Pneumologie 2010; 64 - A15
DOI: 10.1055/s-2010-1268894

Vergleichende Untersuchung der Trefferquote zwischen transbronchialer Zangenbiopsie und Katheteraspiration bei der Klärung pulmonaler Rundherde/Raumforderungen und Infiltrate

A Peschke 1, B Wiedemann 2, G Höffken 1, 3, D Koschel 1
  • 1Fachkrankenhaus Coswig
  • 2Technische Universität Dresden
  • 3Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden

Einleitung: Zur bronchoskopischen Diagnostik pulmonaler Veränderungen stehen insbesondere die transbronchiale Zangenbiopsie, als auch die weniger verbreitete Katheteraspiration zur Verfügung. Die Katheteraspiration ist ein vor allem in Ostdeutschland eingesetztes Verfahren, dessen Trefferquote nicht ausreichend untersucht ist.

Methoden: In einer prospektiven, vergleichenden und randomisierten Studie wurden 272 Patienten im Zeitraum von 2/2007 bis 10/2009 eingeschlossen. Alle Patienten erhielten zur bronchoskopischen Diagnostik pulmonaler Rundherde/Raumforderungen oder Infiltrate sowohl eine Zangenbiopsie, als auch eine Katheteraspiration. Untersucht wurden die Trefferquoten beider Biopsieverfahren und deren Abhängigkeit von der zu Grunde liegenden pulmonalen Veränderung.

Ergebnisse: Bei allen 272 Patienten wurde sowohl eine bronchoskopische Zangenbiopsie, als auch eine Katheteraspiration durchgeführt. Bei 183 Patienten (67,2%) konnte durch Einsatz beider Verfahren eine Diagnosestellung erreicht werden, bei 140 Patienten (51,5%) durch Katheteraspiration und bei 132 Patienten (48,5%) durch Zangenbiopsie. Prinzipiell konnte durch die Anwendung eines zweiten Biopsieverfahrens die Trefferquote bei 90 Patienten (33,1%) gesteigert werden. Die Trefferquote der Zangenbiopsie war bei pulmonalen Infiltraten der Katheteraspiration signifikant überlegen (p=0,027), bei pulmonalen Raumforderungen gab es keinen signifikanten Unterschied (p=0,09) beider Biopsieverfahren. Schwere Komplikationen traten bei beiden Untersuchungstechniken nicht auf, leichte Komplikationen bei 12 Patienten (4,4%) mit Katheteraspiration und 38 Patienten (14%) mit Zangenbiopsie.

Diskussion: Es konnte gezeigt werden, dass die Katheteraspiration in der Abklärung pulmonaler Rundherde/Raumforderungen im Vergleich zur Zangenbiopsie bezüglich der Trefferquote gleichwertig ist und sich durch wenige Komplikationen kennzeichnet. Es wird empfohlen beide Verfahren während einer Untersuchung additiv einzusetzen, da dadurch die Trefferquote insgesamt deutlich gesteigert werden kann. Bei infiltrativen Lungenveränderungen ist die Zangenbiopsie der Katheteraspiration signifikant überlegen und sollte daher in diesen Fällen bevorzugt eingesetzt werden.