Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - P3_01
DOI: 10.1055/s-2008-1079184

Indikationsstellungen zur weiterführenden Ultraschalluntersuchung an einem tertiären Zentrum für Pränatalmedizin im zweiten Trimenon

S Hottner 1, I Juhasz-Böss 1, R Görse 1, O Ortmann 1, U Germer 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Regensburg

Fragestellung: Eine weiterführende Ultraschalluntersuchung ist in den Mutterschaftsrichtlinien bei Vorliegen einer Indikation vorgesehen. In dieser Untersuchung sollen Indikationsstellungen zur weiterführenden Ultraschalldiagnostik an einem tertiären Zentrum für Pränatalmedizin dargestellt werden.

Methodik: In diese Untersuchung wurden Schwangere eingeschlossen, die von 2004 bis 2007 in der 20. bis 22. SSW zur weiterführenden Ultraschalldiagnostik zugewiesen wurden. Prospektiv erfasst wurden die Indikation zur Zuweisung, sowie biometrische Daten der Schwangeren und Feten in der PIA-Datenbank der Firma Viewpoint. Die Indikation zur Zuweisung wurde unterteilt in maternale, fetale und anamnestische Indikationen, sowie auffällige Biochemie und Noxen in der Schwangerschaft.

Ergebnisse: 1773 Einlingsschwangerschaften wurden in die Studie eingeschlossen. In 60,0% der Fälle lag eine maternale Indikation (1063/1773), in 39,2% eine anamnestische Indikation (695/1773) zur Zuweisung vor. Immerhin 14% (251/1773) kamen aus fetaler Indikation 14,0% oder wegen Noxen in der Schwangerschaft (13,2% (234/1773)) und nur 3,7% wiesen eine auffällige Biochemie (65(1773) auf.

Bei 37,6% (667/1773) der Schwangerschaften lagen mehr als eine Indikation zur Zuweisung vor. Insgesamt wurden 2308 Indikationen erfasst. Unter den maternalen Indikationen war das mütterliche Alter >34 Jahre die häufigste (74,7%), gefolgt von präexistenten Erkrankungen (36,6%).

Schlussfolgerung: Die Zuweisung zur weiterführenden Diagnostik im 2. Trimenon erfolgt derzeit am häufigsten aus maternaler Indikation und wegen belasteter Anamnese. Mit steigendem Anteil an Risikoschwangeren müsste auch der Bedarf an weiterführender Ultraschalldiagnostik weiter steigen.