Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - P5_09
DOI: 10.1055/s-2008-1079215

Untersuchung zirkulierender Tumorzellen im peripheren Blut zur Risikoeinschätzung und Verlaufskontrolle beim primären Mammakarzinom in der SUCCESS-Studie

E Genss 1, B Rack 1, J Jückstock 1, R Schlag 2, A Schneeweiss 3, K Friese 1
  • 1Frauenklinik der LMU München
  • 2Praxis für Hämatologie und Onkologie, Würzburg
  • 3Frauenklinik der Universität Heidelberg

Fragestellung: Der prognost. Wert zirkul. TU-zellen im periph. Blut (ZTZ) bei metast. Brustkrebs konnte bereits gezeigt werden. Ob die Präsenz von ZTZ bei primärem Mamma-Ca ebenfalls die Risikoeinschätzg. optimieren und die Beurt. des Ther.erfolgs verbessern kann, soll untersucht werden.

Methodik: Im Rahmen des translat. Forschungsprogr. der Success-Studie wurden 23ml periph. Blut von 1500 LK pos. and high risk LK neg. Pat. vor und nach der taxanbas. CHT untersucht. Die ZTZ wurden mit dem CellSearchSystem (Veridex, Warren, USA) detekt. Nach Anreicherung mit Anti-Epcam-Antikörper wurden die Zellen mit Anti-Cytokeratin (8,18,19) und Anti-CD45 AK zur Differenz. von Epithelzellen und Leukoz. markiert.

Ergebnisse: Bei 10% der Pat. (n=143) wurde >1 ZTZ gefunden (Mittelwert (MW) 14, Bereich 2–827). 2 ZTZ wurden bei 4% Pat. gefunden, 3% zeigten 3–5 ZTZ und jeweils 1% wiesen 6–10 und >10 ZTZ auf. Der Nachw. von ZTZ korrel. nicht mit der TU-größe (p=.32), dem histopath. Grading (p=.36), dem Hormon- (p=.28) oder dem Her2-Status des Primär-TUs (p=.82). Jedoch bestand eine signifik. Korrelat. mit dem Vorhandens. von LK-Metast. (p=.003). Bei 3 von 74 gesunden Kontr. (4%) konnte >1 ZTZ nachgewiesen werden. Nach Abschl. der Chemotherapie (CHT) wurde bei 9% der Pat. (n=130) noch >1ZTZ (MW 6, Spanne 2–124) gefunden. Von den initial pos. Proben blieben 10% pos. (n=15), und 8% der initial neg. Proben waren nach der CHT pos. (n=115) (p=.42). Während einer mittl. Nachbeob.zeit von 12 Mon. trat in 21 Fällen ein TU-progress auf und 7 tumorbed. Todesfälle waren zu verzeichnen. Während die Präsenz von ZTZ vor der system. Ther. keine progn. Relev. in Bezug auf das rezidivfreie (p=.89) und das Gesamtüberl. (p=.71) zeigte, erwies sich die Persist. von ZTZ nach der CHT als signifik. Vorhers.wert sowohl für das rezidivfreie als auch für das Gesamtüberl. (p=.04) bzw. (p=.03).

Schlussfolgerung: Bei einem erhebl. Teil der Pat. konnten nach der CHT ZTZ im periph. Blut nachgew. werden. Erste Erg. deuten auf eine progn. Relev. von persist. TU-zellen hin. Welche Bedeutung dies für die Verlaufskontr. beim frühen Mamma-Ca hat, wird die weitere Nachbeob. zeigen.