studie zu Skaphoidfrakturen klar, dass für die korrekte Frakturanalyse neben den Standardebenen auch die Rekonstruktion in der Skaphoidlängsachse unverzichtbar ist.

Lesen Sie darüber hinaus in der Rubrik „Aktuell“ gleich mehrere Beiträge zu Amputationsverletzungen. Im Fokus steht hier eine Analyse zur Vergütung von Eingriffen nach Fingeramputationen, die zeigt, dass Replantationen nicht immer kostendeckend durchgeführt werden können. Aus den USA werden 2 Arbeiten vorgestellt, die einen Rückgang der Zahlen von Replantationen und Risikofaktoren für Revisionseingriffe beschreiben. Französische Autoren konnten gute Langzeitergebnisse nach Open-Palm-Technik bei Dupuytren-Kontraktur nachweisen. Weitere Publikationen beschäftigen sich mit der arthroskopischen Zystenentfernung in Skaphoid und Lunatum, mit Langzeiterfahrungen nach Ersatz des nekrotischen Lunatums durch Titanprothesen und mit Risikofaktoren des Karpaltunnelsyndroms.

Natürlich empfehlen wir Ihnen auch die Lektüre unserer CME-Beiträge – diesmal zu den klinisch bedeutsamen Verletzungen der Karpometakarpalgelenke 2 – 5 und zur Orthesen- und Schienenverordnung nach handchirurgischen Eingriffen.

Wir wünschen Ihnen eine spannende und unterhaltsame Lektüre der neuen Ausgabe von Handchirurgie Scan.

Mit herzlichen Grüßen
Ihre Herausgeber
Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier

Zoom Image
Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
Zoom Image
Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier