Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - P6_03
DOI: 10.1055/s-2008-1079221

Die operative Behandlung der Blasenendometriose

O Kabdebo 1, R Theiss 1, J Kumposcht 1
  • 1Endoskopie-Zentrum München, Bodenseestr. 7, 81241München

Fragestellung: Was ist die optimale Therapie der transmural wachsenden Blasenendometriose.

Methodik: Vom 01.01.1998–31.12.2007 haben wir in unserer Klinik ca. 5.000 laparoskopische Endometriose-OPs durchgeführt. In 14 Fällen fanden wir eine Blasenendometriose vorgefunden. Unter Blasenendometriose verstehen wir einen Durchbruch der Endometriose durch alle Schichten der Blasenwand bis ins Lumen. Das Beschwerdebild gleicht gewöhnlich dem einer Zystitis – allerdings treten die Beschwerden meist zyklusabhängig auf, mitunter ist der Urin blutig.

Die Diagnosestellung erfolgt durch Zystoskopie, Vaginalsonographie und Nierensonographie unter Umständen zusätzlich mittels MRT und Urographie.

Die Behandlung besteht in unserer Klinik aus einer laparoskopischen Blasenwandteilresektion. Der Defekt wird durch eine einreihige fortlaufende Naht verschlossen. Postoperativ liegt für 6 Tage ein Dauerkatheter, es ist keine weitere Therapie erforderlich.

Ergebnisse: Die Patientinnen waren postoperativ alle praktisch beschwerdefrei. 2 Patientinnen wurden binnen 3 Monaten spontan schwanger.

Schlussfolgerung:

Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei der Blasenendometriose um eine Variation der Adenomyosis – also eine Durchwanderung der Uteruswand und im weiteren Verlauf auch der Blasenwand. Demnach ist eine gleichzeitige Hysterektomie unserer Meinung nach zu empfehlen, da hierdurch die Rezidivgefahr deutlich sinken dürfte. Dies gilt natürlich nur bei abgeschlossener Familienplanung und entsprechendem Wunsch der Patientin.

Der Eingriff kann problemlos und komplikationsarm pelviskopisch durchgeführt werden.