Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - P5_03
DOI: 10.1055/s-2008-1079209

Operative Therapie des Mammakarzinoms im Tumorzentrum Regensburg 1998–2005

R Görse 1, K Kayser 1, K Sturm 1, M Klinkhammer-Schalke 2, F Hofstädter 3, O Ortmann 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Gynäkolgie und Geburtshilfe, Universität Regensburg
  • 2Tumorzentrum Regensburg
  • 3Institut für Pathologie der Universität Regensburg

Fragestellung: Die brusterhaltende Therapie des Mammakarzinoms ist eine onkologisch sichere Alternative zur Mastektomie. Nach Ausschluss von Kontraindikationen wird diese Methode von den Patientinnen meist bevorzugt, da sie den Erhalt der körperlichen Integrität weitgehend gewährleisten kann. Die Verbesserung der Früherkennung und die Einführung der Screening-Mammographie tragen dazu bei, dass die Patientinnen in früheren Stadien operativ behandelt werden können. Klinische Register sind in der Lage diese Situation abzubilden.

Methode: In dieser Untersuchung soll die operative Versorgung von Patientinnen mit einem primären Mammakarzinom einer gemischt städtischen/ländlichen Region anhand des Registers des Tumorzentrum Regensburgs dargestellt werden. Im Tumorzentrum Regensburg wurden im Zeitraum 1998 bis 2005 insgesamt 8002 Mammakarzinome erfasst. In der vorliegenden Untersuchung wurden die operativen Prozeduren brusterhaltende Therapie versus Mastektomie, sowie die Rate an Axilladissektionen versus Sentinelnodebiopsien in Abhängigkeit vom Tumorstadium retrospektiv ausgewertet.

Ergebnisse: Insgesamt stieg der Anteil der brusterhaltenden Therapie von 1998 bis 2004 von 22% auf 53% an. Bei pT1- Tumoren ließ sich ein Anstieg von 32,4% auf 62,4% im Jahr 2001 und auf 76,1% im Jahr 2004 verzeichnen. Die Rate der konventionell durchgeführten Axilladissektionen lag in den Jahren 1998 bis 2002 bei etwa 93%. Seit Einführung der Sentinelnodebiopsie 2003 wurde diese bis 2005 verdreifacht (13,5% auf 41,4%). Konsekutiv nahm die Durchführung der konventionellen Axilladissektion von 81,7% auf 49,5% ab.

Schlussfolgerung: Anhand eines umfangreichen klinischen Registers lassen sich in den Regionen, die vom Tumorzentrum Regensburg erfasst werden, die Umsetzung neuerer operative Strategien wie die Sentinelnodebiopsie und die brusterhaltende Therapie abbilden. Die zeitnahe Bereitstellung neuer Therapien stellt ein wesentliches Qualitätskriterium dar, das zur Verbesserung der Lebensqualität der Patientinnen beiträgt.