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DOI: 10.1055/s-2009-1242148
Kardiale Rekompensation eines schwersten Cor pulmonale unter nicht invasiver Beatmung – Ein Fallbericht
Die Rechtsherzdekompensation ist die gefürchtete häufig fatal verlaufende Komplikation bei schwerer COPD. Therapeutische Optionen sind bei akut dekompensiertem Cor pulmonale begrenzt.
Die Vorstellung eines medizinisch nicht vorbekannten 50-jährigen Patienten erfolgte wegen therapieresistentem Aszites, Gewichtsabnahme und Abgeschlagenheit. Anamnestisch wurde chronischer Nikotinabusus eruiert. Ursächlich war ein dekompensiertes Cor pulmonale auf dem Boden einer COPD IV° mit hochgradiger Überblähung (FEV1 400 ml (10%d.SW), SRtot 1200% d.SW). Echokardiografisch bestand eine LV-Kompression durch den muskelhypertrophierten RV (RVd 48 mm, LVEDD 30 mm, PAPsys 66 mmHg, höhergradige TI). Bei respiratorischer Azidose wurden eine nicht invasive Beatmung (Druck-kontrollierter Modus, Pins 24, I/E 1/1,6) sowie eine antiobstruktive systemische und lokale Therapie umgehend begonnen, worunter eine zügige Rekompensation der respiratorischen und der kardialen Situation erreicht wurde. Subjektiv nahm die Leistungsfähigkeit deutlich zu. Objektiviert werden konnte die Rechtsherzrekompensation mittels Echokardiographie (RVd 36 mm, LVEDD 39 mm, PAPsys 45 mmHg, TI I°, Abnahme der sonographisch sichtbaren LV-Kompression durch den RV), die physische Rekompensation durch die Durchführung des initial nicht möglichen 6-Min-Gehtests (320 m). Die pulmonale Überblähung und Obstruktion waren ebenfalls partiell reversibel (SR tot 600%). Die Entlassung nach Hause erfolgt mit nichtinvasiver Heimbeatmung und LTOT.
Die vorliegende Kasuistik zeigt eindrucksvoll die kardiale Rekompensation insbesondere der RV-Funktion durch eine nichtinvasive intermittierende Akutbeatmung, verdeutlicht durch die Abnahme des PAPsys sowie des RVd, sowie gleichzeitig eine Steigerung der LV-Funktion, dokumentiert durch die Zunahme des LVEDD und nicht zuletzt durch die Leistungsfähigkeit.