Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - P6_04
DOI: 10.1055/s-2008-1079222

Verdachtsdiagnose „Rezidivierende vulvovaginale Candidose“ – Candidanachweis mittels PCR oder Kultur?

T Weissenbacher 1, SS Witkin 2, WJ Ledger 2, A Gingelmaier 1, I Mylonas 1, K Friese 1
  • 1I. Universitätsfrauenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München, Maistraße 11, 80337München
  • 2Department of Obstetrics and Gynecology, Cornell University Weill Medical College, New York, USA

Einleitung: Etwa 75% aller Frauen leiden zumindest einmal in Ihrem Leben an einer Episode einer Candidainfektion. Bei 5–10% dieser Frauen kommt es zu einer rezidivierenden Infektion. Ziel dieser Untersuchung war es, die Nachweismethoden der PCR und Kultur in Hinblick auf ihre Sensitivität zu untersuchen.

Methodik: Es wurden insgesamt 104 Patientinnen mit der klinischen Verdachtsdiagnose einer chronisch rezidivierenden Candidainfektion eingeschlossen. Zum Nachweis von Candida wurden Abstrichhe mit Watteträgern genommen und auf Sabouraud Agar kultiviert, die weiter Spezifizierung erfolgte mittels ChromAgar. Desweiteren wurden jeweils vaginale Lavagen entnommen und mittels PCR auf Candida untersucht.

Ergebnisse: Mittels Kultur konnten bei 31 der 104 Patientinnen, entsprechend 29,8%, ein Candidanachweis erbracht werden. Candida albicans wurde bei 25 Frauen, Candida glabrata bei 6 der untersuchten Patientinnen nachgewiesen. Die PCR ergab hingegen bei 44 Patientinnen (42,3%9 einen positives Ergebnis für Candida-Spezies. Es waren somit bei 13 Frauen (12,5%) nur mithilfe einer PCR ein Pilznachweis möglich.

Discussion: Die PCR stellt – im Vergleich zu kulturellen Anzüchtung – eine deutlich sensitivere Nachweismethode dar.