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DOI: 10.15654/TPK-140765
Bestimmung der hyperregeneratorischen Ösophagopathie bei Hunden mit klinischen Anzeichen einer Speiseröhrenerkrankung
Article in several languages: deutsch | EnglishPublication History
Eingegangen:
29 September 2014
Akzeptiert nach Revision:
23 February 2015
Publication Date:
08 January 2018 (online)


Zusammenfassung
Gegenstand
Hypothese der Studie war, dass sich typische Kriterien einer hyperregeneratorischen Ösophagopathie (HRÖ) des Menschen wie Hyperplasie der Basalzellschicht und Verlängerung der Stromapapillen im Epithel des kaninen Ösophagus nachweisen lassen und dass diese Veränderungen assoziiert sind mit auf gastroösophagealen Reflux (GÖR) hinweisenden Symptome und endoskopischen Läsionen.
Material und Methoden
Bei 65 adulten Hunden mit klinischen Anzeichen einer Speiseröhrenerkrankung erfolgten Ösophagoskopien und Biopsien. Auf GÖR hinweisende Symptome (Regurgitieren, Ptyalismus, schmerzhaftes Unwohlsein) wurden prospektiv über einen Fragebogen ermittelt. Mittels Videoendoskopie wurden auf GÖR hinweisende minimale Veränderungen und deutliche Mukosaschäden erfasst. Neben einer histologischen Untersuchung der Ösophagusbioptate wurden Strukturen des ösophagealen Plattenepithels mikroskopisch morphometrisch quantifiziert.
Ergebnisse
Das ösophageale Plattenepithel zeigte sich histologisch bei 48 Hunden unauffällig und bei 17 Hunden bestand eine HRÖ mit Vorliegen beider pathognomonischer Veränderungen (Hyperplasie der Basalzellschicht, Verlängerung der Stromapapillen). Die Basalzellschicht und die Stromapapillen waren morphometrisch bei den 17 Hunden mit HRÖ signifikant (jeweils p < 0,0001) breiter und länger als bei den 48 Hunden ohne HRÖ. Symptome von GÖR insgesamt sowie Regurgitieren fanden sich signifikant (p = 0,02 bzw. p = 0,009) häufiger bei den 17 Hunden mit HRÖ als bei den 48 Hunden ohne HRÖ. Ebenso wurden endoskopische Läsionen insgesamt sowie minimale auf GÖR hinweisende endoskopische Veränderungen signifikant (p = 0,002 bzw. p = 0,004) häufiger bei den 17 Hunden mit HRÖ festgestellt als bei den 48 Hunden ohne HRÖ.
Schlussfolgerung und klinische Relevanz
Typische Merkmale der hyperregeneratorischen Ösophagopathie des Menschen lassen sich auch im kaninen Speiseröhrenepithel nachweisen. Die histologischen Veränderungen sind assoziiert mit Symptomen und endoskopischen Läsionen, die auf einen gastroösophagealen Reflux hinweisen.