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DOI: 10.1055/s-2008-1081198
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Historische Pousadas in Portugal - Nostalgie in Feudalherbergen
Publication History
Publication Date:
10 June 2008 (online)
Portugal stand im Laufe seiner Geschichte meist im Schatten seiner großen iberischen Schwester, obwohl es sich als älteste Nation Europas noch vor Spanien von der Fremdherrschaft der Mauren befreien konnte. So hat es über Jahrhunderte sehnsüchtig auf den Atlantik hinausgeschaut und dem übrigen Europa den Rücken zugekehrt. Erst jenseits dieses maritimen Horizonts fand es zu Größe und Reichtum. Kronprinz „Heinrich der Seefahrer” schickte, von ruhelosem Entdeckungsdrang getrieben, die Eleven seiner Seefahrerschule hinaus auf das Meer, wo sie die afrikanischen Küsten erkunden sollten und Vasco da Gama schließlich auch den ersehnten Seeweg nach Indien fand. Mit dem Ausbau der Gewürzroute durch Magellan stieg Portugal dann zur bedeutendsten europäischen Handelsmacht und später - dank seiner Übersee-Besitzungen - zur ersten kolonialen Weltmacht auf. Ein „Goldenes Zeitalter” hatte begonnen: Mit brasilianischem Gold überzog man Kirchen und Paläste und mit dem Geld aus dem Handel mit Seide und Gewürzen erbaute der König die prächtigen „manuelinischen” Kathedralen und Klöster. Aber die Größe des kolonialen Weltreiches hat das kleine Mutterland auch erschöpft und Portugal langsam zum Armenhaus Europas werden lassen. Erst als EU-Mitglied hat sich die ehemalige Weltmacht wieder auf ein europäisches Mittelmaß erholen können.
Korrespondenz
Dr. Klaus Held
Am Römerlager 23
53117 Bonn
Email: dr.klaus_held@t-online.de